Wenn ein Mensch mit Hund in der Stadt etwas will, dann dass sein Fiffi urban glücklich leben kann. Diesen Wunsch sich und dem Waldi zu erfüllen, ist in einer Großstadt wie Düsseldorf nicht immer einfach. Umso wichtiger ist es, sich bei einigen Themen gut auszukennen. In diesem Listicle geht es deshalb um die Ausbildung, den Auslauf, den Transport, das Fressen und um die Gesundheit des besten Freundes.

Fürs Hundeleben lernen

Spiel und Spaß in der Welpengruppe des Hundesportvereins Golzheim

Spiel und Spaß in der Welpengruppe des Hundesportvereins Golzheim

Mehr als 30 Hundeschulen, -trainer, -psychologen und -sportvereine bieten den rund 30.000 Hundehaltern in Düsseldorf ihre Dienste an. Da fällt die Auswahl natürlich schwer. Unter den Anbietern finden sich Franchisenehmer mehr oder weniger großer Ketten (z.B. Rütter), selbstständige Schulen, Trainer verschiedener Richtungen sowie Hundesportvereine mit Begleithundausbildung. Einige wenden sich gezielt an Menschen, die zum ersten Mal einen Welpen ins Haus geholt haben, andere wollen besonders Hilfe geben, wenn der Halter meint, er habe einen Problemhund. Dabei geht es bei einem urbanen Köter vor allem darum, dass er sicher in der Stadt gehalten werden kann. Ohne konkrete Empfehlungen für einzelne Institutionen zu geben, helfen die folgenden Kriterien, die richtige Schule zu finden.

1. Fragen Sie Leute, die einen Hund derselben Rasse haben wie Sie, nach ihren Erfahrungen mit der Ausbildung.
2. Wenn Sie Ersthundhalter sind, schauen Sie sich verschiedene Welpengruppen an.
3. Streben Sie mit ihrem Hasso die Begleithundprüfung an, wenden Sie sich am besten an die Hundesportvereine.
4. Haben Sie einen älteren Fiffi aus dem Tierheim oder aus dem Ausland geholt, wählen Sie am besten Einzelunterricht.
5. Kommen Sie mit Ihrem Vierbeiner nicht klar, buchen Sie zuerst eine Beobachtungsstunde bei einem Hundetrainer.
6. Machen Sie sich im Internet und/oder durch Fachliteratur über die verschiedenen Theorien und Konzepte schlau und suchen Sie dann eine Schule bzw. einen Trainer, der nach dem System ausbildet, das Ihnen am besten gefallen hat.
7. Bevorzugen Sie Schulen und Trainer, die NICHT auf öffentlichen Flächen ausbilden, sondern eigene Plätze haben.

Übrigens: Bei Hunden, die erfolgreich die Begleithundprüfung abgelegt haben, kann eine generelle Leinenbefreiung beantragt werden.

Leinenlos laufen lassen

Toben im Hundeauslauf im Volksgarten

Toben im Hundeauslauf im Volksgarten

Was macht unsere Tölen fröhlich? Wenn sie nach Herzenslust rennen, toben und schnüffeln dürfen. Natürlich am liebsten ohne per Leine mit Herr- oder Frauchen verbunden zu sein. Generell gilt in der Stadt die Leinenpflicht – und zwar laut §2 Abs. 2 des Landeshundegesetzes NRW „in Fußgängerzonen, Haupteinkaufsbereichen und anderen innerörtlichen Bereichen, Straßen und Plätzen mit vergleichbarem Publikumsverkehr, in der Allgemeinheit zugänglichen, umfriedeten Park-, Garten- und Grünanlagen mit Ausnahme besonders ausgewiesener Hundeauslaufbereiche, bei öffentlichen Versammlungen, Aufzügen, Volksfesten und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen sowie in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kindergärten“. In Düsseldorf hat man die Leinenpflicht auf ALLE Grünanlagen und auf Freizeitanlagen ausgedehnt. Auch in Naturschutzgebieten müssen die Fellträger an der Leine geführt werden. Übrigens: Auf Kinderspielplätze, Bolzplätze und Friedhöfe dürfen Tiere überhaupt nicht – auch nicht angeleint – mitgenommen werden!

