Als die Polizei am Freitagabend gegen 20:10 Uhr die Reiterstaffel zurückzog und einen Teil der behelmten Beamten, war klar: Die Rassisten und Rechtspopulisten um Melanie Dittmer hatten ihren Aufmarsch abblasen müssen. Rund 350 Fahrräder lagen auf der Graf-Adolf-Straße, dazu kamen weit mehr als 150 Schüler und weitere Düsseldorfer, so dass laut Polizei „600 Meinungsgegner die Graf-Adolf-Straße, eine Teilstrecke des Dügida-Aufzugswegs, blockiert“ hatten. Zuvor begannen vor dem DGB-Haus auf der Friedrich-Ebert-Straße und vor dem Hauptbahnhof Kundgebungen von Düsseldorfer Appell, Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ), Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf und vielen Vertretern aus Kirche, Parteien, und ehrenamtlichen Helfern.
In der Gruppe von Dügida hatten sich vor dem Hauptbahnhof laut Polizei 120 Rechte versammelt. Die Landtagsabgeordnete MdL Monika Düker und MdL Stefan Engstfeld (Grüne), die die Gruppe mit Polizeibegleitung in Augenschein nahmen, sprachen allerdings von eher 60 bis 80 Rechten.
Auftakt der Kundgebung vor dem DGB-Haus / Foto Jo Geschke NDOZ.de
Gegen 19:30 Uhr versammelten sich rund 350 Radler, denen sich auf ihrer Rundfahrt durch die Stadt weitere anschlossen, so dass mit rund 450 Radler an der Kasernenstraße, am Mahnmal für die ehemalige Synagoge, um 19:15 Uhr eine Kundgebung begann.
OB Geisel spricht an der Kasernenstraße / Foto Jo Geschke NDOZ.de
Die rechten Rassisten der Gruppe Dügida mit vielen Rechten aus anderen Städten startete laut Polizei den Versuch ihres Aufmarsches um 20 Uhr.
Als die Radfahrer – teils arg durchnässt – auf der Graf-Adolf-Straße kurz vor dem Stresemannplatz ihre Räder auf und Boden legten, war klar, dass dort kein Stiefel der Dügida-Teilnehmer, die teils aus München und Berlin sich angemeldet hatten, durchkommen würde. Oliver Ongaro als Sprecher von Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ) machten angesichts der massiven Polizeiabsperrung mit Beamten und Reiterstaffel deutlich: Dies sei ein Akt des zivilen Ungehorsams, von den Radfahrern gehe keine Gewalt aus. Die Pferde der Reiterstaffel, so Ongaro, könnten wieder in den Stall, und die Beamten könnten den Helm ruhig abnehmen. Unter den mehr als 600 Menschen, die sich dort mit Zweirad und ohne versammelt hatten, waren auch viele Schüler. Bei einem Gerangel an der Polizeikette wurden zwei junge Demonstranten durch Reizgas verletzt. Laut Polizei hatten sie versucht, die Beamten anzugreifen.
Ziviler Ungehorsam auf der Graf-Adolf-Straße / Foto Jo Geschke NDOZ.de
Zuerst erschienen in der Neuen Düsseldorfer Online-Zeitung (ND/OZ)
Ein Kommentar
Von der Ecke Karl/Bismarckstraße aus hatte ich 50 Teilnehmer beim Gang um den Block geschätzt .mehr als 60 – 80 waren das bestimmt nicht