13 Düsseldorfer Theater, die man kennen sollte (2)

In unserer wunderschönen Kultur-, Garten- und Modestadt gibt es zurzeit 13 Spielstätten, in denen regelmäßig Theater in einer seiner vielfältigen Erscheinungsformen geboten wird.

Liste · Das Savoy ist in die zweite Folge gerutscht, die ansonsten dem freien Theater und den Bühnen gewidmet ist, auf denen nicht nur Schauspiel geboten wird. Und damit keine Missverständnisse aufkommen: Unsere Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. [Lesezeit ca. 5 min]

7. Savoy Theater

Das 1958 eröffnete Savoy war Teil der Kinomeile vom Hauptbahnhof bis zum Graf-Adolf-Platz und ein Erstaufführungshaus. Dort wurden die großen Streifen fürs breite Publikum gezeigt. Aber kaum ein Jahr später eröffnete das kleiner Atelier im Savoy als Kino für die wertvolleren Streifen. In der ersten großen Kinokrise kamen dann zwei 50-Personen-Schuhschachteln namens Linse 1 (zuerst Lupe genannt) und Linse 2 dazu. Nachdem das Multiplex am Hauptbahnhof in Betrieb genommen war, beendete die UFA im September 2000 den Kinobetrieb im Savoy – das Ende eines weiteren dieser wunderbaren großen Kinosäle der Stadt. Aber das war nicht das Ende das Savoy, das nach wenigen Wochen als Theater für die unterschiedlichsten Formen von Produktionen – vom Konzert bis zur Kleinkunst – wieder eröffnete. Das Programm des Savoy Theaters ist bunt und vielfältig, und ein Besuch dieses wunderbaren Theatersaals lohnt sich immer. Übrigens: Seit 2006 gibt es das Atelier im Savoy wieder als Filmkunstkino.

Das Savoy Theater an der Graf-Adolf-Straße (Foto: TD)

8. Theater Takelgarn

Das Theater Takelgarn an der Philip-Reis-Straße um die Ecke vom Fürstenplatz ist eines dieser typischen Zimmertheater, bei denen man sich immer fragt, wie sie sich halten können. Die Leute vom Takelgarn schaffen das mit einer bewundernswerten Hartnäckigkeit und bringen immer und immer wieder ein buntes Programm aus (literarischem und politischem) Kabarett, Auftritten von Comedians und anderen Kleinkünstlern, Liederabenden und Lesungen und allen Formen von Kleintheater auf die Bühne. Einige heute bekannte Namen hatten ihre ersten Auftritte im Theater Takelgarn. Und es heißt: Wer einmal was dort gesehen hat, der kommt immer wieder.

Theater Takelgarn auf der Phillip-Reis-Straße (Foto: TD)

9. Kabarett Flin

Auch das Flin war mal ein Zimmertheater, wie der Name vermuten lässt in Flingern. Begonnen hat man mit eigenen Produktionen, vor allem Komödien, aber auch Klassikern des Boulevardtheaters. Nach dem erzwungenen Umzug sitzt man nun an der Ludenberger Straße und versteht sich als Kulturgaststätte, was bedeutet, dass die Gastronomie größere Bedeutung hat. Aber Theater gespielt wird im Kabarett Flin noch immer…

Das Kabarett Flin in Ludenberg (Foto: Kabarett Flin)

10. Puppentheater Helmholtzstraße

Das Puppentheater an der Helmholtzstraße ist eine Institution und für Tausende Düsseldorfer:innen die erste Berührung mit dem Theater. Seit 1978 gibt es die Bühne im Souterrain eines Wohnhauses in der Nähe vom Fürstenplatz. 1992 wurde das Theater liebevoll renoviert und startete unter neuer Leitung. Über die Jahre hat man dort ein Repertoire aus zwanzig eigenen Stücken aufgebaut – wie man das so macht im Puppentheater, wo die Schauspieler:innen ja geschnitzt werden. Die Leute vom Puppentheater bauen alle selbst. Übrigens: Die Texte werden während der Aufführung live gesprochen, damit auf die Reaktionen der Kinder eingegangen werden kann; etwas, das sonst in Puppentheatern nicht mehr selbstverständlich ist. Kurz und gut: Ein erster Besuch im Puppentheater im Alter ab zweieinhalb Jahren gehört zur ordentlichen Sozialisierung jedes Düsselmenschen.

Bei Oma Maus im Haus (Foto: Puppentheater Helmholtzstraße)

11. Düsseldorfer Marionettentheater

Endlich (ab 15. Dezember) spielt das Marionettentheater im Palais Wittgenstein an der Bilker Straße in Carlstadt wieder! Zwei Jahre dauerte die Umbaupause, jetzt ist wieder alles angerichtet für die wunderbaren Stücke, in denen Puppen an Fäden die Haupt- und Nebenrollen spielen. Das über viele Jahre entwickelte Repertoire umfasst 22 Stücke – eines schöner als das andere. Und weil darunter eben Sachen wie der „Sommernachtstraum“ oder die „Zauberflöte“ sind, wird klar, dass das Düsseldorfer Marionettentheater kein reines Angebot für Kinder ist. Aber auch bei den leichteren Stoffen ist die Verzauberung garantiert.

Ein Sommernachtstraum (Foto: Düsseldorfer Marionettentheater)

12. FFT – Forum Freies Theater

Das FFT (Forum Freies Theater) hat das große Los gezogen: Es konnte vor wenigen Monaten aus den leicht angeranzten Räumlichkeiten in den ehemaligen Kammerspielen an der Jahnstraße ins Kap1 umziehen, das ehemalige Postamt am Hauptbahnhof, das jetzt vor allem die Stadtbücherei beherbergt. Damit hat das freie, wilde und experimentelle Theater wieder einen brauchbaren Ort. Entstanden ist das FFT aus dem Tohuwabohu rund um die freien Düsseldorfer Theatergruppen der Achtziger- und Neunzigerjahre, die zwischenzeitlich mit dem Theaterhaus an der Prinz-Georg-Straße ein Domizil gefunden hatten, das dann aber eben nicht allen Gruppen zur Verfügung stand. Also bündelt das Kulturamt der Stadt die Interessen und ließ das FFT entstehen. Das Programm ist eine Wundertüte, es reicht von Aktionen und Happenings über beinahe klassische Bühnenstpücke und Impro-Theater bis hin zu Produktionen, die nicht in die üblichen Schubladen passen.

FFT Kammerspiele – damals noch an der Jahnstraße (Foto: TD)

13. Theaterfabrik

An der Luisenstraße auf halber Strecke zwischen Fürsten- und Mintropplatz hat die Theaterfabrik ihr Hauptquartier. Die Macher:innen definieren ihr Haus als „kulturelle Off-Bühne“, was bedeutet, dass es dort nichts aus dem 08/15-Regal zu sehen gibt, sondern vorwiegend selbst erarbeitete Produktionen – und das an einem wirklich angenehmen Ort. Die Theaterfabrik bietet Schauspielkurse und bündelt die Aktivitäten kreativer Menschen und Gruppen, die für ihre Kunst nicht immer eine Bühne brauchen.