… was haben Sie eigentlich gegen die Fortuna? Sind Sie vielleicht Gladbach- oder gar Äff-Zeh-Fan? Anders kann man Ihr Verhalten kaum erklären. Sie haben dafür gesorgt, dass die Heimat der Fortuna wie eine Spielhalle hinterm Bahnhof heißt. Sie haben das Wohnzimmer der Fortuna an diesen KFC aus Uerdingen vermietet. Und jetzt haben Sie der Fortuna auch noch einen Sponsor abspenstig gemacht. Was soll das?

Sie sagen, das sei ihr Auftrag. Möglichst viel Kohle durch die Arena reinholen. Damit die Stadt früher die Bauschulden abtragen kann. Das ist bloß eine Ausrede. Damit kaschieren Sie nur Ihr Versagen. Denn Ihnen und Ihrer Firma gelingt es einfach nicht, die Arena in die Tourneepläne der großen Pop-Acts zu bringen. Sie schaffen es nicht, attraktive Events nach Düsseldorf zu holen.

Sie versagen als Arena-Vermarkter dauerhaft und auf ganzer Linie. Und darunter soll jetzt die Fortuna leiden. Der Bundesligist, der in dieser tollen Saison wieder Aushängeschild der Stadt Düsseldorf geworden ist. Das ist erbärmlich. Und kommen Sie bitte nicht mit der Geschichtslüge, OB Erwin habe die Arena „für die Fortuna gebaut“, das könne der Verein bitteschön nicht so überzogene Forderungen stellen.

Der verstorbene OB Joachim Erwin hat damals gesagt, die Kosten der Arena seien gedeckt, wenn auch nur ein einziges Skat-Turnier stattfinden würde. Von der Fortuna hat er im Jahr 2002 gar nicht gesprochen. Denn F95 kickte damals in der vierten Liga. Okay, Sie haben ein schweres Erbe angetreten. Die Arena war zu teuer im Bau und ist zu teuer im Betrieb, belastet so die Stadtkasse. Aber dieses Problem können Sie doch nicht einfach auf dem Rücken der Fortuna austragen! Jedenfalls können Sie sich so nie bei den Spielen der Fortuna sehen lassen – aber das tun Sie ja sowieso nicht.

[„Post vom Rainer“ ist als Parodie auf die mehr berüchtigte als berühmte Kolumne „Post von Wagner“ in der BILD-Zeitung zu verstehen und- das betrifft nicht nur das Titelbild, sondern auch den Schreibstil.]

9 Kommentare

  1. Bravo für den Artikel. So scheinheilig ist heute unsere Welt. Leider bekommt er noch viel Applaus für sein so tolles Bemühen, die Kosten für die Arena wieder hereinzuholen. Der Rest wird verschwiegen.

    Ob er Fortuna wirklich hasst weiss ich nicht. Ich bin aber sicher, da werden noch weitere Ideen sprudeln. Ist vielleicht einfacher, als z.B. lukrative Konzerte nach Düsseldorf zu holen.

  2. Man muss sich als Landeshauptstädter mit so einer tollen Infrastruktur schon fragen, warum wir so wenige Topacts bei uns angeboten bekommen. Ich bin mehr in Köln (!), Gladbach (!!) oder Oberhausen, um etwas geboten zu bekommen. Bei den Möglichkeiten ist das einfach nicht zu verstehen, man schüttelt nur den Kopf.

  3. Nicht der Rainer am

    Wow, das ist wirklich Wagner-Niveau. Einfach alle Fakten, die einem nicht in die Argumentation passen, außen vor lassen. Was ist denn mit der Rechnung, dass die Mehrkosten, die durch den Ausschank von Frankenheim entstanden sind, auch auf den Mieter Fortuna umgelegt wurden und das in etwa den Einnahmen durch das Sponsoring durch Frankenheim an Fortuna entsprachen? Was ist mit der Tatsache, dass Fortuna auf die Bitte von D.Live, Stellung zur Bierfrage zu nehmen, nicht reagiert hat? Die D.Live scheint wirklich nicht der best geführte Laden in der Landeshauptstadt zu sein. Aber hier hat der Vermieter D.Live seinem Mieter Fortuna alle Möglichkeiten zur Mitsprache eingeräumt und dieser reagiert nicht und das machen Sie Ersterem dann zum Vorwurf? Das ist Wirklich Post von Wagner Niveau…

    • Rainer Bartel am

      Tatsachen? Behauptungen von D.Live, würde ich sagen… Oder die üblichen Kommunikationsfehler wie in Sachen „Untermieter KFC“, wo sich Herr Brill drauf verlassen hat, dass der damals amtierende KFC-Trainer Norbert Meier der Fortuna schon Bescheid sagen wird.

