Welcher Düsseldorfer Handballfreund denkt bei dieser Begegnung nicht an die legendären Schlachten der legendären TuRU gegen den nicht weniger legendären TuSEM aus Essen in der Halle an der Färberstraße und vor allem in der Philipshalle. Ende der Achtzigerjahre waren das die Spitzenspiele der Handballbundesliga, und die Rivalität ebenfalls legendär. Nun ist TuRU im Handball nur noch Geschichte, und auch der TuSEM hat seine glanzvollen Jahre hinter sich. In Düsseldorf ist Spitzenhandball zum Glück seit 2017 durch die Rhein Vikings als Profiarm des Neusser HV wieder präsent, und die Essener streben als Tabellenführer der 2. Handballbundesliga die Rückkehr in die Spitzenklasse an … während die Vikings derzeit noch nicht wirklich glücklich sein können und einen Abstiegsplatz belegen. Was aber am Freitagabend im Castello zählte: Es gab ein echte Derby.

Die leider nur 1.200 Zuschauer im Düsseldorfer Castello sahen ein jederzeit rasantes und bis zur 57. Minute spannendes Handballspiel zwischen den Vikings und dem Spitzenreiter aus dem Essener Stadtteil Margarethenhöhe. Auch deren lautstarke Fans sorgten dafür, dass das Castello an diesem Abend zu einer kleinen Handballhölle wurde. Ein Hauch der Stimmung aus den Achtzigern, als die TuRU Handballeuphorie in Düsseldorf entfachte, kam aber auch unter den heimischen Zuschauern auf, als die Neuss-Düsseldorfer zu Spielbeginn dem TuSEM mit 3:0 davoneilten.

Doch diese anfängliche Treff- und Passsicherheit konnten die Vikings nicht beibehalten. Bei einer zu hohen Anzahl an Fehlwürfen konnte auch der überragend haltende Vladimir Bozic nicht verhindern, dass die Gastgeber zur Halbzeitpause mit 11:14 hinten lagen. Mit einer starken kämpferischen Leistung hielten die Vikings das Spiel gegen die Essener bis in die Schlussphase hinein offen. In der bereits erwähnten 57. Spielminute hatte dann Rückraumspieler Ivan Milas frei vor dem gegnerischen Tor die große Chance zum 24:25. Doch statt ins Tor warf er den Ball genau auf den guten Schlussmann Sebastian Bliß. Der umgehend den Gegenstoß zum 23:26 einleitete.

Das Spiel war zugunsten der Gäste entschieden. Grund zur Unzufriedenheit hatten die Zuschauer jedoch nicht. Im Gegenteil: Das Spiel hätte weitaus mehr als jene 1.200 Zuschauer verdient. Die nächste Möglichkeit, den Handball in Düsseldorf zu unterstützen, bietet sich am Sonntag, den 7. Oktober um 17 Uhr im Heimspiel gegen den ASV Hamm. Save the date!

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