Morgen (Freitag, 19. Juli 2019) ist es wieder so weit: Um 22:30 wird ein schwerer Böller über den Fluss donnern, und Sekunden später steigen die ersten Raketen in den hoffentlich wolkenarmen Nachthimmel über den Oberkasseler Rheinwiesen. Das traditionelle Feuerwerk bildet nicht nur den Höhepunkt der Größte Kirmes am Rhein in Düsseldorf, sondern ist ein Highlight des Sommers. Hunderttausende Zuschauer, die teils von weit her anreisen, erfreuen sich an den rund 25 Minuten Feuer, Glanz und Glitter. Dicht gedrängt stehen die Menschenmassen vor allem auf dem Unteren Rheinwerft unterhalb der Altstadt.

Google-Map zum Kirmesfeuerwerk - rot markiert: der Abschussbereich

Google-Map zum Kirmesfeuerwerk – rot markiert: der Abschussbereich (Zum Vergrößern anklicken)

Viele Düsseldorfer haben sich über die Jahre ihre Stammplätze ausgesucht, aber viele Gäste aus anderen Orten fragen sich: Von wo aus kann man das Feuerwerk am besten genießen? Abgeschossen werden die Raketen und Bomben direkt am Rhein nördlich der Kniebrücke auf dem Uferstreifen zwischen dem Kirmesgelände und dem Fluss. Das Gebiet wird schon beim Aufbau des Feuerwerks weiträumig abgesperrt. Wer sich sehr, sehr frühzeitig von den Attraktionen des Volksfestes lösen kann, findet vermutlich direkt an den Flatterbänder einen atemberaubenden Platz.

Weil die Lichter sich quasi über dem Südende der Kirmes erheben, kann man das Spektakel auf den Festgeländestraßen fast überall sehen. Allerdings: An diesem Freitagabend ist das große Schützenfest pickepackevoll – die Menschen gehen und stehen dichtgedrängt. Wer keine Platzangst kennt, wird es aushalten. Optimale Aussicht aufs Feuerwerk bieten natürlich einige Fahrgeschäfte – allen voran das Riesenrad und die Free-Fall-Tower. Will man sich dieses Erlebnis können, heißt es, sich rechtzeitig anzustellen, um genau in der Zeit der Ballerei auf dem jeweiligen Gerät zu fahren. Es empfiehlt sich, frühzeitig am Abend an der jeweiligen Kasse nachzufragen.

Die MS Allegra bei Nacht - schöner Blick auf Rheinturm und Kniebrücke inklusive

Die MS Allegra bei Nacht – schöner Blick auf Rheinturm und Kniebrücke inklusive

Einer der schönsten Plätze an diesem Abend: Das Qomo-Restaurant oben im Rheinturm. Für 149 Euro gibt es ein 5-Gänge-Menü (PDF-Link) auf 172,5 Metern Höhe – wer das genießen möchte, sollte UMGEHEND nachfragen, ob noch Plätze frei sind. Übrigens: Das Restaurant dreht sich in einer Stunde einmal um 360°. Die Aussichtsebene auf 168 Metern ist geöffnet, für die Bar & Lounge auf Höhe des Restaurants muss man reservieren (aktuell gibt es dort am Freitag keine freien Plätze mehr).

Beliebt sind auch die beiden Brücken als Standorte zum Feuerwerkgucken. Sowohl die Knie-, als auch die Oberkasseler Brücke werden ab 20:00 vollständig für den Autoverkehr gesperrt, sodass man sich schon ab dieser Zeit einen Spitzenplatz direkt am Geländer sichern kann. Auf Höhe des Pylonen der Kniebrücke ist man so nah dran an den glitzernden Himmelsbildern wie sonst nirgends – entsprechend früh ist hier alles gerammelt voll. Entspannter geht es auf der Oberkasseler Brücke zu, wo die besten Plätze erfahrungsgemäß aber auch schon gegen 21:30 vollkommen belegt sind. Das gilt übrigens auch für den Oberkasseler Deich oberhalb des Kirmesgeländes.

Menschen an Bord der MS Düsseldorf bestaunen das Kirmesfeuerwerk

In früheren Jahren wurden manchmal Feuerwerkskörper auch südlich der Kniebrücke abgefeuert – das ist in diesem Jahr nach den vorliegenden Informationen nicht der Fall. Das bedeutet aber auch, dass man vom Gelände jenseits der Brücke keinen besonders guten Blick auf das Spektakel hat. Wie gesagt: Das Untere Rheinwerft zwischen der Apollowiese im Süden und der Oberkasseler Brücke ist immer irrsinnig voll. Wer unbedingt von dort aus zusehen will, sollte sich a) auf die Apollowiese (bzw. den dortigen Stadtstrand) konzentrieren und am besten schon gegen 20:00 dort die Picknickdecke ausbreiten. Ähnlich sieht es auch oberhalb auf der Rheinuferpromenade aus – die Sitzplätze auf der Begrenzungsmauer sind enorm begehrt und oft ebenfalls schon gegen 20:30 durchgehend belegt. Ortsfremde landen oft auf dem Burgplatz. Dort hat man allerdings nur in der Nähe des Schlossturms eine gute Sicht.

Ein nicht ganz so geheimer Geheimtipp unter Einheimischen ist die Terrasse an der Tonhalle oberhalb der Rampe zur Oberkasseler Brücke, die einen tollen Blick aufs Feuerwerk bietet, aber eben auch recht früh schon gut gefüllt ist. Immer beliebter wird es, den ganzen Abend samt Feuerwerk in einer der gastronomischen Einrichtungen an den Kasematten unterhalb der Pegeluhr zu verbringen. Jeder Betreiber regelt den Feuerwerksabend dort anders; so kann man dieses Jahr im Schlüssel-Biergarten reservieren, wenn man ein Paket für 59 Euro bucht, das eine Getränkepauschale und ein Abendessen umfasst. Spektakulär auch der Blick von der MS Allegra, dem fest vertäuten Schiff der Weissen Flotte. Hier gibt es ein BBQ-Büffet und freie Getränke für 85 Euro.

Apropos: Am schönsten ist natürlich die Feuerwerksfahrt auf einem der Ausflugsschiffe, die sich ab etwa 22:00 jenseits der Oberkasseler Brücke zur Parade aufstellen und während des Feuerwerks mitten auf dem Rhein zwischen den Brücken liegen. Einige der Schiffe werden von Unternehmen gechartert, für andere gibt es Tickets – allerdings in aller Regel nur im Vorverkauf, der bei den meisten Anbietern eine Woche zuvor mit der Bemerkung „ausgebucht“ markiert ist.

[Dieser Beitrag erschien zuerst in unserer Schwesterpublikation, dem Rhein-Magazin Düsseldorf.]

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