[Verlost! Die Verlosung hat stattgefunden; die Gewinner bekommen je zwei Tickets für die TD-Butterfahrt am Donnerstag, 21.07. um 15:00 per Mail zugeschickt.]
Seit den frühen Fünfzigerjahren ist die Bötchentour nach Kaiserswerth DER klassische Ausflug für Düsseldorf und Menschen, die Düsseldorf besuchen. Und echte Lokalpatrioten kommen nicht umhin, diese Reise mindestens einmal pro Sommersaison zu unternehmen. Dabei ist es ein großer Glücksfall, dass diese wunderbare Möglichkeit, die schönste am Rhein vom Fluss aus zu erleben, überhaupt noch besteht. Damit unsere Leserinnen und Leser dieses Glück persönlich mit erleben können, hat uns Simone Küffner von der Weißen Flotte 2 x 5 Tickets für die Tour nach Kaiserswerth und zurück zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Die sollen genutzt werden im Rahmen der The-Düsseldorfer-Butterfahrt am Donnerstag, 21.07. – wir haben die Fahrt um 15:30 ab dem Anleger bei der Pegeluhr an den Kasematten gewählt. Wer mitfahren will, gibt unter diesem Beitrag einen Kommentar mit dem Inhalt „Ja, ich will“ ab. Einsendeschluss ist Dienstag, 19.07. um 12:00. Die GewinnerInnen werden per Excel-Orakel ausgelost und per Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Unterwegs werden wir nicht nur die Blicke auf das Ufer (und die Freigetränke an Bord) genießen, sondern uns auch über die Geschichte des Schifssverkehrs innerhalb von Düsseldorf unterhalten. Die ist nämlich spannend genug und beginnt mit dem Rheinbahn-Fährbetrieb zwischen Oberkassel und der Stadt kurz nach dem Krieg, als die Oberkasseler Brücke noch nicht wiederhergestellt war. Die Rheinbahn kam so zum Schiff wie die Jungfrau zum Kind, aber jemand, der sich heute nicht mehr identifizieren lässt, hatte die Idee, einen Linienverkehr auf dem Rhein einzurichten – die „Rheinbahnbötchen“ waren geboren, und eine richtige Flotte mit Kapitänen, Ingenieuren und allem Drum und Dran entstand. Solche innerstädtischen Schifslinien findet man Rhein auf und ab sonst nirgendwo.

Linienverkehr, das hieß zwischen den Fünfziger- und den Achtzigerjahren, dass es feste Haltestellen und – zumindest in der Sommersaison – einen festen Fahrplan gab. Die Anfangshaltestelle lag im Hafen unterhalb der Wasserschutzpolizei, die Endhaltestelle war dann Kaiserswerth. Stromab hielt das Rheinbahnbötchen dann regulär am Unteren Rheinwerft (Altstadt), unter der Oberkasseler Brücke, an der Schnellenburg, dann linksrheinisch bei Mönchenwerth. Nach und nach wurde der Fahrplan, aus auch Kostengründen, ausgedünnt. Trotzdem wurde der Betrieb mit städtischen Zuschüssen aufrechterhalten. Als von der vollständigen Einstellung dieses Schifssverkehrs die Rede war, übernahm der Düsseldorfer Ingenieur Peter Küffner 1993 den gesamten Betrieb samt Schiffen und Personal.

Betreiber war nun nicht mehr die Rheinbahn, sondern die Weiße Flotte Düsseldorf-Duisburg, die auch insgesamt elf Steigeranlagen übernahm. Zusammen mit seinen Söhnen baute Peter Küffner die Flotte aus und kam ganz ohne Subventionen aus. Als dann die Bewirtschaftung der Kasematten begann, waren die Küffners dabei. 2009 übernahm Michael Küffner die Geschäftsführung und baute das gastronomische Angebot der Gruppe aus – u.a. durch die fest am Steiger liegende MS Allegra. Querelen mit der Stadt, die sich immer wieder um zusätzliche und teils völlig sinnlose Auflagen drehten, hätten beinahe das Ende der Rheinschiffahrt auf dem Stadtgebiet bedeutet, und erst 2015 konnte die Streitigkeiten beigelegt werden. Zwar gibt es keinen Linienverkehr im engeren Sinne mehr, aber in der warmen Jahreszeit werden sogenannte „Panoramafahrten“ vom Steiger an den Kasematten nach Kaiserswerth und zurück zu festen Zeiten angeboten.

Darüber freuen sich nicht nur die Düsseldorfer, sondern alle Touristen, die den Reiseführern gelesen haben, das eine solche Bötchentour in der schönsten Stadt am Rhein zum Pflichtprogramm gehört.

[Foto: Frank Vincentz via Wikimedia]

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