Es wird so 1968 gewesen sein. Natürlich hatte ich ihn schon auf der Bühne erlebt. Als Gitarrist der Düsseldorfer „Supergruppe“ The Smash. Die stand im Zentrum des Übergangs von den Schülerbands der Beat-Ära zu den Psychedelic-Truppen und dem ganzen Urschlamm, aus dem per Kraftwerk die Düsseldorfer Elektro-Musik entstand. Und nun schwebt diese mystische Gestalt ganz in Weiß gekleidet und barfuß an mir vorbei. Auf dem Gehsteig der Stresemannstraße. Unweit des Teppichgeschäfts seines Vaters, des Herrn Nejadepour. Ja, er schwebte, und es spricht viel dafür, dass gewisse Substanzen für diese Fortbewegungsform zuständig waren. Dieses Bild hat sich mir eingebrannt, und immer, wenn ich diesen merkwürdigen Namen „Houschäng“ irgendwo lese, steigt es wieder auf. So habe ich mich nach der Lektüre von Rudi Eschs formidablen Buch „Elektri_City“ ständig gefragt: Wo ist eigentlich Houschäng abgeblieben?

Alles beginnt bei The Smash

Houschäng mit Kraftwerk-Teilen anno 1971

Houschäng mit Kraftwerk-Teilen anno 1971

Wie gesagt: Alles beginnt bei The Smash. Vorher waren es Kapellen wie die Beathovens und die Spirits of Sound, die Schulfest auf Schulfest mit Cover-Versionen der angesagtesten Beat-Hit-Stücken beschallten. Und nun das: Eine Band, die eigene Songs schrieb und präsentierte. Die andere Seite der neuen Kreativität waren die Iceni – mindestens so von Mythen umwabert wie Houschäng. Kurz und heftig auch die glorreiche Zeit von Harakiri Whoom, dem Allstar-Orchester rund um Marius Müller-Westernhagen. Nachhaltig war aber nur das Wirken von The Smash. Während The Smash noch lokalen Ruhm aberntete, entstand an der Mintropstraße das, was wir alle später als Kraftwerk kennenlernen sollten. Und wie Rudi Esch so schön schildert: Kraftwerk sind mindestens zwei Öltanks. Einer davon war die Inkarnation von 69/70, die vom Rockpalast bei einem denkwürdigen Auftritt in Soest auf Magnetband gebannt wurde. Da traten die Gründerväter Ralf und Florian an mit dem neu angeschafften Drummer Klaus Dinger.

Das war dann aber auch schon die dritte Variante der Begleitung. Denn übers Jahr waren noch zwei Kollegen dabei, deren Wirken auf den drei ersten Kraftwerk-Alben nicht so ganz exakt dokumentiert waren: Eberhard Kranemann und eben Houschäng Nejadepour. Zu fünft, an den Drums damals Charly Weiss. Studiert man die einschlägigen Quellen, heißt es immer, Houschäng habe bei Kraftwerk gespielt, aber wann und wo genau, weiß wohl keiner mehr.

Von Kraftwerk über Eiliff zu Guru Guru

Alle, die Houschäng persönlich kennengelernt haben, beschreiben ihn als eher stillen, introvertierten Menschen. Schwierig sei er außerhalb der Musik gewesen, heißt es. Und die Drogen hätten eigentlich immer eine Hauptrolle gespielt. Das war in den frühen Siebzigern so ungewöhnlich nicht. Eberhard Kranemann, den wir für diese Suche befragt haben, sagt dazu:

er kam aus persien. sein vater hatte ein perserteppichgeschäft in düsseldorf. mit ihm habe ich fette joints geraucht und gerne musik gemacht, unter anderem beim berühmten KRAFTWERK – konzert in leverkusen (1970 / 71?). besetzung: florian schneider esleben – flöte + geige, eberhard kranemann – cello, hawaii – gitarre, bass, houschäng nejadepour – gitarre, michael rother – gitarre, klaus dinger – schlagzeug. da ging echt die post ab. das publikum tobte. wahnsinn.

Und Rich Schwab, mit dem er bei Eiliff muszierte erinnert sich:

Ich habe ihn dann später gelegentlich in Köln wiedergetroffen – und fand, dass seine jahrelange heftige Kifferei ihm offenbar nicht gutgetan hatte. Das letzte Mal sah ich ihn, als er mich etwa 1976 in Köln besuchte – kein sonderlich erbauliches Treffen, weil er mir die ganze Nacht die Ohren volldröhnte, wie großartig er doch sei bzw. wäre, wenn man ihn nur ließe.

