Wir sind immer noch verliebt in die Acoustic Festivals, weil wir immer noch verliebt sind in handgemachte Musik. Die fünfte Auflage in Gestalt des Acoustic Winter 2017 hat das erneut bewiesen. Wieder hatten Tommy Kirchmann und seine Mitstreiter ein breites Programm zusammengestellt, das über sieben Stunden lang fast ohne Pause den Saal im Haus der Jugend (JAB) füllte. Und wieder war es ein Festival von Musikern für Musiker, denn im Publikum waren nicht wenige, die selbst Musik – vielleicht ganz anderer Stilrichtung – machen. Und wenn es eines zu kritisieren geben könnte, dann, dass elf verschiedene Auftritte einfach ein bisschen zu viel sind.

Aber das ist Nörgeln auf hohem Niveau, denn das umfangreiche Programm hat es geschafft, fast die gesamte Breite der akustischen Musik zu präsentieren: von den leisen Tönen zarter LiedermacherInnen über handgemachten Glamrock und Ska bis hin zu den verschiedenen Spielarten der modernen Folkmusic. Ein großes Ausrufezeichen setzte vor allem Chrissi Poland aus New York City, die nicht nur solo mit Keyboards und Gitarre antrat, sondern auch den Kollegen bei ihren Auftritten zur Seite stand. Die Singersongwriterin verbindet Soul, Funk, Jazz und Pop und trägt eigene Lieder mit starker Stimme vor. Sensationell auch der Set der Band, in der Festival-Macher Tommy Kirchmann für den Takt sorgt: One Eye Open ist eine Band, die gerade live mit Leidenschaft und mitreißenden Songs für großen Applaus sorgt.

Acoustic Winter: Die Musikfamilie jammt

Acoustic Winter: Die Musikfamilie jammt

Für magische Momente sorgte dann der irische Sänger Mark Geary, dem zunächst die wunderbare Grainne Hunt zur Seite stand, die später noch selbst auftrat. Unterstützt wurden die beiden teilweise von Chrissi Poland am Cajon und mit Gesang. Vielleicht der Höhepunkt des ganzen Abends war dann aber der gemeinsame Auftritt der drei mit One Eye Open – mehr Magie in Musik geht kaum.

Bleibt zu hoffen, dass es immer so weitergeht mit den Acoustic Festivals und dass endlich, endlich, endlich all die Menschen kommen, die handgemachte Musik lieben. Nur dann muss man sich keine Sorgen um die Zukunft von Acoustic Winter und Acoustic Summer machen.

[Fotos: Hajo Kendelbacher – außer Foto vom Jam]

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