[Die erste Hitzewelle im Jahr ist da. Wer jetzt an den Rhein geht, sucht die frische Brise. Aber besser ist es, wenn man am Fluss auch Schatten findet. Wir haben ein paar schattige Stellen ausgesucht.] Als Erstes sei klargestellt: Bei der Spey handelt es sich um ein Naturschutzgebiet. Punkt. Das bedeutet, dass man diesen wunderbaren Auenwald mit seiner reichen Flora und Fauna nur zu Fuß und über genau einen Weg betreten darf, dass Hunde zwingend an der Leine zu führen sind, dass man natürlich nicht grillen darf und auch keinen Krach schlagen. Denn die Erfahrung der betreuenden Biologen hat gezeigt, dass die dort ansässigen Tierarten schon bei den geringsten Anlässen derart gestört werden können, dass sie abwandern. Noch einmal: Die Spey ist ein NSG!

Google-Map 3D: Die Spey

Google-Map 3D: Die Spey

Wer sich aber an die Regeln hält, findet 106 Hektar sorgfältigst renaturierten Auenwald vor, der zeigt, wie es am Niederrhein zwischen Bonn und Xanten vor dem radikalen Umbau zur Wasserstraße überall links und rechts des Stroms aussah. Denn der Rhein fließt erst seit rund 180 Jahren so wie wir ihn heute sehen. Vorher mäanderte er im Flachland nach Lust und Laune herum, teilte sich oft in mehrere Arme, zwischen den wilde Inseln lagen. Oder er floss – wie auf dem Gebiet des heutigen Düsseldorf – ganz anders. Die Spey liegt an einem solchen Altrheinarm und war bis vor ganz wenigen Jahren nicht einmal eingefleischten Krefeldern bekannt. Bestenfalls kannten die Bewohner der Rheindörfer dieses herrliche Fleckchen Erde.

Inzwischen aber ist dieses Wald- und Wiesenstück sogar einigermaßen populär. Weil es aber nicht besonders zugänglich ist, sind die kleinen schattigen Sandbuchten direkt am Wasser selbst an Wochenenden nicht überlaufen. Die üblichen Partymacher, die anderswo das linke Rheinufer mit Feuer und lauter Musik ungemütlich machen, verirren sich hierher nicht – und wenn, dann würden sie von Ordnungshütern schnell entdeckt und entfernt. Wie gesagt: Am Fluss sitzen und schauen, sich entspannen und dabei mitgebrachtes Essen und Getränke genießen, ist okay. Für naturgerechtes Verhalten wird man mit der Ruhe und der einzigartigen Atmosphäre der Spey belohnt.

Offizielle Übersichtskarte der Spey

Offizielle Übersichtskarte der Spey

Wer mit dem Auto kommt, kann an der Bataverstraße parken und sein Fahrrad abstellen. Hier hält auch der Bus der Linie 831, der zwischen Haus Meer in Meerbusch und dem HPZ Uerdingen verkehrt. Gleich gegenüber beginnt der Feld- und Waldweg, der einmal quer durch die Spey führt und den man nicht verlassen darf. Natürlich kann und sollte man ab und an anhalten und sich umschauen – das ist es wert. In Ufernähe führen dann Pfade nach links und rechts und parallel zum Fluss. Jenseits der Bäume findet man dann die herrlichen Sandbuchten. Die Spey liegt übrigens teils auf Krefelder Gebiet und zählt teils zum Kreis Neuss, aber davon merkt man nichts, wenn man dort Ruhe tankt.

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