Dass die Urdenbacher Kämpe auch für die armen Schweine, die keinen Hund halten, ein wunderbares Spazierrevier sind, dürfte bekannt sein. Aber wenn man sich an die Regeln, die in diesem Naturschutzgebiet herrschen, hält, dann eignet sich die ursprüngliche Gegend auch für den Hundegang. Die wichtigste Regel besteht darin, sich mit Fiffi immer nah am Wasser zu halten, eingezäunte Bereiche zu meiden und auf die jeweiligen Schilder zu achten. Deshalb eignet sich für den Alltagsgang auch am besten das Stück zwischen dem Einstieg am Restaurant Altes Fischerhaus und dem Anleger der Rheinfähre nach Zons bei Stromkilometer 718. Leider ist es nicht so einfach, mit dem ÖPNV zu diesem Punkt zu gelangen. Die beiden nächsten Haltestellen sind die der 701 an der Kappeler Straße (wahlweise Benrather Schloss) und die Haltestelle Mühlenplatz der Buslinie 788, die man am Bahnhof Benrath entern kann. In jedem Fall sind um die 10, 12 Minuten zu Fuß zurückzulegen. Weil es für den Hund nett ist, empfiehlt sich der Weg durch den Benrather Schlosspark.

Viele Parkplätze gibt es beim Alten Fischerhaus auch nicht, aber am Benrather Schlossufer darf man auf dem Gehweg parken, und in der Heiligenstraße findet sich auch immer eine Lücke. Wer vorhat, nach dem Gang im Alten Fischerhaus einzukehren, kann seine Kiste natürlich auf dem zugehörigen Parkplatz abstellen. Auf jeden Fall geht man am pittoresken Gebäude des Restaurants vorbei in südlicher Richtung. Nach wenigen Meter geht ein steiler Weg rechts ab, der ein Stück weiter per Brücke über den Urdenbacher Altrhein führt. Und dann geht ein Pfad quer durchs Gelände runter an den Fluss.

Wer die Töle nur ein bisschen toben lassen will. schlägt sich nach rechts und durchstreift den Zipfel der Kämpe unterhalb vom Alten Fischerhaus. Für einen Rundgang von ca. fünf Kilometern Länge hält man sich unter am Wasser dann wieder nach Süden. Das Ufer besteht hier aus grobem Kies, es gibt nur eine Bucht mit ein bisschen Sandstrand. Die Enten und sonstigen Wasservögel sammeln sich bei niedrigem Wasser auf den Kiesbänken draußen im Strom. Das bringt für Hunde, die nicht oder nicht gut schwimmen können, ein gewisses Risiko. Wenn sie nach dem Federvieh jagen, geraten sie im Wasser zwischen Ufer und Insel leicht in relativ tiefe Bereich mit starker Strömung. Also: Obacht!

So lange man sich am Wasser hält, hat man die Wahl, durch den Kies zu stapfen oder einen von zwei parallel verlaufenden Trampelpfaden zu nutzen. Nach rund zwei Kilometern hat man dann die Rampe der Autofähre nach Zons erreicht. Für den Normalbedarf ist hier der Wendepunkt. Zurück geht’s dann immer am Rande des grasbewachsenen Bereichs, der rechterhand an eingezäunte Weiden grenzt. Kurz vor Ende beginnt dann die Allee; oberhalb derer Wiesen sind, die für Hunde verboten sind. Deshalb findet sich auch hier ein lückenhafter Zaun. Legal ist es übrigens nicht, die Köter hier ohne Leine laufen zu lassen, es wird jedoch toleriert – und außerdem lassen gerade die Orsansässigen ihre Waldis hier frei laufen. Gerade die regelmäßigen Kämpen-Gegner sind durchweg nett und haben vorwiegend freundliche Hunde. Das sieht am Wochenende bei den Gelegenheitsbesuchern schon deutlich anders aus. Da kann es auch schon mal Ärger geben.

Weil es hier keine von Schafen kurzgehaltenen Wiesen gibt, eignet sich das Gelände weniger zum Rennen als vielmehr zum Stöbern, zum Schnüffeln und Rumwuseln. Das ändert sich auch nicht, wenn man die Runde ausdehnt und bis zum Kirberger Loch wandert, um auf dem Rückweg am Haus Bürgel (Biologische Station). Mit Hund bleibt einem dort wenig mehr als eine kurzer Blick bevor es weitergeht. Und zwar wieder zurück Richtung Rhein, wo man am Campingplatz Rheinblick vorbei wieder zur Rheinfähre kommt. Die gute Nachricht: Der bereits erwähnte Bus 788 hält am Haus Bürgel, sodass ÖPNV-Nutzer auf den Rundweg verzichten und von dort aus wieder nach Benrath fahren können. Denn die Runde vom Alten Fischerhaus zum Kirberger Loch und zurück über das Haus Bürgel summiert sich schon auf gut zehn Kilometer.

2 Kommentare

  1. Jo,letztes (?) Jahr hab ich ne Radtour nach Kölle gemacht und bin auf dem Rückweg unweit der Fähre watt müde geworden.Direkt an der Strasse (war absolut nix los) war ne Bank.Dachte ,so ähnlich könnte das Paradies aussehen ,wenn es das gäbe. Bin da tief und fest eingepennt.Sowas ist mir noch nie irgendwo passiert.

    • Günther A. Classen am

      Ist doch schön.

      Eine idylische Situation.

      Es war dein „Paradies“.