Houschäng auf dem Cover eines Eiliff-Albums

Houschäng auf dem Cover eines Eiliff-Albums

Apropos: Seine musikalische wichtigste Zeit hatte Houschäng wohl bei Eiliff, einer hoch intellektuellen, in Köln ansässigen Band, die vom (Free) Jazz kam und sich in einer Fusion-Progrock-Dimension bewegte. Leider ist diese irrwitzige Truppe im Krautrocksumpf verlorengegangen, obwohl sie musikalisch in einer Liga sowohl mit Softmachine, als auch Mahavishnu spielten. Hier konnte Houschäng sein meditiative Gitarrenspiel ebenso einbringen wie seine Fähigkeiten an der Sitar; vermutlich hat es vor und nach ihm keinen zweiten Könner wie ihn auf diesem Instrument in der deutschen Rock-Jazz-Szene gegeben.

Aber, wie Rich Schwab andeutet, die Welt war ihm nicht genug. So wundert sein Wechsel zu einer der großen Krautrock-Ikonen im Jahr 1973 nicht. Rund um das gigantische Album „Dance of the Flames“ wurde er Mitglied von Manni Neumeiers Guru Guru. Und das erwähnte Album dürfte überwiegend auf Houschängs Mist gewachsen sein. Aber, so Rich Schwab, weiter:

Mit Guru Guru hat er dann ein Album (oder sogar zwei?) aufgenommen – aber dass zwei Egos wie er und Mani auf Dauer Probleme bekommen würden, war mir damals schon klar.

Letzte Spur: Welcome

Houschäng mit Martin Wieschermann bei Welcome

Houschäng mit Martin Wieschermann bei Welcome

Halten wir fest: Kurz und heftig war Hounschängs Karriere: Sie begann etwa 1967 bei The Smash und endete vorerst mit seinem Ausstieg aus Guru Guru im Jahr 1974. Sieben Jahre Musik, sieben Jahre Hach ohne Ende, sieben Jahre mittendrin in dem, was sich in Deutschland musikalisch tat. Dann fehlt ein Stück seiner Biografie. Verschiedene Leute geben an, ihn ab 1975 in Düsseldorf meistens in der „Werkstatt“ (einer Kuktureinrichtung, aus der das tanzhaus nrw entstanden ist) oder in Hendrik Hendriks‘ „Café Grüner Mond“ an der Grafenberger Allee gesehen zu haben. Er soll dort auch gelegentlich solo mit Gitarre und/oder Sitar aufgetreten sein. Hendrik haben wir befragt, aber er konnte oder wollte sich dazu nicht äußern.

So führt die letzte Spur zum Projekt des Jazzdrummer Martin Wieschermann namens „Welcome“. Das fand so um 1980 herum statt. Man orientierte sich am Mahavishnu Orchestra und an „Dance of the Fames“ und nahm Stücke für ein Album auf, die alle von Houschäng stammten. Hier eine Kostprobe auf Soundcloud. Aber zu Auftritten oder einer Plattenproduktion kam es nicht. Martin Wieschermann schrieb uns dazu:

Ja, ich war wohl sein letzter Schlagzeuger. Wie haben zusammen Die Band WELCOME gehabt und ich habe ein Demo Band produziert auf das ich noch heute sehr stolz bin und es immer wieder mal höre. Es steht musikalisch in direkter Linie mit dem Album „Dance Of The Flames“ von GURU GURU und wir hatten uns als Band viel vorgenommen — doch dann verschwand Housheng — er war noch ein zwei Jahre in der Werkstatt zugange — hatte auch noch ein paar Solo Auftritte — ich hab ihn noch ein , zwei mal gesehen — aber dann verliert sich seine Spur auch für mich, das war so um 1983 – 1984.

Aber ein romantisches Gerücht hatte Martin für uns noch in petto:

vor zwei Jahren habe ich gehört man hätte ihn in einer Kneipe in Solingen gesehen — da bin ich dann mal hingefahren — dort ist ein alter Mann Namens Huschi bekannt — könnte er gewesen sein ??? vor zwei drei Jahren war ich im Mums und habe mich dort erkundigt. Da sagte die Kellnerin hinter der Theke – es gäbe einen alten Mann namens Huschi — Houscheng müsste vielleicht so an die 70 sein — ???

