Porträt · Herbert H. Ludwig mag das zweite H in seinem Namen. Auch, wenn er es nie ausschreibt. Der ehemalige Unternehmenschef hat zwar schon vor Jahren die Chefetage verlassen, kein Wunder, denn er ist Jahrgang 1935, und seine Liebe zur Musik, im Besonderen zur Orgelmusik, zum Ausdruck gebracht, indem er die Orgel in all ihren Facetten im Internationalen Düsseldorfer Orgelfestival, kurz: IDO, verewigt hat. Denn das IDO hat der umtriebige Herr Ludwig, der gleichzeitig von Anbeginn an Intendant ist, 2005 an den Start gebracht. Mit beachtlichem Einsatz. In den ersten Jahren hat er vor allen Kirchen in Düsseldorf die IDO-Programme verteilt. Er hat die Künstler:innen engagiert, die Kirchen reserviert, die komplette Organisation und Durchführung in seine eigenen Hände genommen. Inzwischen gibt es das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival im sechzehnten Jahr, das Programm ist bunter und vielseitiger denn je und geht am 25. September mit fast fünfzig Konzerten in den schönsten Düsseldorfer Kirchen an den Start. In Kirchen aus zwei Gründen: Sie bieten eine tolle Akustik, haben viel Raum für Gäste und verfügen oft über herrliche Orgeln. [Lesezeit ca. 3 min]

Hervorgegangen ist das IDO im Grund aus „psallite.cantate“, einem Freundes- und Förderkreis für die Kirchenmusik, der 2003 von Musikbegeisterten der Evangelischen Friedens-Kirchengemeinde Düsseldorf gegründet wurde. Das Ziel: Der Verein will den Menschen alle Veranstaltungen rund um die Kirchenmusik näherbringen.
Dass Herbert H. Ludwig Gründungsmitglied von psallite.cantate ist, verwundert nicht. Und dass er längst mit einem hochmotivierten Team zusammenarbeitet, die ganze Arbeit leisten, ist eines der Erfolgsfaktoren des IDO. Zum 16. Internationalen Düsseldorfer Orgelfestival, kurz: IDO, ist es an der Zeit, ein paar Worte mit der Festivalleiterin Dr. Frederike Möller zu wechseln.

Dr. Frederike Möller ist nicht nur Konzertpianistin und Musikwissenschaftlerin, sie hat auch vor drei Jahren die Festivalleitung des Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals übernommen (Foto: Thomas Götz)

Dr. Frederike Möller ist nicht nur Konzertpianistin und Musikwissenschaftlerin, sie hat auch vor drei Jahren die Festivalleitung des Internationalen Düsseldorfer Orgelfestivals übernommen (Foto: Thomas Götz)

Frage: Zunächst, liebe Frau Dr. Möller, ein paar Infos zu Ihrer Vita. Wo sind Sie geboren? Und was für eine Ausbildung haben Sie? Und eit wann genau sind Sie Festivalleiterin des IDO?
Antwort: Ich bin in Bielefeld geboren. Und ich habe in Düsseldorf, Köln, München und Warschau studiert und Ausbildungen als Pianistin, Kulturmanagerin und Musikwissenschaftlerin absolviert. Die Festivalleitung des IDO habe ich 2018 übernommen.

F: Schon das IDO im vergangenen Jahr stand unter Corona-Vorzeichen, die Sie aber mit Bravour gemeistert haben. Welche Erfahrungen haben Sie gesammelt, und was davon können Sie für ein erfolgreiches Orgelfestival verwenden?
A: Wir sind stolz auf das vergangene Jahr. Es hat uns gezeigt, dass wir auch unter Corona-Bedingungen sowohl künstlerisch als auch organisatorisch funktionieren. Natürlich freuen wir uns aber, wenn wir wieder in jeder Hinsicht aus dem Vollen schöpfen können. Aber das Wesentliche ist das gemeinsame Erleben von Musik – und das hat auch im letzten Jahr wunderbar geklappt.

F: Welche Highlights wird es beim 16. IDO geben?
A: Sehr gerne. Wir haben eine wahnsinnige Eröffnung. Drei Konzerte an einem Tag, nämlich am 25. September, und jedes Musikgenre ist dabei. Einen Vorabend zur Eröffnung gibt es auch: Der unfassbar talentierte Sebastian Heindl spielt ein Programm in St. Antonius. Wadokyo ist natürlich wieder dabei – unser Klassiker.

INFO
Das 16. IDO-Festival findet statt:

  • vom 24.9. – 1.11.2021
  • mit 48 Veranstaltungen „rund um die Orgel“
  • in über 26 Kirchen
  • in Düsseldorf und Duisburg

Tickets unter www.ido-festival.de
oder über die Hotline: 0211-664444

F: Ist das Publikum über die Jahre treu geblieben? Gab es Veränderungen im Einzugsbereich? In der Altersstruktur? Wenn ja, welcher Art?
A: Unser Publikum ist uns treu geblieben, es ist aber auch neues Publikum hinzugekommen. Dadurch, dass wir fünf Reihen in unserem Festival haben (cross, family, jazz, modern, classic), können wir unserem Publikum auch ein großes Angebot machen. Unser Einzugsbereich hat sich in den letzten vier Jahren kontinuierlich erweitert.

F: Immer wieder ist davon die Rede, mehr junge Besucher/innen für das IDO zu gewinnen. Wie soll das in diesem Jahr gelingen?
A: Ich denke, Musikgenres sind an sich alters- und zeitlos. Wir machen aber auch gezielte Angebote an jüngere Menschen. Beispielsweise mit unserer Veranstaltung am 25.10. im ZAKK, wo zwei junge Düsseldorfer Bands den Abend gestalten: LivLars und The Buggs. Und für die ganz jungen Orgelfans mit unserer Family-Reihe, in der wir in diesem Jahr auch zum Mitmach-Kindermusical einladen.

[Hinweis: Das Gespräch führte Gabriele Schreckenberg, verantwortlich für Presse im IDO-Team.]

Ein Kommentar

  1. Danke für den Tipp.
    Für WADOKYO und das Ali Claudi Trio habe ich mir gerade schon Tickets besorgt.