Jeden Sommer zieht es die Menschen in unserer Region an den Rhein. In den meisten Fällen streben die Ausflügler an, in aller Ruhe irgendwo am Ufer zu sitzen oder zu liegen, um so richtig zu chillen. Das haben wir zum Anlass genommen, die schönsten Plätze am Fluss, an denen man es ruhig angehen kann, zusammenzustellen. Beginnen wir mit dem Rhein bei Düsseldorf:
1. Die Rheintreppe am Burgplatz
Mit der Düsseldorfer Rheinuferpromenade entstand zum Sommer 1994 die Freitreppe, die vom Burgplatz hinab aufs Untere Rheinwerft führt und rasch zum Treffpunkt junger Leute wurde, die entweder keine Lust auf oder kein Geld für Altstadtlokale haben. Denn hier sitzt man bei mitgebrachten Getränke, man hört den Straßenmusikanten zu oder schaut sich an, was kreative Leute vor der wunderbaren Kulisse treiben, man redet miteinander und man genießt die Sonne und ihren Untergang – kurz: man hängt entspannt ab.Dass es manchmal auch laut und wild und bisweilen sogar gefährlich wird, hat damit zu tun, dass die Rheintreppe eben ein freier Ort ist, an dem alle Leute auf sich selbst und auf ihre Nebenleute aufpassen. Aber zwischen Mai und Oktober passt es einfach an vielen, vielen Abenden, und man kann hier mit dem Blick auf den Fluss und auf Oberkassel ganz schön glücklich werden.
2. Die Apollowiese an der Kniebrücke
Drei Sommer lang war die Apollowiese mit dem KIT jeden Donnerstag „the place to be“ für Menschen, die Musik und Tanz am liebsten open air genießen. Das DJ-Team namens „Strandpiraten“ legte auf, und an den besten dieser Abende kam die Atmosphäre dicht an die vom Café del Mar heran. Aber dann wurde die Sache einfach zu groß, und immer mehr Bescheuerte kamen hin und hielten sich nicht an die ungeschriebenen, aber eigentlich selbstverständlichen Regeln. Das brachte das Aus für die legendären Donnerstag-Chillouts.Dann kam das Projekt „Citystrand“ mit seinen Containern und Foodtrucks, und schon konnte man sich bei Snack und Getränken in Liegestühlen den Rhein beim Vorbeifliessen ansehen. Es ist also immer noch sehr schön dort – sowohl auf der Wiese, als auch vor dem Café von „Kunst im Tunnel“ (kurz: KIT), einem friedlichen Ort, der selbst an Wochenenden meistens nichts vom Kirmes- und Ballermanntrubel der Altstadt mitbekommt.
3. Der Paradiesstrand auf der Lausward
Vor einiger Zeit schrieb ein Leser: „Hört doch mal auf, ständig vom Paradiesstrand zu schwärmen – ist eh schon völlig überlaufen.“ Okay, wir hören auf damit, dieses herrliche Stück Sand zwischen der Fußgängerbrücke über den Medienhafen und dem Golfplatz auf der Lausward für Partys zu empfehlen. Nein, geht da nicht am Wochenende hin, schon gar nicht zum Grillen. Aber unter der Woche kann man es sich an diesem Ort mit dem besonderen Blick auf die Stadt immer noch in Ruhe gut gehen lassen – besonders, wenn man sich eher in Richtung Südwesten orientiert und z.B. über die Hamburger Straße anreist.4. Tonhallenterrasse, Fortunabüdchen, Rheingärtchen und Rheinterrassen
Das Fortunabüdchen am Ende der Rheinuferpromenade gegenüber vom Ehrenhof und neben dem Rheingärtchen ist wohl das, was man „Kult“ nennt. Das war nicht immer so, und das ist auch noch nicht sehr lange der Fall. Noch vor fünf, sechs Jahren galt dieses Büdchen lediglich als Zwischenstation für Fortuna-Fans aus dem Süden der Stadt auf dem Weg zur Heimspielen in der Arena. Außerdem trafen sich an normalen Tagen dort die Bewohner der Stadt, die gern mal ein Bierchen trinken, aber aus verschiedenen Gründen Gastwirtschaften meiden. Die dritte Gruppe Stammgäste waren Senioren, die den Blick von hier über den Rhein lieben.Inzwischen ist das Fortunabüdchen bekannt aus Film, Funk und Fernsehen – um es so auszudrücken. Wer die Massen meiden möchte, findet mit der Tonhallenterrasse und dem Biergarten der Rheinterrasse Alternativen in unmittelbarer Nähe und zieht sich mit dem am Büdchen erworbenen Bier dorthin zurück.
5. Die Löricker Rheinbuchten
Vom Ufer unterhalb des Freibads Lörick bis hoch zur Einfahrt zum Yachthafen zieht sich eine Reihe feinsandiger Buchten hin, die vor allem bei Hundegängern bekannt und beliebt sind. Hier kann man im Sommer unter schattenspendenden Bäume mit den Füßen im Sand vollkommen relaxen, während die vierbeinigen Hunde rennen, toben und spielen – mal mehr am Strand, mal mehr im Wasser. Natürlich bieten sich die Buchten auch Spaziergänger und Radfahrern als Pausenpunkte an, und zum großen Glück verirren sich Grillgruppen, die ihren Fressdreck woanders gern in der Gegend verteilen, eher selten hierher.Der Blick geht rüber in Richtung Messe, Arena und Nordpark mit der Schnellenburg als Orientierungspunkt. Und wer einmal erlebt hat, wie die Sonne über den Golzheimer Häuschen aufgeht, der wird wohl öfters morgens an diesen Ort kommen.
6. Galerie Burghof in Kaiserswerth
Generationen von Düsseldorfern haben in den vergangenen gut 50 Jahren ganze Sommertagen im schattigen Burghof direkt am Rhein in Kaiserswerth verbracht, weil sie sich nicht losreißen konnten von der entspannten Atmosphäre, dem wunderbaren Blick über den Fluss und dem Speisen- und Getränkeangebot. So friedlich es nachmittags immer ist, so voll und laut kann es an Abenden am Wochenende werden.Wer den Burghof kennt und gelegentlich mit dem Auto reist, weiß: Geparkt wird unten auf dem offiziellen Kaiserswerther Parkplatz, denn die Plätze direkt am Deich sind rar, und wer unbefugt oder platzverschwendend parkt, kann Ärger bekommen. Und das will man doch nicht, wenn es eigentlich um Freude geht…
Ein Kommentar
Sehr schöne Auswahl. Zwischen Mönchenwerth und der Flughafenbrücke hat es auf der Meerbuscher Seite auch noch einige schöne Buchten mit Sandstrand. Nicht zu vergessen auch der schöne Strandabschnitt in Hamm.