Dass das Deutsche Foto-Institut nach langem Hickhack nach Düsseldorf kommt, ist entschieden. Nicht aber, wo es untergebracht sein wird.

Seit dem 11. November steht es fest: Das Deutsche Foto-Institut wird in Düsseldorf angesiedelt. Vorher ging es lange hin und her, denn auch Essen war mit im Rennen. Für beide Standorte gab es gute Argumente, um die es aber während der Auseinandersetzungen nur am Rande ging – es war kein Kampf von Lobbys. Immer wieder aber diente der Entwurf der ProjektSchmiede als Pluspunkt für Düsseldorf.

Das klar gezeichnete Gebäude sollte am Ehrenhof im Hofgarten entstehen – das zeigt die eindrucksvolle Illustration der Architekten, die ja auch sonst gern mit hypermodernen, nicht unbedingt realisierbaren Projekten für die Stadt glänzen. Das Bild zeigt aber auch die Dimensionen des Gebäudes, das nicht viel weniger Volumen haben würde als der Bau, in dem das NRW-Forum existiert.

Erste Bedenken kamen daher von Bestandsschützern, die den Gesamteindruck des Ensembles Ehrenhof inklusive der Tonhalle gefährdet sahen. Heftiger noch der Widerstand der Baumschützer. Denn für den Bau des Foto-Instituts – so die Argumentation – seien heftige Eingriffe in den Hofgarten unumgänglich.

Foto-Institut am Ehrenhof: die Lage (Screenshot Google Maps)

Foto-Institut am Ehrenhof: die Lage (Screenshot Google Maps)

Das wird aus den verfügbaren Angaben zum ProjektSchmiede-Entwurf nicht klar. Baugrund wäre in erster Linie der aktuell bestehende Betriebshof des Gartenamts an der Inselstraße. Sicher müsste auch der Hundeauslauf fallen, aber schon der Klettergarten an der Oederallee könnte bleiben. Die schlimmsten Belastungen für den Hofgarten entstünden während der Bauzeit, das ist sicher.

Das Stadtmuseum am Rande der Altstadt (Foto: Medienzentrum Rheinland, Stephan Arendt)

Das Stadtmuseum am Rande der Altstadt (Foto: Medienzentrum Rheinland, Stephan Arendt)

Inzwischen steht die Frage im Raum, ob es überhaupt ein Neubau sein muss. Vorgeschlagen wurde, das Deutsche Foto-Institut im jetzigen Stadtmuseum an der Berger Allee unterzubringen und die zugesicherten Zuschüsse für den Umbau des leicht chaotischen Gebäudekomplexes einzusetzen. Der Bestand des Stadtmuseums könnte wiederum im neuen Haus der Geschichte am Mannesmannufer unterkommen, das ja fortlaufend modernisiert und erweitert wird.

Die entscheidende Frage ist also: Braucht das Deutsche Foto-Institut unbedingt einen Neubau? Oder passt es auch in bestehende Räume? Die Entscheidung wird vermutlich erst im Laufe des Jahres 2023 fallen.

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