So sind Hundehalter zunächst auf Hundeauslaufplätze und Hundefreilaufflächen angewiesen. Um ehrlich zu sein: Die kleinen umzäunten Plätze in verschiedenen Parks sind a) trist und setzen b) sensible Wauzis unter Stress. Besser ist es schon auf den Freilaufflächen. Die sind um ein Vielfaches größer, allerdings nicht eingezäunt. Die vier Flächen finden sich an der Theodorstraße in Rath, an der Vennhauser Allee, am rechten Ufer des Brückerbachs in Wersten und auf dem ehemaligen Sportplatz der Siedlung Tannenhof. Eine Liste der Auslaufplätze und Freillaufflächen gibt es auf den Seiten des Garten- und Friedhofsamtes. Darüber hinaus gibt es mehr oder weniger Orte, an denen freilaufende Hunde toleriert werden. Besonders erwähnenswert ist dabei die Segelflugwiese ganz oben im Aaper Wald. In den städtischen Forsten herrscht dagegen Unsicherheit in der Leinenfrage: Prinzipiell dürfen die Tölen unangeleint herumlaufen so lange sie auf den Wegen bleiben und der jeweilige Bereich nicht als Naturschutzgebiet gekennzeichnet ist. Toleriert wird das im Eller Forst sowie im Grafenberger und im Aaper Wald. Auch auf der Wiese am Strandbad Süd am Unterbacher See sagt keiner was, wenn Rocky und Balu ohne Leine herumtollen.

Versteckspielen unter Bäumen an der Löricker Rheinwiese

Versteckspielen unter Bäumen an der Löricker Rheinwiese

Das leinenlose Paradies in Düsseldorf sind aber die Rheinwiesen – rechtsrheinisch zwischen Kaiserswerth und Urdenbach, linksrheinisch von Heerdt bis Lörick. Generell gilt nämlich, dass man auf den Rheinwiesen unterhalb der Deiche Hunde unangeleint laufen lassen darf. Besonders beliebt sind die Wiesen bei Lörick sowie Nieder- und Oberkassel, zwischen Kaiserswerth und Stockum, bei Hamm und Flehe und im Himmelgeister Rheinbogen. Der Teil der Urdenbacher Kämpe zwischen Schloss Benrath und der Fähre nach Grimlinghausen ist eine Grauzone, weil Naturschutzgebiet. Trotzdem gehen hier etliche Hundehalter, ohne dass dies sanktioniert wird.

Vierbeinig mit Bus und Bahn

Die gute Nachricht: Hunde fahren in allen Verkehrsmitteln des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) kostenlos mit, wenn der Halter ein gültiges Ticket hat. Das gilt also auch für Busse und Bahnen der Rheinbahn sowie die S-Bahnlinien. Die Beförderungsbedingungen besagen allerdings, dass eine Töle unbedingt von einer „geeigneten“ Person begleitet werden muss und während der gesamten Fahrt angeleint bleibt. „Gefährliche“ Hunde müssen zudem einen Maulkorb tragen. Übrigens: In den Zügen des Fernverkehrs braucht man immer dann ein Hundeticket, wenn der beste Freund NICHT in einer Transportbox oder einer passenden Tasche mitgenommen wird – die gelten nämlich als Handgepäck, und das wird kostenlos transportiert.

Aber: Für viele Fellträger bringt es erheblichen Stress mit sich, in einer vollen Bahn mitzureisen, sodass der fürsorgliche Halter Fahrten in solchen überfüllten Verkehrsmittel lieber lassen sollte. Auch das Ein- und Aussteigen fällt nicht jedem Waldi leicht. Immerhin muss er an Haltestellen ohne Hochbahnsteige relativ steile Stufen überwinden. Bei Bussen ist der Halter auf das hundefreundliche Verhalten des Fahrers angewiesen, der im besten Fall genug Zeit zum Entern lässt. Generell empfiehlt es sich, einen Platz zu suchen, der Hund und Herr- bzw- Frauchen genug Raum bietet, damit sich der Vierbeiner in dem sich bewegenden Gefährt die Schwankungen ausbalancieren kann. Natürlich sind Menschen mit Hund im ÖPNV aufgefordert, Rücksicht auf alle anderen Fahrgäste zu nehmen – vor allem gegenüber Menschen, die Hunde nicht mögen oder gar Angst vor ihnen haben.

Tipp: Die Rheinwiesen bei Oberkassel, Niederkassel und Lörick sind besonders gut mit Bus und Bahn erreichbar. Wer unterm Lohauser Deich gassigehen will, fährt am besten mit der U-Bahn zur Arena, überquert die Straße und beginnt den Gang auf Höhe das Wasserwerks Am Staad.

