Als ich vor einigen Tagen auf meiner Tour zur Theodor-Heuss-Brücke kam, dachte ich zuerst, ein Gebrauchtwagenhändler hätte hier eine Filiale eröffnet. Zumindest erinnerten mich die bunten Wimpelfähnchen sofort daran. Und der Rest? Ein verbrannter Rasen, eine Aussicht auf eine Landungsbrücke und dazu ein paar Schirmchen, die sich in Cocktailgläsern entsprechender Größe besser gemacht hätten. Das alles vor ein paar Containern, die durchaus nett anzusehen sind, aber auch nicht das Feeling von Strandbuden vermitteln. Und natürlich die obligatorische Chillingmusik, die auch recht laut aus den Boxen dröhnte. Das einzige, das mich an Urlaub erinnerte, waren die Preise für Getränke. Espresso 2,50, Bier 4,50 für einen halben Liter und vier Euro für ne Pommes. Mein Vorschlag: Bietet dazu noch Sangriaeimer und Ballermann-Doofmanns-Musik, an – fertig ist das Urlaubsfeeling.
Ich weiß, dass private Unternehmer dahinterstehen und das auf eigenes Risiko machen. Ich weiß auch, dass die Stadt nicht wirklich unterstützt hat und auch das Aufschütten von Sand nicht erlaubt gewesen ist. Aber ehrlich, Leute, diese Plätze sind trostloser als die gesamte Stadt Gelsenkirchen und die ist schon ein Ort, in der man jede Hoffnung verliert. Vielleicht sollte man mal einen Stadtstand am Bertha-von-Suttner-Platz aufmachen. Die Ecke da könnte ja auch mal etwas mehr Feeling benötigen. Denn auch das Ufer beim KIT ist durch die Bedröhnung und die Fressbuden nicht besser geworden. Wo sich vorher Leute privat hingelegt haben, muss man jetzt ständig Essengerüche und typische 0815-Musik ertragen. Schön und cool ist das nicht. Zumindest nicht für mich.
Wem das Spaß macht, bitte schön. Kein Problem, Aber ich würde ja noch ein paar brennende Ölfässer hinstellen, dann hätte das ganze zumindest New Yorker-Flair. Da verbringe ich persönlich doch lieber meine Sonnenstunden irgendwo im Volksgarten, am Rheinufer oder einfach am Fortuna-Büdchen. Das ist mehr Stadtstrand als alles andere zusammen.