>Wenn das heutige Montagsritual eines beweist, dann dass all diejenigen daneben lagen, die meinten, man müsste die Dügida-Nazis einfach ignorieren, dann würden die es schon drangeben. Das Gegenteil ist richtig: Das Durchhaltevermögen der aufrechten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zeigt der Dittmer-Bande Woche für Woche die Sinnlosigkeit ihres tun. Und hat dafür gesorgt, dass sich sogar der harte Kern der Rassisten sich noch einmal verkleinert hat. Wenn es zwei Dutzend waren, dann ist das schon optimistisch geschätzt. Die Gegendemonstranten haben zahlenmäßig nach dem Tief vor einer Woche wieder zugelegt. Direkt am Sammelpunkt der Rechten waren es gut und gerne 500 Menschen, beim türkischen Straßenfest dann sicher noch einmal 200 Personen. Wie ernst die Polizei das jämmerliche Treiben der Abendlandretter noch nimmt, zeigt die Tatsache, dass Busse und Straßenbahnen beinahe die ganze Zeit hindurch über den Stresemannstraße fahren konnte. Angeblich hatte man den Dügida-Arschlöchern klar gemacht, dass sie eben warten müssten, wenn die Bahn vorbeikäme.

Grandios wieder die Sprecherin des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“, die aus dem Aktionsbus heraus immer wieder klarstellte, was wirklich abläuft: Man kann einer politischen Randgruppe beim Scheitern zusehen. Die Rassisten, die vor drei Wochen noch vor der Moschee auf der Adersstraße unter Polizeischutz Ausländer beschimpfen durften, konnten dieses Mal nicht einmal mehr die Nazi-Hools aus der Umgebung aktivieren. So bleibt das traurige Häuflein Spinner übrig, die mit Schwarzrotgold wedelten. Erstmals dabei zwei merkwürdige Banner: Eines zeigt auf schwarzem Grund einen gelben Kreis, in den zwei gelbe Winkel eingeschrieben sind, beim anderen handelt es sich um ein schwarzes Wappentier auf gelbem Grund, das am ehesten dem walisischen Fabeladler ähnelt. Dass Schwarz und Gelb Lieblingsfarben der Faschos sind, nimmt angesichts der Durchnazifizierung der Fanszene von Borussia Dortmund der real existierenden Nazigebiete in der Stadt des BVB nicht weiter wunder.

So ist es beinahe schon an der Zeit, die Bilanz der vergangenen elf Wochen zu ziehen. Gescheitert ist nicht nur der Dügida-Unfug, gescheitert sind auch die sozialdemokratischen Rathauskreise, die sich den Protest gegen die Nazis für ihre Image-Zwecke krallen wollten, aber mit irgendwelchen lustigen Festen („Und jetzt machen wir alle Selfies gegen die Rechtsradikalen“) nicht landen konnten. Tatsächlich konnte sich keine Partei – weder die Sozen, noch die Grünen, aber auch nicht die Linken – den Erfolg der Gegendemonstrationen an die ständig mitgeführten Parteibanner heften, dafür war die Zusammensetzung der Gegendemos immer viel zu bunt. Gewonnen haben die aufrechten Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger – jenseits aller Parteigrenzen. Dass sich aber die CDU und auch die FDP aus der Sache ganz rausgehalten haben, zeigt, wie die immer noch ticken – das sollte sich merken, wer demnächst mal gedenkt, die „bürgerliche Mitte“ zu wählen.

Zu den Verlierern der ganzen Sache zählen aber nicht nur die Nazi-Loser und die bürgerlichen Parteien, sondern vor allem die hiesige Polizei mit dem Präsidenten Wesseler sowie das Verwaltungsgericht Düsseldorf mit seinem abendländlerischen Chef. Selbst heute noch griffen die Cops gegen Ende der Veranstaltung daneben und wollten einen Gegendemonstranten hoppnehmen, der gerade von einem Dügida-Hool angegriffen worden war. Wie die Polizei in der ganzen Zeit mit den Gegendemonstranten umgegangen ist – es sind rund 120 Verfahren gegen Gegendemonstranten anhängig, die alle von der Polizei ausgelöst wurden -, kann als Skandal gewertet werden. Deshalb gibt es am kommenden Donnerstag (26.03.) um 13:00 eine Demonstration vor dem Polizeipräsidium am Jürgensplatz.

10 Kommentare

  1. Die Flagge mit dem gelben Kreis gehört zu der Identitären, einer seit ein paar Jahren existierenden, internationalen rechtsextremen Gruppierung bei der Melanie Dittmer vor 2 Wochen in Frankreich eine Gastrede gehalten hat. Die Flagge War auch schon in der Vorwoche dabei.

    • Rainer Bartel am

      Danke für den Hinweis.

      Kleine Bitte: Beim nächsten Mal eine real existierende Mailadresse angeben; hier werden anonyme Kommentare üblicherweise nicht veröffentlicht. Danke.