Und dann antwortete auch noch Rainer Brüninghaus, der Keyboarder und Gründer von Eiliff:

leider kann ich nur eine der Fragen beantworten, und zwar die, wann ich zuletzt Kontakt mit ihm hatte: nachdem ich 1973 bei Eiliff ausgestiegen bin, hatte ich zunächst für viele Jahre gar keinen Kontakt mehr zu Houschäng. Durch einen absoluten Zufall der Marke „Die Welt ist klein“ sprach er mich aber völlig unerwarteterweise ca. Mitte der Achtziger-Jahre auf Mallorca an, wo ich mit meiner Frau Urlaub machte. Ich hatte ihn zunächst nicht erkannt, da er sich äußerlich stark verändert hatte. Nach kurzem Plaudern verabredeten wir uns für einen der nächsten Tage zu einem Treffen. Das hat dann aber nicht geklappt. Seitdem weiß ich leider nichts weiter über Houschäng.

Verschollen seit 30 Jahren

Insgesamt existieren drei Theorien über Houschängs Verbleib. Die erste besagt, er sei schon in den Achtzigern gestorben – möglicherweise an Drogenmissbrauch. Die zweite, die von den meisten Befragten angenommen wird, ohne das es irgendeinen Beweis gibt, geht davon aus, dass Houschäng unerkannt und schon seit Langem auf Ibiza, Formentera oder Mallorca lebt. Schließlich ist da noch das Märchn vom alten „Husch“ in der Solinger Kneipe „Mums“. Dass er angeblich das Teppichgeschäft des Vaters übernommen hat, ist so gut wie unmöglich, denn der Laden von Herrn Nejadepour auf der Stresemannstraße wurde schon in den frühen Achtzigerjahren geschlossen.

Und weil das alles so spannend und so mysteriös ist, bitten wir alle Leserinnen und Lesern, die irgendeine Information zu Houschäng Nejadepour haben, um sachdienliche Hinweise.

[Bildquelle „Houschäng und Kraftwerk“: Endless Kraftwerk]

24 Kommentare

  1. Houschäng war zweifelsfrei eine der schillerndsten Persönlichkeiten in der damaligen Szene. Ich erinnere mich auch noch sehr gut, wie er in weißer weit fallender Kleidung, die erst viel später auch einige Indienfahrer durch die Altstadt und in den frühen Ratinger Hof trugen, durch die Altstadt lief (oder wie du richtig sagst „schwebte“). Ich habe einige improvisierte Sitar-Konzerte im legendären „Domino“ miterlebt und ihn als einen faszinierenden und absolut nicht arroganten Menschen kennengelernt, mit dem ich so manche Tüte am Rheinufer geteilt habe. Ich bin ihm auch das letzte Mal in der Werkstatt begegnet und wüsste natürlich auch gerne, was aus ihm geworden ist. Auf dem Foto hier ähnelt er etwas dem jungen Zappa:-)

  2. Rainer Bartel am

    Folgende Info kam per Mail:

    „Hallo Chefred,
    nochmal „wat für’n Zufall“

    haben wir beide die selbe Schule an der Kirchfeldstrasse ( http://archiv.the-duesseldorfer.de/quiz-quatsch/heimatkunde.php?hlst=kirchfeld ) besucht, so habe ich während der Zeit 04.1963-03.1965 zusammen mit Houschäng Nejadepour die private Handelsschule Schatz auf der Klosterstrasse besucht.

    Alle damaligen Klassenmitglieder, (W. K. und ich) die eine Gittarre hatten, trafen sich dann mal bei ihm zu Hause, um von ihm Tricks, Griffe oder Tipps zu Kaufentscheidungen eines Musikinstruments zu erfahren. Zu dem Kreis gehörte auch Michael Lohmann (verstorben), der eine klassische Musikausbildung (Holzblas- und -saiten) am Konservatorium belegt hatte. Houschäng und Michael haben während dieser Zeit auch die King Bees oder Kingbees gegründet (1964/1965).
    Zur Klassenabschlussfahrt 1965 spielten Michael und Houschäng gemeinsam aktuelle Hits der Beatles und Stones.

