Die meisten Flusskreuzfahrer, die man auf dem Rhein in unserer Region beobachten kann, ähneln sich. Sie sind in etwa gleich lang und haben meist dieselbe Anzahl Decks. Da fällt die MS Calypso schon optisch aus dem Rahmen. Denn dieses 1978 auf der nicht mehr bestehenden Peters-Werft in Kampen (NL) erbaute Schiff ist mindestens eine Nummer kleiner. Aber es ist nicht nur die Größe, die aus der Calypso den vielleicht familiärsten Cruiseliner im nördlichen Europa macht. Auf 75 Metern Länge bietet das gemütliche Schiff Platz für nur 90 Passagiere, und der Eigner selbst ist der Kapitän.

Das hübsche Außendeck der MS Calypso

Zusammen mit seiner Frau Jaline ist Eelco van Velzen Leib und Seele der Calypso. Das wissen die vielen, vielen Stammgäste, die zum Teil ihre ersten Reise mit diesem Schiff schon in den Neunzigerjahren erlebt haben, ganz genau. Und so schick das renovierte Innere ist, so familiär sind Ton und Umgangsformen an Bord. Dazu zählt, dass van Velzen praktisch jederzeit ansprechbar ist und sein Fahrstand die meiste Zeit für die Passagiere offensteht.

Die geringe Größe bringt aber einen entscheidenden Vorteil mit sich, den sonst kaum ein anderer Flusskreuzfahrer zu bieten hat: Die MS Calypso kann nicht nur auf dem Rhein fahren, sondern auf etlichen Nebenflüssen und Kanälen. So werden Touren über Rhein, Mosel und Saar angeboten, aber auch Fahrten durch Nordholland bis nach Emden. Die sind a) nicht wirklich teuer (um die 1.100 Euro pro Person für eine 10-Tage-Tour) und b) enorm begehrt. Wer beispielsweise im Frühherbst mitfahren möchte, ist gut beraten, spätestens zum Jahresbeginn zu buchen.

Das Besondere an den Reisen mit der Calypso ist, dass auf Halligalli an Bord komplett verzichtet wird und die Landausflüge und der fach- und sachkundiger Leitung im Mittelpunkt stehen. So wird aus einer entschleunigten Schiffstour nebenbei eine Bildungsreise.