  2. „Zu den Verlierern der ganzen Sache zählen aber nicht nur die Nazi-Loser und die bürgerlichen Parteien, sondern vor allem die hiesige Polizei mit dem Präsidenten Wesseler sowie das Verwaltungsgericht Düsseldorf mit seinem abendländlerischen Chef.“ = Treffender kann man die letzten Monate nicht zusammenfassen. Wobei nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Linken in der DSSQ-Orga und an den Kundgebungsorten aktiv dabei sind. Fällt halt nur nicht so auf, weil nicht großartig Fahnen geschwenkt werden und keine Selfies a la SPD veröffentlicht werden. Die SPD und der SPD Polizeipräsident Wesseler sind Anwärter für den Award Loser des Jahres.

  3. Nachdenken am

    „Wenn das heutige Montagsritual eines beweist, dann dass all diejenigen daneben lagen, die meinten, man müsste die Dügida-Nazis einfach ignorieren, dann würden die es schon drangeben. Das Gegenteil ist richtig: Das Durchhaltevermögen der aufrechten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zeigt der Dittmer-Bande Woche für Woche die Sinnlosigkeit ihres tun. Und hat dafür gesorgt, dass sich sogar der harte Kern der Rassisten sich noch einmal verkleinert hat.“

    „Dass sich aber die CDU und auch die FDP aus der Sache ganz rausgehalten haben, zeigt, wie die immer noch ticken – das sollte sich merken, wer demnächst mal gedenkt, die “bürgerliche Mitte” zu wählen.“

    Mit diesen Aussagen widersprichst Du Dir doch selbst.
    CDU und FDP haben Düdingsda ignoriert und waren wohl erfolgreich – die „bürgerliche Mitte“, auf die diese Idioten hoffen, ist eben nicht rassistisch.

    Was ich damit sagen will: Warum reklamierst Du den Rückgang der Teilnehmer bei Düdingsda für die Seite der Linksextremisten, die die massiven Polizeieinsätze erst erforderlich machte?
    Gibt es dafür Indizien?

    • Rainer Bartel am

      Ach, kleines anonymes Arschloch, du bist mir ja schon so richtig ans Herz gewachsen. Aber du glaubst du wohl nicht, dass ich auf einen Kommentar von dir eingehe, in dem du die Gegendemonstranten als „Linksextremisten“ bezeichnest?
      Komm doch montags mal vorbei und schau dir diese „Extremisten“ mal an oder rede sogar mal mit denen…

  4. Nachdenken am

    Der gewaltbereite Teil der Gegendemonstranten ist linksextrem – wie auch neulich in Frankfurt bei der Eröffnung des EZB-Turms. Und wo die Partei „Die Linke“ (in Düsseldorf wie in Frankfurt) mitmischt, falle ich auf die Biedermänner nicht herein. Der Vizepräsident des hessichen Landtags, mit und über den viel geredet wurde, ist vollkommen unfähig zu jeder Einsicht seiner Verantwortung und der seiner Partei für die Krawalle.

    Deinen Denkfehler wiederholst Du in der Aufforderung, mich montags doch mal unter die Demonstranten zu mischen, erneut: Ich werte Dügida nicht durch meine Präsenz auf; je weniger Leute die beachten, desto weniger Presseaufmerksamkeit werden sie bekommen, wenn keiner mehr da ist, über sie zu berichten, sind sie gesellschaftspolitisch tot – je früher, je besser!

    Was meinst Du, wie schnell sind die Reporter von der RP nicht mehr da, wenn sie nicht über Angriffe mit heißen Suppen auf Polizisten, Rangeleien unter Deppen und ähnlichen Aufregern Schlagzeilen generieren könnten?

    Dass Gegendemos, ob in Dresden oder Düsseldorf, doch den Fokus eher auf dieses verquere Denken der „-gidas“ richten, mit den medialen Folgen von Talkshows von Jauch bis Will und Illner, die vielleicht noch Sympathien bei schlichteren Menschen für die falsche Sache fördern könnten, darüber solltest Du Dir wirklich mal Gedanken machen! Ihr gebt denen mehr Öffentlichkeit, als sie verdienen.

    • „Der gewaltbereite Teil der Gegendemonstranten ist linksextrem“

      Toll.

      Was für eine kognitive Spitzenleistung!

      Das hätte ich im Leben nicht gedacht.

      Sind sie darauf allein durch „Nachdenken“ gekommen oder hat ihnen ihr Doktorvater dabei geholfen?

      Sie müssen ein wahres Ausnahmetalent mit einem exorbitanten IQ sein, der alles in den Schatten stellt.

      Einem Stipendium nahezu an jeder bekannten Universität dürfte auch nichts im Wege stehen.

      Ich jedenfalls freue mich immer wieder, wenn eine solche akademische Lichtgestalt einmal mehr den Beweis erbringt, dass alle wüsten Behauptungen aus der Pisa-Studie über die angeblich dummen Deutschen ausschließlich von den Amerikanern, dem Russen, der jüdischen Weltverschwörung, den Neidern aus Rest-Europa und den Hasspredigten verbohrter Salafisten stammen und frei erfunden sind.

      Mit der genitalen Nummer sollten sie es bei Wetten, dass? oder bei DSDS – Deutschland sucht das Superhirn versuchen.

      In Amsterdam am Hauptbahnhof soll übrigens ein schwarzes Damenfahrrad umgefallen sein, mit Rücktritt, Dreigangschaltung und großer Klingel.
      Stand heute im Titel vom Algemeen Handelsblad.