Artgerechtes Futter und Leckerchen

Bei Meiritz in Neuss-Gnadental gibt's frische Barf-Fleisch

Bei Meiritz in Neuss-Gnadental gibt’s frische Barf-Fleisch

Es spricht wenig dagegen, den Fiffi mit Nass- oder Trockenfutter aus industrieller Fertigung zu füttern. Allerdings schwören immer mehr Hundehalter auf das sogenannte „Barfen“. Der Begriff stammt von der Abkürzung BARF, die für „Biologisch artgerechte Rohfütterung“ steht. Grundlage ist dabei rohes Fleisch, das mit gekochtem Obst und Gemüse sowie eventuell Milchprodukten, Kalkspendern und Kräutern ergänzt wird. Nun wäre Barfen eine beinahe unerschwingliche Sache, würde man das Fleisch beim Metzger kaufen, der für den Verzehr durch Menschen schlachtet. Erstens weil dieses Fleisch für den Hund oft zu wenige der gewünschten Stoffe enthält und Köter eben Sachen wie Pansen, Blättermagen oder Mix aus Fleisch, Knochen und Knorpel bevorzugen. Deshalb haben sich Firmen auf Barf-Fleisch spezialisiert. Während einige Händler (siehe unten) Tiefkühlportionen anbieten, kann man bei „Hundemetzgern“ frische Ware kaufen. Legendär, bewährt und empfehlenswert ist vor allem die Metzgerei Meiritz in Neuss-Gnadental.

TK-Fleisch kann man bei mehreren Anbietern bestellen und sich die Ware liefern lassen. Empfehlenswert sind hier vor allem die Firma Haustierkost (die übrigens überregional liefert), der Fleischermeister Schmaeing und Jürgen Kasting mit seiner Eigenmarke Puri. Viele Hundeshops (z.B. die Pfotenbar auf der Fichtenstraße in Flingern) bieten Frostfleisch verschiedener Hersteller an. Alle Barf-Versorger haben natürlich auch allerlei Leckerchen und Trainings-Snacks artgerechter und biologischer Machart im Sortiment. Bei Puri und in der Pfotenbar kann man sich zudem über die passende Ernährung für den besten Freund beraten lassen.

Rund um die Gesundheit

Die Tierklinik Dr. Krauß an der Münsterstraße

Die Tierklinik Dr. Krauß an der Münsterstraße

Wer einen Hund hat, braucht einen Tierarzt des Vertrauens – so viel steht fest. Klar ist, dass es sich um eine Praxis mit besonderer Kompetenz in Sachen Canis Familiaris handeln sollte. Tatsächlich gilt das für mehr als Dreiviertel aller Kleintierveterinäre, wobei das beste Auswahlkriterium ist, ob der/die Tierärzt*in selbst einen Köter hat bzw. ob es einen Praxishund gibt. Es lohnt sich durchaus, mehrere Praxen zu testen, bevor man sich für den/die Veterinär*in des Vertrauens entscheidet. Die Stammpraxis ist dann die, wo der Waldi alljährlich seine Impfungen verabreicht bekommt, wobei er bei dieser Gelegenheit routinemäßig duchgecheckt wird. Denn wenn der Vierbeiner diese Prozedur mehr als einmal hinter sich hat, wird er meist relativ angstfrei auch Behandlungen bei Krankheiten und nach Unfällen über sich ergehen lassen. Weil es für den Hund am wenigsten Stress bedeutet, ist eine Praxis in Laufnähe zu bevorzugen.

In schwereren und Notfällen sind aber die Tierkliniken die richtige Adresse. Auch bei besonderen Diagnosemethode wird der/die Vertrauensärzt*in den Besuch dort empfehlen bzw. den felltragenden Patienten dorthin überweisen. In Düsseldorf gibt es zwei solche Kliniken: die Tierklinik Düsseldorf Zentrum (ehemals Lesia) auf der Adlerstraße in Pempelfort und die Tierklinik Dr. Krauß auf der Münsterstraße in der Nähe des Mörsenbroicher Eis.

Ein Kommentar

  1. Vielen Dank für den interessanten Artikel. Es ist wirklich wichtig den Hund frühzeitig an die Hundeleine zu gewöhnen. Ich werde ihren Beitrag gerne weiterempfehlen.
    Mit besten Grüßen
    Daniel