Stadt ist Veränderung, und kaum ein Bauwerk steht ewig. Nicht immer sind es Kriege und Katastrophen, die für das Verschwinden von markanten Bauwerken sorgen, sondern die Stadtväter und -mütter, die sich um Planung durch Veränderung kümmern. Dabei ist die Lebensdauer der verschwundenen Bauwerke durchaus unterschiedlich. Mal abgesehen von temporären Bauten sind die rund 14 Jahre, die das heute gesuchte Bauwerk an Ort und Stelle existierte, eine ziemlich kurze Zeit. Warum man es abgerissen hat, ist mangels Quellen nicht nachvollziehbar. Dabei stand es bei der Einweihung ganz besonders für den herrschenden Zeitgeist. Kleiner Tipp: Das gesuchte Bauwerk war besonders beliebt bei Fußgängern UND Autofahrern.

Frage: Wie nannte man das verschwundene Bauwerk und wo befand es sich: Die Aluminiumbrücke zwischen der (alten) Messe und der Rheinterrasse

Oh je, nur zwei Einsendungen und nur eine davon war richtig. Die Aufgabe war aber auch nicht einfach, weil das gesuchte Bauwerk nur von 1953 bis 1967 existierte. Die Rheinische Post schreibt dazu:

Aufsehenerregend war damals eine Aluminium-Brücke für Fußgänger, die die Rheinuferstraße überspannte und die modernste Halle des Geländes, die Europahalle, mit der Rheinterrasse verband. Als Weltneuheit war sie 1953 für die Verbraucherausstellung „Alle sollen besser leben“ konstruiert worden. Erst 1967 wurde sie abgerissen. [Quelle: RP vom 15.5.2009]

Das, was ältere Düsseldorfer als „alte Messe“ bezeichnen – mit der Europahalle gegenüber der Rheinterrasse -, befand sich auf einem Teil des Geländes der großen Düsseldorfer Ausstellungen (z.B. der Gesolei von 1926), das weite Bereiche des heutigen Rheinparks und den Ehrenhof umfasste und bis nach dem Ende des zweiten Weltkriegs nicht von der Bundesstraße 1 durchschnitten war. Obwohl das Messegelände seit der Ausstellung „Alle sollen besser leben“ von 1953 zwischen der B1 und der Fischerstraße lag, baute man diese für damalige Zeit hochmoderne Brücke, um a) eine symbolische Verbindung zu haben und b) vor allem die Vision der autogerechten und möglichst ampelarmen Stadt zu verwirklichen. Nun mussten Fußgänger, die von der Rheinterrasse zur Europahalle und umgekehrt wollten, nicht mehr endlos lange an den Ampeln warten, und die Autofahrer konnten durchbrausen.

Natürlich sollte diese Fußgängerbrücke auch die Möglichkeiten von Aluminium im Bauwesen – seinerzeit noch völlig ungewöhnlich – demonstrieren. So richtig bequem war die Bogenbrücke nicht, denn der Anstieg war steil; gerade für Kinder einigermaßen bedrohlich. 55 Meter lang und 8 Meter breit war das Bauwerk, das über drahtseilarmierte Betonelemente im Boden verankert war. Warum die Brücke 1967 abgerissen wurde und was mit den Bauteilen geschah, ließ sich nicht ermitteln.

Kommentare sind gesperrt.