Und noch ein Rheinbogen, könnte man ausrufen angesichts dieses Freigelände für Mensch und Köter. Aber das hat der Vater Rhein bei Düsseldorf so an sich, dass er Bögen bildet und Knie formt. So auch zwischen Hamm und Flehe, genauer: zwischen der Südbrücke und der Fleher Brücke. Unterhalb des Hammer Rheindeichs finden sich zunächst Landschaftliche Flächen, aber dann in Richtung Fluss eine schöne Brache mit einzelnen Baum- und Buschgruppen und ein paar Trampelpfaden. Dies alles zwischen den Stromkilometern 738 (Hammer Eisenbahnbrücke) und 733 (Fleher Brücke). Auch hier besteht für Nutzer des ÖPNV die Möglichkeit, zwischen zwei Haltestellen zu gehen. Autofahrer finden einen Einstiegspunkt im Norden im Bereich der Fährstraße in Hamm oder im Süden rund um das Ende der Fleher Straße. Im Folgenden beschreiben wir also den Weg von Hamm nach Flehe. Mit der S-Bahn geht’s zum S-Bahnhof Düsseldorf-Hamm; oder man fährt mit der Straßenbahn 708 bis zur Endhaltestelle in Kappes-Hamm. In beiden Fällen spaziert man dann mit dem Fellträger die Hammer Dorfstraße runter bis zur Fährstraße und vorbei an der Rochuskapelle bis zum Hochwassertor. Autofahrer können sich hier einen Platz suchen oder den Parkplatz des Kanuclubs nutzen.

Durch das Hochwassertor geht es zum Weg unterhalb der Flutmauern Richtung Südbrücke (die ja bescheuerterweise offiziell „Joseph-Kardinal-Frings-Brücke“ heißt, weil sie aus dem christkatholischen Neuss herausführt – Düsseldorfer sagen trotzdem immer noch „Südbrücke“). Ein paar Meter weiter beginnen die kleinen Sandstrände, die im Sommer an den Wochenende erheblich bevölkert und durch allerlei Grills befeuert sind. Für den Hundehalter heißt das: Die Tölen werden nach Fressbarem wühlen oder sich an verbuddelter Grillkohle die Pfoten verbrennen. Außerhalb der Fleischverkohlsaison können die Hassos hier prima buddeln und auch mal die Pfoten ins Wasser tun. Wir unterqueren die Südbrücke und kommen auf die weite Wiesenfläche unterhalb des Hammer Deichs. Weil sich dahinter das Klärwerk befindet, riecht es anfangs manchmal ein bisschen muffig – es hängt von der Luftfeuchtigkeit und dem Wind ab. Von hier an gibt es keinen Sand mehr am Wasser, sondern Kies – wie sich das für ein ordentliches rechtsrheinisches Ufer gehört.


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Nutzt man den Pfad ganz unten am Wasser, sind es bis zur Fleher Brücke immerhin gut 4,5 Kilometer, die man vom Autoverkehr ungestört durchwandern kann. Allerdings geht ein Drittel des Weges ein paar Meter höher ein Pferdeweg parallel dazu, der an Wochenenden auch relativ stark genutzt wird. Insofern eignet sich das Gelände am besten für Köter, die mit Pferden umgehen können. Unter der Woche trifft man hier übrigens durchweg unhysterische Hundehalter aus der näheren Umgebung, die ihre Routinegänge unternehmen und einer Plauderei nicht abgeneigt sind, wenn sich die zugehörigen Hunde verstehen. Achten muss man bei Freiläufern, die größere Strecken zurücklegen, auf die Bauern, die ihre Äcker unterhalb des Deiches gelegentlich mit Trekkern und schwerem Gerät bestellen. Die Wiese reicht bis in die Nähe des kleinen Bootshafens; der liegt da, wo der Hammer Deich endet und der Volmerswerther Deich beginnt. Hier beginnt dann ein sumpfiges Gelände, das bei Hochwasser meist überflutet ist, und ein paar Meter weiter wird der Uferstreifen so schmal, dass es unterhalb der Deichmauer nur noch einen Pfad gibt, der für Mensch und Hund weniger angenehm zu gehen ist.

Wer also eine Runde gehen will, ist gut beraten, am Hafen den Deich anzusteuern und dann kurz davor links abzubiegen. Hier gibt es einen Pfad, der unterhalb der Gärten am Deich verläuft; dem folgt man so lange es geht. Denn irgendwann führt dieser Weg auf den Deich. Wer den Fiffi nicht anleinen und über den Asphalt zerren will, biegt lieber Richtung Rhein ab und wählt den zweithöchsten Pfad Richtung Hamm. Dieser Rundweg kommt auf etwa 4,4 Kilometer Länge. Wer weiter bis Flehe laufen will, hat dann noch ungefähr anderthalb Kilometer Spaß, bevor die Deichmauer an den Rhein rückt und es eng wird. ÖPNV-Nutzer können auf Höhe des Hotels Fährhaus abbrechen und mit Waldi die Vomerswerther Straße hoch laufen bis zur Endhaltestelle der 712, um wieder in die Stadt zu kommen. Ist der Hund ein guter Busfahrer, macht die Rückfahrt mit dem Bus 726, der gleich unten am Deich zwei Haltestellen hat, Spaß, weil sich die Linie quer durch die Stadt bis zum Maxplatz in der Altstadt durchschlängelt.

[Foto aufgenommen am 20.03.2015, dem Tag der Sonnenfinsternis während der Sonnenfinsternis]

4 Kommentare

  1. Mein Lieblingsweg und die Fiffis,die ich bis jetzt getroffen habe ,waren alle wohl erzogen

    • wenn man viel zeit hat,lohnt es sich auch,über die fleher brücke zu gehen und auf der anderen seite bis zur südbrücke zurück zu gehen

      • Rainer Bartel am

        Ja, das ist eine schöne große Runde, hat aber für den Hund zwei Nachteile: Ruhig über die beiden lauten Brücken gehen zu müssen – nicht schön für Pelznasen…

      • Günther A. Classen am

        Meine Joggingrunde: 18 Kilometer.

        Auch schön mit dem Rädchen. Der Lärmterror von deutlich über 80 dB auf den Brücken ist allerdings, wie beschrieben, für Tier UND Mensch einfach nur grausig bis gesundheitsbedrohlich.