Analyse · Die verbrannte Weihnachtsgans von Essen haben viele altgediente Fortuna-Anhänger noch nicht verdaut, der Zorn über Trainer und Team qualmt noch ein bisschen. Was bleibt denen anderes übrig, als ihren treuen Fans gegen Paderborn einen Sieg zu kredenzen? Am liebsten einen hohen, denn ein witziger F95-Tifoso meinte heute: „Wennse 11:0 gewinnen, ziehnse an Bochum vorbei.“ Na ja… Ein erneuter Erfolg ohne Gegentor würde ja schon reichen. Dabei sollen gefährliche Standards helfen. Die ließen die Coaches heute hinter verschlossen intensiv üben – kann ja nicht schaden. [Lesezeit ca. 3 min]

Der Mitabsteiger, der seine Heimspiele in einer zugigen Möbelhalle veranstaltet, steht in der Tabelle deutlich schlechter als die Leistungen der Mannschaft eigentlich hätten ergeben müssen. Das ruft nach vorsichtigem Umgang mit dem SCP, ein Hauruck-Offensivfeuerwerk könnte rasch in die Hose gehen.

Der Matchplan

Um 11:0 zu gewinnen (siehe oben) hilft nur eins: Stürmen mit Mann und Maus… Im Ernst: Eine Niederlage wäre schlimm, und ein Unentschieden wäre auch blöd. Spricht vieles für „Die Null muss stehen.“, aber da muss sich der geneigte Liebhaber der wunderhübschen Diva angesichts der Stärke der F95-Defensive wenig Sorgen machen. Um aber die Null zu stellen, sollte die Mannschaft nach dem Liebesprinzip der Stachelschweine vorgehen: ganz vorsichtig. Und weil Standards geübt wurden, kann ein Rezept darin bestehen, Eckbälle und Freistöße in der Nähe der gegnerischen „Box“ zu provozieren. Ersteres geht über Außen, zweiteres über Dribblings. Wichtig wäre, beide Methoden fein zu mischen.

Das System und die Aufstellung

Nach der berühmten 20. Minute gegen Darmstadt, in der die Dreierkette vom Cheftrainer Uwe Rösler erstmal abgeschafft wurde, regiert bei der Fortuna die Viererkette. Und das ist auch gut so. Aber, auch dieses System kennt Varianten. Wie wär’s also mal mit der guten, alten Raute? Sie bringt ja im Idealfall einen echten Achter, der als dritter Stürmer agiert und auch fürs Toreballern zuständig ist. So wie die Dinge bisher lagen, haben wir mit Eddie Prib einen passenden Burschen im Kader. Weil der ja so schön mit dem jungen Shinta Appelkamp harmoniert, könnte der den rechten Zipfel der Raute bilden. Sein Gegenstück auf der linken Seite wäre dann Leonardo, der Koutris.

Wenn sich die Coaches immer noch nicht durchringen können, den kantigen Christoph Klarer mal auf der rechten Außenverteidigerposition auszuprobieren, gehört da auf jeden Fall wieder Matthias „Zimbo“ Zimmermann hin. Alternativ könnte der gesetzte Kevin Danso auch mal wieder mit Klarer statt Andre Hoffmann die Innenverteidigung bilden. Am linken Ende der Viererkette käme am besten erneut Luka Krajnc zum Zug. Und ins Tor gehört natürlich Flo Kastenmeier.

Bleibt die Frage nach dem Sechser, der bei einer Raute eine ziemlich wichtige Rolle spielt. Denn der soll eben nicht nur defensiv tätig werden, sondern im Zusammenspiel mit dem Achter und den beiden Außenläufern den Spielaufbau betreiben soll. Aktuell wäre das sowohl Cello Sobottka als auch Alfie Morales zuzutrauen. Ihr Ergebener plädiert für den US-Buben, der momentan ausgesprochen konstant Leistung bringt. Vorne müssen zwei echte Spitzen ran. An Rouwen Hennings führt wohl kein Weg vorbei. Ob man Kenan Karaman noch mal eine Chance gibt oder doch Dawid Kownacki zum Anpfiff auf die Wiese stellt, ist eine Frage, die nur schwer zu beantworten ist.

So könnte eine 4-4-2 mit Raute gegen Paderborn aussehen

Der Tipp

Ihr in Ehren ergrauter Ergebener glaubt, dass dieses Spiel ausgesprochen schwer für die Fortunen wird. Könnte gut sein, dass es sehr lange beim 0:0 bleibt. Was dafür spricht, dass die Rotweißen bestenfalls mit 1:0 gewinnen. Vorausgesetzt, es bleibt wieder elferfrei…

2 Kommentare

  1. Der Martin am

    Padda lag uns noch nie so richtig, gelle?
    Da gab es schon immer fiese Klatschen. An eine kann ich mich leider noch sehr gut erinnern. Keine Frage, alles gestern und dieses Team hat mit denen davor praktisch nix mehr zu tun.

    Allerdings ist dein Tipp ja schon recht zurückhaltend und ich hab bei unserem Firmentippspiel noch weniger Punkte für die Glorreichen auf dem Zettel. Und vielleicht kommt eine weitere Klatsche zum richtigen Zeitpunkt (wenn es den gibt) – denn einen Durchmarsch werden wir nicht hinlegen und dann lieber jetzt noch mal einen Dämpfer, damit wir uns nicht all zu sehr in Sicherheit wiegen. Die letzten Ligaspiele waren schon klasse, doch ich trau dem Braten nicht…
    Wenns heute doch mit Punkten klappt – prima! Wenn nicht, dann sind noch drei Spiele zum üben bis es an die Revanche gegen den hahaSV geht.

  2. Mir wäre es schon recht, wenn es nicht wieder vier Alu-Treffer von uns gibt, wie letzte Saison . Dazu ein Freistoßtor von Hennings und keine erneuten Aussetzer im Keller aus der verbotenen Stadt.

    Wie man am WE beim Spiel der Hoffenschleimer gesehen hat, schaffen die es tatsächlich immer wieder, ihre beschissenen Leitungen zu toppen. So eine von der Sportschau entlarvte Fehlentscheidung nicht während des Spiels zu erkennen, grenzt schon an Betrug. Nur bitte heute nicht.