Nun haben wir uns dieses Jahr zurecht und umfangreich an die Helden der Aktion Rheinland erinnert, die vor 70 Jahren unsere Stadt vor der Zerstörung gerettet haben. Für die gibt es eine Gedenkstätte im Hinterhof an der Vlattenstraße. Für fast alle anderen Opfer des Faschismus in der Stadt gibt es dann noch die zentrale Mahn- und Gedenkstätte im Stadthaus, die seit Mai eröffnet ist. Und dann sind da noch die Stolpersteine, die es auch in Düsseldorf gibt. Und sonst? Zumindest ein weiterer Gedenkort blüht eher im Verborgenen und erinnert an Morde, die noch kurz vor der Befreiung im Namen des Nazi-Regimes auf dem Stadtgebiet begangen wurden.

1. Wo findet sich dieser Gedenkort: Im Eller Forst
2. Woran erinnert er: Die Ermordung zweier Deserteure und der Widerstandskämpferin Else Gores

Anfang April zog eine Heeresstreife unter der Leitung eines gewissen Oberstleutnant Kaiser durch Düsseldorf auf der Suche nach Deserteuren und „Volksfeinden“. Der fiel der in den Kommentaren genannte Moritz Sommer genauso zum Opfer wie am 12. April 1945 die junge Else Gores und zwei Deserteure, deren Namen nicht bekannt sind. Am Rand des Eller Forst, unweit der Waldschänke, findet sich ein unscheinbarer Gedenkstein (Foto folgt). Über das Gedenken an Else Gores sagt Wikipedia: „Ein Antrag von SPD, Grünen und PDS/DKP in der Bezirksvertretung 8 (Eller, Lierenfeld, Vennhausen, Unterbach) eine jährliche Gedenkfeier an Else Gores am 8. Mai im Eller Forst abzuhalten, scheiterte 2005 an einer Enthaltung aus der SPD und der geschlossenen Ablehnung des Antrages durch die CDU-Fraktion.“ Wer hat uns verraten? Genau…

Gewinner des Hauptpreises ist der Leser Dr. Gatz, der sich bitte zwecks Verabredung melden sollte.
Wie immer wird der Hauptpreis vom Excel-Orakel unter allen Leserinnen und Lesern verlost, die einen sinnvollen Lösungsvorschlag hier als Kommentar einreichen – und zwar dieses Mal bis einschließlich Montag, 07.09. um 17:00 Uhr. Der Hauptpreis ist erneut ein Glas Schumacher Alt bezahlt vom Rätselonkel bei einer Verabredung im Brauhaus an der Oststraße.

4 Kommentare

  1. mostertpoettchen am

    Freiheitsstraße/Am Ellerforst
    Gedenkstein für 2 Soldaten die wegen Fahnenflucht kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner erschossen wurden

    Dann gabs da noch ein Ausslager des KZ Buchenwald auf der Kirchfeldstraße – ist mir aber nix genaueres drüber bekannt.

  2. Oberbilker Markt

    Der 72-jährige jüdische Mitbürger Moritz Sommer wurde am 16. April 1945 auf dem Oberbilker Markt erhängt. Er stand unter dem Verdacht, Deserteuren geholfen zu haben. Eine Heeresstreife führte dieses Verbrechen zur Abschreckung der Bevölkerung aus. Zwei Tage später marschierten amerikanische Truppen in Düsseldorf ein.

  3. Günther A. Classen am

    Spontan dachte ich auch an Moritz Sommer:

    Moritz Sommer, ein jüdischer Klempner, der sich bis dahin vor dem Zugriff durch die Nazis verstecken konnte, wurde nur zwei Tage vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen entdeckt, gefoltert und erbarmungslos am Oberbilker Markt mit einem Schild um den Hals „Verräter am deutschen Volk“ öffentlich gehenkt..

    Eine Gedenktafel an der dortigen Polizeiwache erinnert an diese Vorgänge.

    http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/zwei-tage-vor-kriegsende-gehenkt-aid-1.1142986

    https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsseldorfer_Gedenkorte_f%C3%BCr_Opfer_des_Nationalsozialismus

    Aber da der „Rätselonkel“ nach „Morde“/n fragte, habe ich diese Lösung wieder verworfen.

  4. Dr. Gatz am

    Die Waldschänke Ellerforst (siehe 1) ist wohl richtig. Allerdings waren es zwei flüchtige Wehrmachtssoldaten und eine junge Düsseldorferin, Else Gores, die am 12.4.1945 ohne Verfahren hingerichtet worden sind. Der genannte Gedenkstein erinnert an das Geschehen.