In der Düssel zwischen Volksgarten und Erasmusstraße: Welche Fischart ist das?.

Bericht · Das Stück Düssel zwischen dem Hennekamp und der Erasmusstraße kenne ich seit meiner frühesten Kindheit, also seit über sechzig Jahren. Und schon seit Längerem wohne ich in der Nähe, und täglich führt mich einer der Hundegänge dorthin. Vor ein paar Tagen standen ein paar Leute auf der Fußgängerbrücke Richtung Gurlittstraße und starrten ins Wasser des Flüsschens, der unserer schönen Stadt den Namen gab. Ich gesellte mich dazu und war überrascht und fasziniert. Im Abendlicht, das bis auf den Grund der aktuell sehr klaren Düssel schien, standen mehrere graue, ungefähr unterarmlange Fische im Wasser – eine Art in einer Größe, die ich nie zuvor in der Düssel gesehen habe. [Lesezeit ca. 2 min]

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Ein Mann, der sich nach eigenem Bekunden damit auskennt, dozierte, es handele sich um Hechte. Ich glaubte das nicht, und je mehr ich im Netz nach Hechtarten suchte, desto weniger glaube ich es. Gestern nun wurde ich erneut überrascht, denn während es vor ein paar Tagen vier Exemplare waren, zeigten sich nun an derselben Stelle mehr als ein Dutzend große Fische, es können bis zu sechzehn Stück gewesen sein, die einigermaßen majestätisch und langsam hin und her schwammen.

Womit der Experte Recht hat: Diesen Sommer gibt es wirklich Massen an Rotfedern in der Düssel, an manchen Stellen sieht es aus wie in einem überfüllten Aquarium. Diese etwas spannenlangen Fische gab und gibt es eigentlich immer in der Düssel – mal mehr, mal weniger. Und der Stichling (in Düsseldorfer Mundart „dä Stachelditz“) war das Fischlein, das wir als Kinder im Sommer gern mit selbstgebastelten Keschern fingen und ein paar Tage zuhause im Weckglas hielten, bis wir die armen Viecher wieder zurück in die Düssel brachten. Damals gab es auch noch echte Flusskrebse im Gewässer, heute sieht man ab und an einen Signalkrebs, ein aggressiver Neozoon, der das eigentlich hier beheimatete Krustentier vollkommen verdrängt hat.

Wie gesagt: Ich glaube nicht, dass es sich um Hechte handelt. Wir würden uns sehr freuen, wenn echte Fischkenner versuchen, die Art zu identifizieren.

17 Kommentare

  1. Kornelis am

    Auf den ersten Blick sieht es für mich nach einem Rapfen aus.

  2. Definitiv Karpfen. Besonders typisch, und das gilt für alle Zuchtformen des Karpfens, ist der Buckel nach dem Kopf des Fisches. Er ist recht dunkel, so könnte ich es mir vorstellen, dass er aus einem Stillgewässer wie einem Teich dort eingesetzt wurde.

  3. Der Angler am

    Leute das ist kein Karpfen.

    Das ist eine Brasse!

    Das sage ich euch als erfahrener Angler 😉

  4. Es könnte ein Maifisch sein. Die wurden wieder im Rhein angesiedelt.

  5. Hanrussel am

    Also. das ganze wurde und wird noch immer fleißig in der Facebook Gruppe Angeln NRW diskutiert. Die Topantwort hier bei The Düsseldorfer ist ganz klar der Hecht, das ist natürlich der größte Quatsch überhaupt. Gegen eine Brasse spricht sowohl die Farbe als auch die Kopfform, ebenfalls scheint der Körper Torpedoförmig zu sein, auch das spricht ganz klar gegen eine Brasse bzw. den gemeinen Brachsen. Der Maifisch fällt auch völlig aus da dieser total Silberfarben ist, hier fehlt auch der auf dem Foto sichtbare Buckel hinterm Kopf bzw. die gesamte Kofform.
    Der Rapfen ist auch auszuschließen, dagegen sprechen mehr Gründe als man hier schreiben kann.
    Möglich wäre eine völlig neue, bisher unbekannte Art, eine Düsselmarmorbrassenschleie, aber mal Spaß beiseite, die Antwort ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ein Marmorkarpfen, fachlich Hypophthalmichthys, ursprüglich aus China stammend und durch Besatz hier bei uns weit verbreitet. Dafür spricht die Art und Stellung der Flossen, die Farbe und auch die Kopfform. Mit besten Grüßen von den Anglern NRW.

  6. Förster Kay am

    Endlich mal jemand der bisschen auf phänotypische Merkmale schaut und nicht wild herumrät. Marmorkarpfen ist so ziemlich das einzige was passt.

  7. Der Fisch auf dem Foto ist meiner Meinung nach auch ein Karpfen. Diese halten sich in den Gewässern im Volksgarten sowie im Südpark gespeist durch die Düssel bevorzugt auf. Jedoch sind in der Düssel zumeist sichtbar an der Brücke bei der Ringelsweide diese dutzenden großen Fische, nicht die gleiche Art wie auf dem Foto oben. Und hier bin ich leider auch überfragt bzw. nicht sicher. Viellicht könnten es Rapfen sein oder die heimischen Schuppenkarpfen?
    Jedoch kann ich auch bestätigen, dass ich regelmäßig in der Düssel Hechte entdeckt habe. Ein Beweisfoto ging schon per Mail an THE DUESSELDORFER

  8. Moin,

    das ist eine Barbe.

    Dazu Wikipedia: „Die Barbe, auch Flussbarbe, Barbel oder Pigge (Barbus barbus) genannt, ist ein europäischer Süßwasserfisch aus der Familie der Karpfenfische „

  9. Rälfchen am

    Ich empfehle, die Abteilung Gewässerschutz und Altlasten zu befragen. Gruß an Herrn Bode. Oder Herrn Krause, Untere Landschaftsbehörde. Oder fangen und probieren.