    Mitte der 1970er las ich noch in einem Tageszeitungsartikel (RP oder WZ) , dass Houschäng als Meister der Sitar gefeiert wurde (angeblich Meisterschüler bei Ravi Shankar). Tageszeitungen berichten ja so viel.

    Ich finde es bemerkenswert, dass man sich hier an dieses musikalische Phänomän erinnert.

    Mit freundlichen Grüssen
    HJK aus N „

  3. unter den bevorzugten Drogen hast Du den süßen griechichen Samos vergessen, den Houschäng literweise in sich reintat, und bei den MuUsikgruppen Ende feht Padlt Noidlt (70er/Anfang80er Jahre) mit Frank Köllges, MIke Jansen mit denen er u.a. auch im Ratinger Hof spielte …. viele Grüße, wenn Ihr ihn antrefft, netter Kerll

    • Habe diesen Beitrag heute erst gesehen. Dein Hinweis auf Padlt Noidlt um den genialen und leider viel zu früh verstorbenen Frank Köllges (auch Härte 10) hat mir sehr gut gefallen. Eine Frage: Bist du der Michael Verhoven, der vor langer Zeit gemeinsam mit Daim Batangtaris die Band „Peeps“ gegründet hat? Die Abkürzung stand für „Psychedelic Exciting Electronic Players“. Wurde aber eigentlich nachträglich so dargestellt, weil der Bandname irgendwie „nicht gut“ klang:-)

      • michael verhoven am

        Huschöng war ein guter Freund.. kirre, aufgedreht, am besten mit seinem Lieblingsgetränk , dem süßen griechischen Samos Likör… ein /recht teuer) womanizer, wir haben uns einge girls geteilt…. mich wunderts nur, dass von seiner Arbeit als Gitarrist bei Frank Köllges‘ / Peter Jansens’s Band Padlt Noitld in ’79/80 nicht die Rede ist…
        kann ich alles bestätigen die Peeps Story ist korrekt (mi t Udo Kornmeyer, spätrer bei einr Tankband, inzwisc hen Staranwalt in FFT, der bei Bloggern wegen Copyrightverletzung teure Abmahgebühren kassieren wollte , Und Daim Batangtaris (von dem nach seinem Umzug nach Den Haag kenie Sprur zu finden ist), später Stehoscope Arial of Astronymy Music mit dem armen Mike Schmidt (Ink Studos / Crooks), der in Gozo beim Baden ertrunken ist, RiP)

        • Bin sehr traurig zu erfahren dass Mike Schmidt nicht mehr unter uns ist. Wir hatten uns damals alle regelmäßig zum Musikmachen und zu langen nächtlichen Diskussionen bei Djinn (damals Gin) im Gartengelände auf der Karl-Geussen-Straße getroffen. Anfangs hieß die Band „The In“, später schlug ich „Stethoscope Arial Of Astronomy Music“ vor und schrieb einige psychedelic lyrics. Das war etwa zu der Zeit als ihr (Du und Daim) dort mitjamten. Später kamen nach ihren Konzerten Gunter Hampel, Jeanne Lee, Marion Brown aus NY, samt der „Galaxy Dream Band“ und „Time Is Now“ vorbei. Bei Djinn war immer musikalisch und menschlich eine Menge los. Auch Houschäng war ab und zu da, aber ihn hat man natürlich eher im Creamcheese und im Domino getroffen. Es ist wunderbar dass sich so viele an ihn erinnern. Vielleicht gelingt es ja seine Spur zu finden, wenn er das selbst überhaupt will und zulässt.

    • In den 80ern erkannte mich Houschäng am Düsseldorfer Flughafen bei seinem Abflug nach Ibza: „Hallo Chet, geht es Dir gut ?“. Als ich ihn fragte was er in Ibiza macht wiederholte er mehrmals äußerst verzückt: „Wohlfühlen, wohlfühlen, einfach nur wohlfühlen“. Leider war dies das letzte mal dass ich diesen liebenswerten Menschen und hervorragenden Musiker traf. Die Ibiza-Erwähnung stimmt also 100 Prozent. Er flog zusammen mit einer Freundin dorthin. Ich hatte kürzlich Djinn, Mora und Jason in Ibiza gefragt ob sie etwas von ihm gehört hätten, aber keiner wusste etwas über den derzeitigen Aufenthalt von Houschäng.

