Ja, es gibt eine offizielle Liste der Düsseldorfer Wochenmärkte. Dort sind Adressen und Öffnungszeiten gelistet. Die Verteilung über die Stadt ist relativ ungleichmäßig, und nicht alle Märkte sind von gleicher Qualität. Außerdem fehlt ein wichtiger Markt – dazu später mehr. Jedenfalls haben wir aus den uns bekannten 27 Märkten auf Düsseldorfer Stadtgebiet eine subjektive Auswahl getroffen. Die hier vorgestellten Wochenmärkte können wir guten Gewissens empfehlen.
[1] Bauernmarkt auf dem Friedensplätzchen
Das ist seit Jahren unser Lieblingsmarkt. Deshalb soll er demnächst einmal etwas ausführlicher vorgestellt werden. Daher hier nur so viel: Die Versionen dienstags und freitags unterscheiden sich stark. Am Dienstag gibt es in der Regel nur sechs Stände bzw. Verkaufswagen, am Freitag sind es meist elf. Besonders empfehlenswert sind die Milchprodukte vom Straetmannshof mit dem dort gefertigten rheinischen Käse, dem herrlichen Quark und der phänomenalen Butter. Nebenan gibt es Kartoffeln höchster Qualität (sieben oder acht Sorten), Äpfel verschiedenster Art sowie Obst der Saison. Ein weiteres Muss sind die Grünen Eier am Stand vorne, den Herr Biene vor einiger Zeit in jüngere Hände gelegt hat. Am Freitag kommen tolle Obst-Gemüsestände hinzu und der Verkaufswagen von der Putenfarm Ritter. Gerade am Freitag lohnt sich auch eine weitere Anfahrt – leider gibt es im Umfeld so gut wie keine Parkplätze, sodass man per Rad oder ÖPNV anreisen muss (Haltstelle „Bilker Kirche“ per 707 beispielsweise).[2] Wochenmarkt Eller auf dem Gertrudisplatz
Ein absoluter Star unter den Wochenmärkten ist der auf dem Getrudisplatz in Eller. Weil er von dienstags bis samstags täglich geöffnet ist, stellt er nicht nur einen Markt dar, sondern ist ein wesentlicher Bestandteil der Elleraner Einkaufsmeile. Das schlägt sich auch in der breiten Angebotspalette nieder – die reicht von Obst und Gemüse über Eier und Kartoffeln bis zu Lammfleisch, Wild und Fisch. Alle Händler betreiben ihre Stände und Wagen schon lange, und das Publikum besteht vorwiegend aus Stammkunden, die teilweise von weit her anreisen. Zu den neun Stammhändlern zählt auch die Pferdemetzgerei Tanja Janßen, die das in der rheinischen Küche stark vertreten Fleisch der Rosse anbietet. Rund um die Stammbesetzung kommen immer wieder wechselnde Angebote hinzu. Weil es auf dem Markt selbst und drumherum verschiedene Imbissangebote gibt, ist der Gertrudisplatz unter der Woche mittags besonders stark frequentiert.[3] Wochenmarkt am Fürstenplatz
Den Wochenmarkt am Fürstenplatz gibt es erst seit dem Umbau des Platzes vor rund 20 Jahren. Da wurde die direkte Durchfahrt von der West- zur Südseite abgesperrt. Hinterm Trafohäuschen, das damals noch ein Büdchen beherbergte, entstand so ein Dreieck, auf dem am Samstag ein ordentlicher Wochenmarkt stattfindet. Auch am Mittwoch ist Markttag. Allerdings gibt es dann nur einen Gemüsestand, den Verkaufswagen eines Metzgers aus Duisburg und den Hühnermaxe mit seinen Hähnchen vom Spieß. Samstags ist das Angebot seit einiger Zeit relativ stabil Eine feste Größe ist der große Stand von Bauer Poot aus Waldfeucht. Der ist berühmt für seinen eigenen Spargel und seine eigenen Erdbeeren, sodass in der Saison oft Gedränge herrscht. Auch die selbstgezogenen Kartoffeln sind klasse. Und natürlich gibt es alle Saisongemüse aus der Region. Geradezu Kult – besonders bei den besserverdienenden Neunachbarn – ist der Bauernbäcker, der vor Ort backt – vor allem kleine Brötchen nach