    • Diese „Fakten“ und Tatsachen „Tatsachen“, werter Schreiber, stammen aus einem Artikel in der RP die den Protagonisten in diesem Theater dazu befragt hat. Also würde ich empfehlen, das unter „Behauptungen“ abzulegen.

      Eine Behauptung lautet, die Arena habe den dreifachen marktüblichen Bierpreis bezahlt. Hinter solchen Zahlungen stehen dann aber meistens Bierlieferverträge mit denen Kredite abgezahlt werden. Die genauen Umstände des Frankenheim/Arena-Deals sind hier keinem bekannt. Vielleicht wurde auch eine Loge damit in einer Art Kickbackgechäft finanziert. Es gab mal eine andere Behauptung, die so ging dass die damaligen Geschäftspartner der Arena auch alle Logen beziehen mussten. Wir wissen also nicht was genau hinter diesem dreifachen Preis steckt.

      Eine andere Behauptung lautet, Herr Brill habe die Fortuna im April informiert und keine Antwort erhalten. Nun, wenn man seinem wichtigsten Geschäftspartner eine Mail mit solch einem Inhalt schreibt, sollte man nicht davon ausgehen, dass eine Nichtbeantwortung diese Mail eine Stillschweigende positive Antwort dazu ist. Unter anderen Vorraussetzungen ist es da schon passiert, dass der wichtigste Geschäftspartner am nächsten Tag dann nicht mehr der Geschäftspartner ist und das eigene Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten kann. Was sich, zum Glück für Herrn Brill, in Düsseldorf durch die Verzahnung Arena/Fortuna nicht so einfach bewerkstelligen lässt.

      Wie auch immer, im Ursprünglichen Artikel ging es darum, dass der Herr Brill einen schlechten Stil an den Tag legt. Und das kann man nur unterschreiben. Dass hat er nicht nur bei Themen mit der Fotuna ausreichend erwiesen, sonder auch bei dem glorreichen Projekt Open-Air Gelönde welches in meinen Augen langfristig ein Flop wird. Man darf aber auch nicht vergessen, dass bei beiden Themen, Open Air Gelände und Fortuna der Oberbürgermeister (Und sein Lieblingsberater, der demokratisch vollkommen nicht legitimierte Herr Kluth) stark involviert ist. Ohne dessen Deckung würde Herr Brill sich nicht benehmen wie der Elefant im Porzellanladen.

  4. nicht der rainer am

    selbst wenn es nur mutmaßungen wären – wobei bemerkenswert ist, dass fortuna all diesen behauptungen von herrn brill nicht widerspricht, so wie sie bisher stets getan haben, wenn es ihnen nicht gepasst hat. ja, man hat ja auf der fortuna geschäftstelle auch gerne mal den verantwortlichen übergangen und ist gleich zum ob durch, um sich zu beschweren. warum nur hier nicht? – müsste es zu ihrer jouralistischen sorfaltspflicht gehören, dies zumindest zu erwähnen. so machen sie es sich all zu einfach und unterstellen einem zurecht oft kritisierten die alleinige verantwortung für ein unterfangen zu, dass von fast keinem fan des vereins negativ gesehen wird und unterm strich die fortuna möglicherweise auch keinen cent kosten wird, weil die einstmals hohen frankenheim bierpreise nicht mehr auf sie umgelegt werden. nochmal: d.live hat seeehr viel bockmist gebaut in den letzten jahren, aber hier machen sie es sich einfach viel zu einfacht.

    • Rainer Bartel am

      „journalistische sorfaltspflicht“ bei einer klar und deutlich als Glosse gekennzeichneten Meinungskolumne? Sie sind auch bloß wieder so einer, der meint, seine persönliche Vorstellung von Journalismus sei die richtige. Kein weiterer Diskussionsbedarf meinerseits.

  5. Altbiertrinker am

    Frankenstein bzw. Warmirübelsteiner sind keine Biere sondern Körperverletzung und unsere Fortuna hat jedenfalls keine Probleme sich von einem anderen Wettanbieter sponsern zu lassen…

  6. Nun ja, wenn ich dann nach einer schon existierenden Mehrzweckhalle in Gelsenkirchen eine eben solche auf die Wiese stelle, sollte sie nicht 5.000 Personen weniger fassen, will man dort nicht nur Fussball veranstalten.

    Denn in Düsseldorf lässt sich nun mal =< 500.000 für den Veranstalter erlösen und die Frage zwischen Düsseldorf und Gelsenkirchen erübrigt sich zumeist.