Merke: Du weißt, dass Fortuna wieder im Aufwind ist, wenn der Schiri die Mannschaft systematisch bescheißt. Dabei hatte sich dieser Christian Dietz beim 1:0-Sieg der glorreichen Fortunen gegen Blödefeld im Oktober noch ziemlich unauffällig verhalten. So auch gestern Abend in der ersten Halbzeit. Was sich dieser Irre aus Bayern dann aber nach der Pause zurechtpfoff, ließ die Frage aufkommen, welche Substanzen der wohl in der Kabine geschnifft hatte. Als der Doofkopp dann auch noch Käpt’n Haggui mit Gelb-Rot vom Platz schickte, spielten unse Jungs praktisch mit 10 gegen 12. Ja, unse Jungs: Auch wenn da unten auf dem Rasen immer noch eine typische Söldnertruppe zu Werk geht, so zeigten sie doch gestern so etwas wie, ähem, Mannschaftsgeist. Was viele unter den 20.000 anwesenden Fortuna-Trainern nicht daran hinderte, völlig bescheuerte Theorien in die Arena zu werfen: „Und, haste Demirbay vermisst?“ Oder auch: „Ya Konan braucht kein Mensch.“

Niedlich auch die viel geäußerte Forderung, Peter Hermann möge doch bitte Cheftrainer bleiben. Dabei hat der kluge, alte Mann schon im Umfeld des Spiels gegen die kleinen Frankfurter klar gesagt, dass er ja auch schon vor dem Rausschmiss von Frank Kramer Trainer der Fortuna war und sich eigentlich nix geändert hat. Zumal er ja auch immer und immer wieder betont, dass der Posten als Cheftrainer für ihn weder bei F)%, noch sonst wo in Frage kommt. Sodass das Spielfeld für Spekulationen weit offen ist. Unrühmlich benimmt sich mal wieder die Düsseldorfer Sportjounaille, die täglich einen anderen Eber durchs Dorf treibt und auch vor solch absurden Einfällen wie Christian Daum nicht zurückschreckt. Die Gemeinde nimmt jeden Brocken der bekloppten Schreibfinken freudig auf, kaut ihn durch und muss ihn am Ende wieder ausspucken. Neuestes Gerücht: Man habe mit einem ziemlich prominenten, erfahrenen französischen Coach Kontakt aufgenommen, der zurzeit arbeitslos sei. Na ja…

20.000 Fortuna-Trainer
Wenn eins nach den beiden letzten Spielen klar ist, dann dass die Niederlagen in der Hinrunde nicht am Versagen des Cheftrainers lagen. Im Gegenteil: Wer unverblendet auf die beiden Siege schaut, muss erkennen, dass die Truppe auf dem Platz jetzt das umsetzt, was ihnen der Herr Kramer beigebogen hat. Die Mehrheit der Herren hat’s jetzt anscheinend verstanden. Und weil entscheidende Spieler deutlich weniger Fehler machen, klappt’s plötzlich. Da ist vor allem der Herr Madlung zu nennen, der nun sehr sicher als IV herumturnt. Auch die Herren Schauerte und Schmitz schießen weniger Böcke. Immer wertvoller wird zudem unser Ihlas, der wieder vorbildlich nach hinten arbeitete und vorne für lustige Spielzüge sorgten, von denen einer zum Tor durch den Herrn Pohjanpalo führte. Der übrigens gestern etwas an den Tag legte, was bei den Finnen „Sisu“ heißt – ein kaum zu übersetzender Begriff, der meint, dass jemand einfach nicht aufgibt und das Ding, das er zu tun hat, durchzieht. Genau dieses Sisu hat dem Schöngefönten ja in dieser Saison oft gefehlt.

Der Herr Rensing agierte wieder großartig und hat den Sieg festgehalten. Selbst unser Axel hat seine Fehlerquote ziemlich reduziert und harmoniert links prima mit dem Herrn Sararer. Da loderte es in Hälfte Eins aber oft bei den Braunschweinchen, die übrigens in den ersten 45 Minuten nicht wie ein Aufstiegskandidat spielten. Ob unser Finki wirklich ein guter Zehner ist, sollten wir jetzt mal nicht diskutieren; der tat, was zu tun war. Bleibt noch der Herr Koch, der wie immer sehr bemüht wuselte, aber mit Abstand die meisten Abspielfehler produzierte und so gerade in der Drangphase der BTSVler ein paar Mal Gefahr auslöste.

Der neue alte Kapo
Aber, die Stimmung… Dem Vernehmen nach der populistische Paul Jäger den Kapo Marvin nach seinem Stadionverbot persönlich begnadigt, und weil das so gut geklappt hat, wird er sich dieser Tage bestimmt dazu bekennen, der Paule. Der nämliche Marvin hatte sich bekanntlich im Herbst 2014 in Bochum daneben benommen und durfte daraufhin nicht mehr an Live-Spielen teilnehmen. Ersatz-Kapo Freddie übernahm, gab sich im Rahmen seiner Möglichkeiten jede Mühe, konnte aber auf dem Platz nie wirklich überzeugen. Gestern also übernahm der Unterrather Jong wieder und dankte zunächst seinem Vorgänger, der dafür viel erleichterten Applaus aus den Blöcken 40 bis 42 einfuhr. Marvin aber legte gleich los wie die Feuerwehr und riss den westlichen Teil der Kurve gerade in der ersten Halbzeit ein ums andere Mal mit. Er hielt sich an die Klassiker, sodass die Gesänge oft über die ganze Süd schwappten und auch das sitzende Volk mitklatschte. Leider verfiel auch er nach der Pause ein paar Mal in den Schlafliedmodus, aber die Herren vom Oberrang und auch aus den Blöcken jenseits des 40ers gaben Kontra und stimmten mit Anfeuerungsrufen dagegen. So muss das aber auch: Wenn die Fans alle immer nur wie die Lämmer nachmachen, was der Kapo will, werden alle eingelullt. So aber kann der Block 42 mit den übriggebliebenen Ultras wieder zum Zentrum des Supports werden.

Leider erlebten nur knapp über 22.000 Anwesenden dieses spektakuläre Spiel, bei dem sich die F95-Kicker 45 Minuten gegen einen BTSV wehrten, der unbedingt wenigstens einen Punkt mitnehmen wollte – und das ab Minute 56 in Unterzahl. Der geringe Besuch ist wie immer eine Folge der fanunfreundlichen Ansetzung, die vor allem zu Lasten der Auswärtsfahrer geht, denn normalerweise würden die Anhänger der Blau-Gelben das Gästeeck im Stadion sicher ausfüllen. Und weil das so ist, rufen wir zum Schluss ein fröhlich-wütendes: Scheiß Sport1!!!

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