      Ich schreibe das hier als Antwort an Dich, Michael, weil ich Dich bei dieser Gelegenheit gleichzeitig gerne fragen möchte ob Du etwas über Mike und Andy Schmidt und Daim Batangtaris weisst, ob sie noch da sind und wie es geht. Ich würde mich sehr freuen etwas von Dir zu erfahren. Vielen Dank !

    • Hallo, bist du der Michael von Ink Studios? Ist ja irre, wen man hier trifft.
      Also, einer, der ihn sicher gut kennt, hat mir verraten, dass Houschäng seit längerem auf Mallorca leben soll. Ich habe ihn bis 1985 immer in der „Werkstatt“ getroffen und kann die Substanzen-Liste nur bestätigen.

  4. Hallo ich bin deutlich jünger als du ! Aber ich bin großer Kraftwerk Fan und haben vor 20 Jahren als Gymnasiast das erste Mal bewusst eine CD der Band gekauft und irgendwann mal ein Buch über sie aus der BIB ausgeliehen und da war die Rede von dem Herrn Neja…

    nun ja er hatte wohl einen exotischen Namen und war vermutlich mit einem iranischen Migrationshintergrund wie man das heute sagen würde

    leider ist sein name so lang und kompliziert so dass es schwer ist ihn irgendwo zu finden auf Facebook usw. die Schreibweisen könnten differieren und so dafür gibt es dann keine Treffer haha

    kann es denn nicht auch sein, dass die Familie dann in den 70ern in den Iran wieder zurückgekehrt ist ?
    vielleicht ist er heute ein alter Mann im Iran der mit Musik nix zu tun hat ?

  5. Hi Rainier, Did you try contacting Bill Brown? Fred Banana Combo has been active over the last few years, so maybe he knows something..

  6. Ufo Walter am

    Ich hatte mit ihm verschiedene Musik-Projekte Mitte der 80er. Ein genialer Chaot. Extrem liebenswert und mitunter supernervig. Bei unserer ersten Begegnung, ich trug ein schönes, neues handgefärbtes Baumwollhemd aus Indien, sagte er: „Du bist also der Ufo. Schönes Hemd.“ Und wollte scherzhaft andeuten, das er mir jetzt den Ärmel abreisst. Was er dann in seiner hektischen Art, wohl ausversehen, auch tat.
    Dann nahm er mich, bevor ich reagieren konnte, fest in den Arm und sagte mit tiefer aufrichtiger Stimme: „Ich liebe dich.“ Ich musste so herzhaft lachen, das er sofort sehr erleichtert aus der Wäsche geschaut hat.
    ich vermisse ihn.

    • Wow, the cosmic bass player himself! Erstaunlich, wer hier alles mitliest und -schreibt. Wir sind uns damals in der Werkstatt auch häufig begegnet (falls du dich an einen Rolf erinnerst:-)). Ich fand deine Zeit bei Alex Oriental Experience (auch schon lange her!) sehr spannend und war von deinem Werdegang als Bassist wirklich sehr beeindruckt. Ich weiß nicht, ob die heutige Musikszene noch Platz für Charaktere wie Houshäng hätte. Was immer du gerade machst, meine allerbesten Wünsche!

      • Hallo Rolf – hab´s jetzt erst gelesen. Ich kann mich jetzt zwar nicht genau an dich erinnern, aber freue mich, das es noch Leute gibt, die ihn kannten. So isser nicht ganz verschwunden.
        p.s. ich spiele seit über 20 Jahren mit Randy Hansen aus Seattle. Ein Hendrix Trio – macht großen Spaß.

        • Randy Hansen habe ich vor Jahren mal im Stahlerk gesehen. Verrückt und beeindruckend. Schön zu hören, dass er immer noch spielt. Mit Vom und Tom Schneider hast du doch auch gerade ein Projekt laufen, oder? Konnte das Konzert wegen Corona-Einschränkungen nicht besuchen.

