Sie covern Pink Floyd nicht einfach – sie empfinden Pink Floyd. Als „leidenschaftlich“ bezeichnen sich die jungen MusikerInnen aus dem Rheinland selbst völlig zu recht. Aber darüber hinaus haben sie eigentlich keinen richtigen Namen, sondern apostrophieren sich dann genau so gewitzt wie bescheiden als “One of These Pink Floyd Tributes”, irgend so eine Band…

Perfekt in Meerbusch
Mitnichten. Besser bringen es eigentlich fast nur noch die Masters von Pink Floyd themselves. Im letzten November war in der Halle 9 des JuCa in Meerbusch-Osterrath beim Auftritt der Band auf andächtige Weise der Teufel los. Es stimmte wirklich alles. Die Bühne war technisch perfekt ausgeleuchtet, für jeden einzelnen Gig passend animiert. Dazu gehörten auch die Projektionen auf der Bühnenrückwand. Die meiste Zeit befanden bis zu einem Dutzend Bandmitglieder on stage und traten sich dabei nicht gegenseitig auf die Füße, was eine professionelle Choreographie vermuten lässt, die jedoch nicht die Bohne zu Lasten einer frischen Unbekümmertheit ging, die bei aller Professionalität den Musikern zu jedem Zeitpunkt anzumerken war. Dabei war die Technik auch in Bezug auf die Lautstärke top gehändelt. Ein Hoch auf die offensichtlich (noch) nicht stocktauben Techniker am Pult, die dem Publikum nichts auf, sondern fein ausgepegelte Musik in die Ohren zu geben verstehen. Eher eine erfreuliche Ausnahme bei Konzerten dieser Art.

„Wish You were here”
Nachdem schon mit den ersten Stücken das Publikum entsprechend angeturnt wurde, war es letztlich dann auch kein Wunder, abgesehen davon, dass der Song immerhin vierzig Jährchen auf dem Buckel hat, wenn dann rund dreihundert größtenteils sehr junge Zuschauer „Wish You were here“ textsicher nicht nur von Anfang bis Ende mit- sondern ganz alleine sangen. Vocalist Jonas Kopp trat nach den ersten Worten vom Mikro zurück und nahm diesen „Tribute“ des Publikums für die Band glücklich lächelnd entgegen. Dass es bei „The Wall“ ebenso zuging, war wohl auch kaum anders zu erwarten: „ … . Hey! Teacher! Leave them kids alone! …..“.

Saxy Diamond
Wie gesagt: “Sehr professionell.” Dazu gehörte unbedingt auch der Auftritt von Petra Pulchera, deren Sax-Play sinnfälligerweise „Shine On You Crazy Diamond“ neben einer akustischen Ohren- auch zu einer Augenweide gerierte. Das alles reicht einer „leidenschaftlichen“ Combo offensichtlich längst nicht. Ehrgeizig sind sie auch noch. „Das muss alles noch viel besser und perfekter werden“, fordert Chef-Gitarrist Steffen Thiele. Das lässt weiteres für die Zukunft erahnen.

Neusser Lokalrunde März 2016
Am nächsten Samstag, dem 12. März um 20 Uhr steht die Gruppe im Neusser Hamtorkrug, Büttgerstraße 3, im Rahmen des Events „Neusser Lokalrunde“ auf der Bühne, für lächerliche 5 Euro Eintritt. Das Bändchen, das man dafür erhält, gilt gleichzeitig als Eintrittskarte für alle Lokale, die an der Neusser Lokalrunde teilnehmen. So günstig wird sicher nicht mehr lange ein Konzert der Gruppe zu haben sein. Und wir sind gespannt auf “One of These Pink Floyd Tributes”.

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