Man nennt so etwas ja in Moderndeutsch „Lost Places“. Gemeint sind Orte, die es nicht mehr gibt, an die sich zu erinnern aber lohnt. Solch einen Ort suchen wir heute. Allein schon der Name ist Legende. Und um diesen Ort ranken sich allerlei Stories. Bis auf den heutigen Tag sind Düsseldorfer nicht nur traurig, sondern wütend, dass diese Institution verschwand und durch etwas unglaublich Profanes ersetzt wurde – dies vor nicht ganz zwanzig Jahren.

Frage: Wie hieß der gesuchte Ort: Mata-Hari-Passage

Mehrere Leser haben mich völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass meine obige Definition des Begriffs „Lost Places“ falsch ist. Aber, dieser Fehler hat die Lösungswilligen offensichtlich nicht in die Irre geführt. Dafür sei bewundernd angemerkt, dass die Düsselquiz-Freunde sich wirklich Gedanken machen – immerhin elf der Einsender*innen tippten auf das gute, alte Rheinstadion, das bekanntlich 2001 durch Sprengung verschwand. Weitere sieben entschieden sich – ebenfalls ein brillanter Vorschlag – für den legendären Rheinstrand „Monkey’s Island“. Leider nur ein einziger Leser fand die korrekte Lösung: Mata-Hari-Passage.

Ältere Düsseldorfer werden diesen magischen Ort noch kennen, diesen Durchgang zwischen der Hunsrücken- und der Bolkerstraße mit seinen Cafés und Boutiquen und legendären Discos und Clubs der Achtziger- und Neunzigerjahre. Ihr Quizonkel selbst erinnert sich persönlich nicht so genau, er war damals noch zu jung. Aber Hunderte Düsseldorfer denken wehmütig an diese Institution, die sogar eine eigene Facebook-Gruppe für ihre Fans hat. Dort lernt man, dass die Mata-Hari-Passage gerade in den Achtzigerjahren beinahe ein eigenes Dorf war, dessen Bewohner sich aus denen zusammensetzten, die dort arbeiteten, und denjenigen, die dort so gut wie täglich aufschlugen. In der besagten Facebook-Gruppe findet man Verweise auf Dutzende Läden und noch mehr Freunde der Passage.

Dass die Mata-Hari-Passage 1999 ausgerechnet einer öden Burger-King-Filiale weichen musste, ist bezeichnend für die Entwicklung der Altstadt jener Jahre: weg vom speziellen Flair der großen Jahre zwischen Bolker- und Ratinger Straße mit legendären Kneipen (Weißer Bär, Auberge, Dä Spiegel etc pp) hin zur uniformen Ballermanifizierung, die heute immer mehr Schlendertouris und Junggesellenabschiede anlockt. Wie auch immer… Das wunderbare Foto stammt von Markus Luigs, man kann einen gerahmten Ausdruck davon bei ihm direkt kaufen; Ihr Rätselonkel hat es schon an der Wand.

9 Kommentare

  1. Das ist zu schwer. Sie sind Hetero. Sie haben vielleicht was völlig anderes im Kopf als ich, wie etwa das Café Rosa Mond. Das nur läppische 80.000 EUR Fördermittel verglichen zum Bambi oder dem ESC gebraucht hätte. Das aber war den Regierenden von der CDU anscheinend keinen einzigen keinen Pfifferling wert.

    Nein. Das durfte nicht sein. Düsseldorf sei tolerant, sei international, sei weltoffen. Aber die Pennunsen für das Café Rosa Mond mussten unbededingt verweigert werden. Nun ist eine Situation im Land, wo Kölner Polizisten wieder Hitlerbildchen über das Smartphone versenden, aber die 80.000 EUR, die mussten unbedingt verweigert werden.

    Was ist das bloß für eine Stadt?

    • Rainer Bartel am

      An einer Erinnerung an das Café Rosa Mond arbeiten wir.

  2. An die Mata-Hari-Passage erinnere ich mich auch gerne. Als Jugendliche sind wir dort oft herumgelungert und haben das Flair aufgesogen. Für mich war dies immer auch eine Art Wahrzeichen der Stadt. Eine Schande, dass man dies für Fast Food geopfert hat, wenn es auch vermutlich nicht die einzigen Gründe waren.

    Die Mata-Hari-Passage stünde der Altstadt auch heute noch gut zu Gesicht als Wahrung von Tradition und der ursprünglichen Altstadt.

  3. Uwe
    Tom und sein Freund(Name ist mir entfallen) haben das richtig Doll gemacht. Dazu noch die Möpse einer davon war Pinky. Die kleinen Geschäfte ringsum das hatte was! Ab 6.00 Uhr bis 3.00 Uhr das war es, anders für die Altstadt.

    Ach was war das für eine Zeit. Leben!

    SCHLAPP? was ist passiert zur ihrer Zeit? Sagen sie mir eine Stadt die Weltoffen ist. Dort wo Düsseldorf nicht mitgekommen ist.

  4. RAINER BARTEL am 19.05.2020 12:09
    An einer Erinnerung an das Café Rosa Mond arbeiten wir.
    ?????????????????????????????????????????????????????????
    ????????????????????????????????????????????????????????
    Warum, was ist mit Nachtcafe, Schröder, Kaffee König, Cafe de Paris, Derendorfer Bahnhof,K4, Schlachthof und und und?

    Was ist mit Golden Eagles Herzogstrasse?

    Ich zähle dir Blind 50-200 Super Läden auf. Und nicht nur Café Rosa Mond!

    • Rainer Bartel am

      Geht’s noch? Wollen Sie uns jetzt vorschreiben worüber wir arbeiten und schreiben? Also, bitte mal ein bisschen zusammenreißen!

      • UPS Rainer,
        vorschreiben NEIN
        aber warum so Einseitig! Hr. Rainer und so aggressiv!!

        Vorschreiben das machen Sie. Gerade.

        Es war eine große Frage? Das sterben der Düsseldorfer Szene.

        Unglaublich ihr aufbrausen!!!!

        Schreiben Sie Hr. Rainer zu 90% ist alles so okay.

        Aber ihren bösartigen Angriff verstehe ich nicht. Oder doch?

        • Rainer Bartel am

          Ums mal klarzustellen: Das hier ist UNSER Magazin. Es ist kostenlos. Also machen wir genau, was wir wollen. Für Anregungen sind wir dankbar. Aber auch nur, wenn sie als Anregungen daherkommen, also ohne ???!!!! und dergleichen. Und, das Café Rosa Mond als irgendeinen „Club“ zu verstehen, zeugt von grandioser Unkenntnis der Düsseldorfer Historie. Nix für ungut.

  5. P.S.

    Ganz Ehrlich.
    Mir geht das auf den Pin wenn alles so überzogen wird. Nur wenn es ein persönlich nicht so gefällt.
    Eine Meinung sollten auch sie akzeptieren.
    Ob sie das umsetzen als Herausgeber von The Düsseldorfer das ist nur ihr Ding.

    Es war nur ein (was soll ich schreiben) Tip oder Vorschlag.

    Danke und es geht doch! Mal Nachfragen.

    Ich bin gespannt auf ihren Artikel „Rosa Mond“!