Nach dem Krieg ließ Stadtplaner Friedrich Tamms eine neue Straße quer durch das alte Viertel westlich des Hauptbahnhofs schlagen: Die Berliner Allee war geboren. Heute entstehen ja überall auf ehemaligen Industrieflächen Wohnviertel, und die sind natürlich mit neuen Straßen bestückt. Viel seltener aber ist, dass mal eine Straße komplett wegfällt. Das ist vor ziemlich genau 50 Jahren einer der ältesten Straße unserer Stadt so passiert.

Frage: Wie hieß die weggefallene Straße: Krämerstraße.

Stadtplan Düsseldorf 1288 (Rekonstruktion)

Entweder diese Frage war zu schwer, oder es interessiert niemanden. Jedenfalls kamen nur zwei Lösungsvorschläge, von denen einer zwar aufgehobene Düsseldorfer Straße benannte, die aber ganz sicher nicht zu den ältesten Straße der Stadt gehören. An die 1968 offiziell und per Ratsbeschluss aufgehobene Krämerstraße erinnert zumindest eine Bronzetafel am Burgplatz. Auch wenn Stadtpläne mit verlässlichen Straßenbenennungen erst im 15. Jahrhundert auftauchen, wird die Krämerstraße schon auf einem rekonstruierten Plan von 1288 genannt – und danach auf allen folgenden. Es handelt sich um den Straßenzug zwischen St. Lambertus und dem (alten) Rheinufer. Heute läuft in derselben Richtung quer über den Stifstplatz die Müller-Schlösser-Gasse; die Krämerstraße aber verlief weiter westlich ungefär da, wo heute diese hässlichen Backsteinbauten der katholischen Kirche stehen.

Mehr Informationen, auch darüber, weshalb die Kärmerstraße weggefallen ist, findet sich in diesem hervorragenden Wikipedia-Beitrag zum Thema.