eigenem Rezept. Außerdem gibt es Brot, Kuchen und Gebäck. Wer nach ungefähr 10:30 aufläuft, hat kaum eine Chance auf Brötchen, zumal inzwischen Hausgemeinschaften gleich dutzendweise reservieren. Schon immer auf dem Fürstenplatz bietet die Metzgerei Nieland Fleischwaren an. Die stammen zum Teil von der Metzgerei Schlösser (Oststraße). Wer aber richtig gute Steaks oder Ähnliches sucht, sollte nachfragen – schöne Stücke aus guten Quellen haben sie oft dabei. Seit einiger Zeit ist wieder ein Fischhändler vor Ort. Auch der Mann mit den Oliven ist Stammgast. Schließlich findet sich ein wunderbarer Blumenstand auf diesem netten Markt.[4] Dienstags und freitags auf dem Barbarossaplatz
Eine gleichmäßige Entwicklung hat der Wochenmarkt am Barbarossplatz in Oberkassel hinter sich, der dienstags und freitags stattfindet. Keimzelle waren die permanenten Verkaufspavillons für Blumen und Gemüse, denen sich in den Neunzigerjahren fliegende Händler für allerlei Lebensmittel zugesellten. Heute erstreckt sich der Markt vom Karree an der Dominikanerstraße, dem eigentlichen Barbarossplatz bis zur Kirche St. Antonius. Bis zu sechzehn Ständen findet man an Freitagen hier. Das Angebot ist breitgefächert, wobei auch teurere Spezialitäten und hochwertige Biowaren zu haben sind. Der Oberkasseler Wochenmarkt ist auch deswegen so gut besucht, weil es linksrheinisch sonst nur noch den Löricker Markt am Niederkasseler Lohweg gibt.[5]Der Carlsplatz
In diesem Listical darf auch der Carlsplatz nicht fehlen. Dabei zählt dieses Einkaufsparadies im Herzen der Altstadt gar nicht zu den Wochenmärkten, sondern ist der einzige feste Markt der Stadt. Die Gänge unter den Regendächern sind schachbrettartig angelegt, das Angebot ist durchweg hochwertig und, ja, auch durchgehdn hochpreisig – bis an den Rand der Abzocke. Immer wieder gibt es Querelen unter den Händlern, weil auch immer wieder über das Image des Marktes diskutiert wird und welche Anbieter was anbieten dürfen sollen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass auf dem Carlsplatz die beiden vermutlich besten Gemüsehändler der Stadt (Schier und Schidan) und die vielleicht besten Metzger (Schlösser und Stüttgen) dort zu finden sind. Natürlich hat der Carlsplatz mehr zu bieten als Verkaufsstände für Lebensmittel. Die Zahl der Imbiss- und Gastronomieangebote wächst; selbst ein Sternekoch hat sich auf dem Markt angesiedelt. Und wer es sich nicht leisten kann, auf dem Carlsplatz einkaufen zu gehen, sollte mal an einem Freitagnachmittag oder einem Samstagvormittag vorbeischauen – dann erledigt hier Tout Düsseldorf seine Wochenendeinkäufe…Keine Wertung, keine Reihenfolge
Wie schon erwähnt: Es handelt sich um eine subjektive Auswahl. Auf jeden Fall müssten auch die Märkte in Kaiserswerth, Benrath und Gerresheim genannt werden. Auch der noch recht junge Markt auf dem Münsterplatz und der in die Kritik geratene auf dem Rochusmarkt sind erwähnenswert. Hinzu kommen die kleinen Bauernmärkte, die auf den Parkplätzen der großen Supermärkte stattfinden und manchmal nur aus zwei Ständen bestehen. Eines ist sicher: Das Angebot an Wochen- und Bauernmärkten in Düsseldorf ist breit, die Qualität hoch. Und mit dem Carlsplatz gibt es einen Markt in der Stadt, den höchstens der Viktualienmarkt in München übertrumpfen kann.
2 Kommentare
Gemüse Porten auf dem Carlsplatz ist nicht nur günstig, sondern auch mit guter Qualität.
..nicht zu vergessen der Kolpingplatz in pempelfort.Da gibt’s Mittwochs u. Samstags einen tollen Markt