Jeder Düsseldorfer weiß: Die Entfernung nach Köln beträgt 42 Kilometer. Nur weiß keiner, mit welchem Verkehrsmittel auf welcher Route das gemessen wurde. Rein geografisch liegt die alte Römerstadt Neuss näher an der ebenfalls alten Römerstadt mit dem Dom, aber wenn man per Drahtesel vom Quirinus-Münster nach Worringen touren will, dann kommt man tatsächlich auf etwas mehr als diese ominösen 42 Kilometer – und fährt dabei die meiste Zeit auf dem linken Ufer in mehr oder weniger unmittelbarer Nähe zum Rhein. Um es vorwegzunehmen: Natürlich könnte man eine Rundfahrt daraus machen und rechtsrheinisch an den Ausgangspunkt zurückkehren, aber dann werden es deutlich über 90 Kilometer. Weil viele Streckenabschnitte aber nicht mit dem Rennrad befahrbar sind, eignet sich diese Doppeltour nicht als Trainingsstrecke für Radsportler.

Das Obertor, Teil der alten Befestigung

Wie nicht anders zu erwarten wird der Platz am Quirinus-Münster in Neuss zum Startpunkt. Von hier aus schlängelt man sich vorsichtig durch den Verkehr bis zum Obertor und weiter bis zur großen Kreuzung zwischen Hammfelddamm und Kölner Straße. Dort biegt man halblinks auf den Scheibendamm ein und radelt weiter bis zum Sporthafen. Einmal drumherum und dann weiter Richtung Erftmündung und dann hinunter an den Rhein. Ist man durch Grimmlinghausen durch, gibt es zwei Möglichkeiten. Wer am Ufer bleiben will, hält sich links und schlägt einen Bogen am Fluss entlang, unter der Fleher Brücke hindurch und bis nach Uedesheim. Man kann aber den Uedesheimer Rheinbogen über den Fahrradweg Am Reckberg abkürzen und so gut anderthalb Kilometer einsparen.

Die Torschenke in Zons

In Uedesheim selbst bieten sich dann diverse Möglichkeiten, ein Päuschen einzulegen. Nett ist es an der Fähre, die rüber nach Urdenbach fährt. Aber auch im Ort finden sich Lädchen und Wirtschaften. Leider muss man nun ein Stück an der starkbefahrenen B9 entlangradeln bevor es kurz vor Stürzelberg wieder an den Strom geht. In Stürzelberg selbst biegt man links ein in Richtung Campingplatz und dreht so eine Runde durch das Zonser Grind bis zur Zollfest Zons – wo es bekanntlich jede Menge Eiscafés, Gasthäuser und Imbisse gibt, in denen man sich stärken kann. Hinter Zons kann man durchweg entscheiden, ob man ganz unten am Rhein auf unebenen Pfaden oder weiter oben auf befestigten oder gar Radwegen fahren möchte; in der Nähe des Flusses bleibt man in jedem Fall.

Historische Aufnahme des Worringer Hafens

Und kommt an Dormagen vorbei, denn das Bayer-Städtchen liegt – ähnlich wie sein Geschwister Leverkusen – eigentlich nicht am Rhein, sondern ein Stück landeinwärts. An den Chemiefabriken kommt man vorbei und erreicht den Ortsrand von Worringen. Nun könnte man über die Sankt-Tönis-Straße gleich bis zur S-Bahnstation Köln-Worringen radeln, aber eine Runde durch die Rheinaue Worringen-Langel setzt der Tour das Sahnehäubchen aus. Dieser Bahnhof ist Endpunkt der Tour; von hier aus kann man mit der S6 oder der S11 nach Neuss zurück.

Hier die Route von Neuss nach Worringen als Tour auf Komoot: