Ein in Düsseldorf nicht ganz unbekannter Architektur, der mit diesem Zitat nicht genannt werden möchte, sagte vor Kurzem: „Die Bauverbrecher, die das anrichten, sollte man gegenüber an Pfähle binden, damit sie die Schande ihrer Arbeit jeden Tag vor Augen haben so lange es hell ist.“ Viel besser kann man die Wut über diese einfallslose, profitorientierte Architektur kaum ausdrücken. Sie kennzeichnet die Toulouser Allee auf voller Länge. Schon als der erste Klotz oben am Wehrhahn, wo heute die ehemals wichtige Werbeagentur Saatchi & Saatchi haust, entstand, ahnten erfahrene Düsseldorfer Schlimmes. Das Hochhaus daneben, dass eine Immobilienfirma namens „Pandion“ verbrochen hat, erfüllte das miese Versprechen. Und dann ging es Schlag auf Schlag, Klotz neben Klotz, quadratisch, praktisch, ungut.
Die öden Rasenflächen und die leblosen Alleen nennen sie „Parks“ und freuen sich vermutlich an diesem bösartigen Euphemismus. Aber wie sagte unser Oberbürstenmeister in seiner Neujahsrsrederei: Wir müssen „bauen, bauen, bauen“. Und reiht sich damit nahtlos ein in die Tradition des Stadtpharaonen Erwin und seines Nachfolgers, dem Hausmeister Elbers. Fluchen wir aber nicht allein über die Sünden an der Toulouser Allee. Allüberall im Stadtgebiet entstehen ja „Quartiers“ und „Höfe“, die „Flair“ vorgaukeln sollen, aber auch nicht mehr sind als nachverdichtende Bauklotzhäufchen. So gesehen ist Toulouser Allee bald in jedem Viertel.