Der folgende Artikel erschien im August 2006 in einem der Vorgänger-Blogs dieses Düsseldorfer Online-Magazins. Er ist heute wieder lesenswert:
Ganz im üblichen Scheißblattstil präsentiert die Vorurteilswichsvorlage die VOLKSBOMBE. So einfach geht’s: Übrigegblieben Holzkohle vom geilen Grillfest, Nitrobenzol aus der Volksapotheke und flüssiger Sauerstoff. BILD erklärt’s – da muss man nicht mehr nach Bastelanleitungen für Flüssigsprengstoff googlen.

Der Londoner Sprengstoff könnte aus Holzkohle und Gasruß bestanden haben, das durch Nitrobenzol gelöst und dann in flüssigem Sauerstoff getränkt wird. Denkbar auch: verflüssigte, konzentrierte Salpetersäure in luftdichten Behältern oder ein Methan-Luft-Gemisch. [Quelle: BILD.de vom 11.08.2006]

Das ist allerdings nur eine Randnotiz der Attentatsvereitlung. Der sprechende Schimpanse, der gestern telegen aus der viel zu großen Ährfortz Wann gekrochen kam, hatte den Spruch von den islamistischen Faschisten auf den verquollenen Lippen. Der Kretin weiß nicht, wovon er redet. Fragt ihn doch mal nach seiner Definition von Islamismus? Er wird lallen als hätte er das Saufen nicht durch Christentumismus ersetzt. Fragt ihn doch mal, was denn seiner Meinung GENAU Faschismus ist. Er wird Sprechblasen kotzen von all the free men in the free world. Der Präsident der Vereinigten Staaten ist der Lage nicht gewachsen. Aber das ist ja nix Neues.

Spekulieren wir über die Folgen des Beinahe-Ultra-Attentats. Es betrifft den Flugverkehr. Die ersten Unternehmen sollen gestern die Anweisung erteilt haben, dass nie mehr als zwei Mitarbeiter in einer Maschine reisen dürfen. Die ersten Sicherheitsspinner fordern allen Ernstes, dass Passagiere nach intensivster Leibesvisitation nur noch nackt bzw. in von der Fluggesellschaft bereitgestellten Overalls die Flieger betreten dürfen. Andere schlagen vor, dass Fluggäste gar kein Gepäck mehr mitnehmen dürfen, und dass ihre Gepäckstücke – das gilt auch fürs Handgepäck – in separaten Frachtmaschinen befördert werden. Ja, es wird Einschränkungen geben und sie werden in erster Linie Geschäftsreisende betreffen. Global agierende Manager werden komplett auf Privatjets ausweichen. Die Möglichkeiten der virtuellen Konferenzen werden in erheblich höherem Maße genutzt werden – es wird Gewinner der Flugterrorangst geben.

Der Otto Normalurlauber wird die Sicherheitsmaßnahmen hinnehmen wie’s liebe Vieh und gottergeben hoffen, dass der mit ihm bestückte Malle-Bomber von der islamistischen Volksbombe verschont bleibt. Touristen werden die ersten sein, die jede Form demütigender Sicherheitsvorkehrung akzeptieren werden. Kurzstreckler werden sich der Hoffnung hingeben, dass zwischen Köln und Prstina schon nix passieren wird. Sie werden sich wieder einlullen lassen.

Und dann wird zu gegebener Zeit ein kaum ernüchterter ARD-Kommentator wieder den Gemeinplatz von sich geben, dass FÜR UNS ALLE seit dem elften September nichts mehr ist wie’s war. Stümmt nicht: Wer nie flog, flog danach nicht mehr und nicht weniger. Und Hochhäuser mit mehr als 100 Metern Höhe habe ich eh nie betreten. Ne, ne, MICH meint er nicht, der islamistische Faschist. Ich glaub, der zielt einzig und allein auf George W. Bush – und irgendwann kricht er ihn auch.