          Wir sind uns früher oft in der Werkstatt begegnet, und haben uns vor einigen Monaten mal bei einem Konzert auf dem Dorotheenplatz getroffen und ein wenig gequatscht:-)

  7. Nun, es existiert ein nunmehr frisch digitalisiertes Werk von Padlt Noidlt mit dem Titel „Tanz der Acide“. Wir hatten in den Achtzigern eine Aufnahme im Bunker am Kirchplatz gemacht mit Mike Hentz, Lücke Gottschalk, Frank Köllges, Houschäng und mir. Xao Seffcheque machte den LiveMix. Ein schon recht dralles Paketchen, so etwa 14-17 min lang Intensivmusik. Es gab auch ein legendäres (Vor-)Punk-Konzert im Ratinger Hof …
    Wie ich verschiedentlich erfuhr, ist Houschäng, angeblich auch mal knastmäßig interniert, auf Mallorca verschollen … . Durfte Houschäng mal mit einer sensationellen 1 1/2 Std. Raga auf der Sitar in meinem Bunkeratelier auf der Brunnenstr. bewundern.

    • Mein Vater war seit den 50ern der beste Freund von Houshangs Vater Mohsen.
      Ich persönlich, noch Kind, hab 1986 Houshang noch einige Male gesehen als er bei uns zu Hause war.
      Sein Vater hatte sich umgebracht Ende der 70er.
      Seine Mutter Birgit ist in den 90ern in einem Pflegeheim gestorben und seit dem haben wir auch nichts mehr von Houshang gehört.
      Ich suche seit etwa 3 Jahren nach ihm, aus privaten Gründen.
      Nach einem Telefonat mit Manni Neumeier 2018, und einigen anderen Weggefährten im laufe der Jahre, haben alle unabhängig voneinander mir die Info gegeben dass Houshang in einer Hippie Kommune auf Ibiza lebt.
      Leider konnte mir in dem Bereich die Einwanderungsbehörde auf Ibiza nicht weiterhelfen.
      Falls jemand Informationen hat, würde ich mich freuen eine Rückmeldung zu erhalten.
      Danke.
      rezzex5@gmail.com

  8. Christoph Kowollik am

    Der Verbleib von Houschäng Nejadepour

    Mich selbst trieb die Frage nach Houschängs heutigem Verbleib selber einige Zeit um. Ich habe unter anderem Mani Neumeier von Guru Guru gefragt, er hatte keinen blassen Schimmer.

    Dann, so ca.2018 schrieb ich Ufo Walter (guter Freund von Houschäng) über Facebook an und dieser teilte mir mit, dass

    Houschäng 2016 auf Ibiza gestorben ist.

    Die Suche fand ein trauriges Ende.

    RIP Houschäng, warst offenbar ein bemerkenswerter Kerl.

    • Günther A. Classen am

      Ufo Walter „so ca. 2018 [..] Houschäng 2016 auf Ibiza gestorben“.

      Aber wieso hat Ufo Walter das am 06.03.2018 19:21 (s.o.) nicht gepostet?
      Oder haben die Infos sich geschnitten?

        • Günther A. Classen am

          Hi, Ufo,

          das hoffe ich natürlich auch, dass er noch unter den Lebenden weilt und sich eins verlacht. Würde zu ihm passen.

          Mora (Cream-Cheese) lebt und werkelt doch ebenfalls schon seit ewigen Zeiten auf Ibiza zusammen mit Djin. Auch der umtriebige „Uptight“, Dieter Pohl, der das Indiana-Cafe auf Formentera betreibt, könnte eventuell genaueres wissen. Während man Jan Heekers, der die letzten Jahrzehnte mit seiner Ehefrau Gerry in Estellences auf Mallorca lebt/e und vorher lange ebenfalls mit ihr auf Formentera, leider seit letzten Dezember nicht mehr dazu befragen kann, wo doch ihr Domizil C’an Mandena häufig Treffpunkt und eine ausgezeichnete Info-Quelle über die rheinischen Balearen-Aussteiger aus „DödelDorf“ und Umgebung war.

      • Louise Kolbe am

        Hallo,

        ich hab einiges an Bildmaterial von Houschäng Nejadepour. Meine Mutter war in den 70igern mit Ihm liiert.

  9. Hallo,

    Ist es wirklich sicher, das er verstorben ist?
    Ich suche ihn schon lange. Ich bin deine Tochter, 1977 geboren, und hätte ihn gerne kennengelernt.
    Vielleicht gibt es ja jemanden, der mit etwas mehr p er ihn berichten kann.
    Vielen Dank

    • Hallo Susanne – ich hab dir meine Telefonnummer per Messenger geschickt. Wir können gern mal telefonieren.