Die Einfahrt befindet sich gleich gegenüber des Lamborghini-Salons und neben einer Einkaufs-Mall wie sie trister nicht sein könnte. Nur hier auf dem Grundstück Rather Straße 25 haben sich die diversen Lager- und Produktionshallen erhalten. Ein paar Jahre lang waren die hier existierenden Clubs und Pop-up-Konzert-Locations mehr Geheimtipps als Gemeingut. Dass ganz am östlichen Ende nach wie vor eine Autowerkstatt wirkt als sei alles wie früher, verstärkt den Eindruck. Kaum ein Zentimeter der Wände, Tore und Türen ist nicht mit Graffiti verziert. Manches wirkt verfallen, verbirgt aber sorgfältig instandgesetzte Räume. Strom gibt es auf die eine oder andere Weise noch fast überall, fließend Wasser nur teilweise.
Tagsüber ist die R25 mausetot – bis auf die Kreativen, die in den besser erhaltenen Gebäuden ihr Geschäft betreiben. Nachts, jedenfalls manchmal und hauptsächlich an den Wochenenden in der warmen Jahreszeit, erwacht der Streifen, durch den die Zufahrt zur Autowerkstatt führt, zum Leben. Dann sitzen fröhliche Menschen auf den Rampen oder mitgebrachten Stühlen, und aus den Clubs – so sie denn geöffnet haben – und den namenlosen Räumen dringt Musik. Und wer die Düsseldorfer Club- und Subkulturszene der letzten Jahrzehnte kennt, wird wehmütig. Denn wie ein paar andere Dutzend Ecken, die einst der Industrie gehörten, wird R25 auch bald verschwinden – zugunsten von Neubauten mit Büros und teurem Wohnraum.