Diese Winterwanderung verbindet zwei markante Punkte am Rhein bei Neuss: die Erftmündung bei Grimmlinghausen und die sogenannte Ölgangsinsel an der Einfahrt zum Neusser Hafen. Wer zum Startpunkt zurückkehren möchte, hat rund 12 Kilometer vor sich und damit um die drei Stunden zu gehen. Autofahrern, die den vorgeschlagenen Ausgangspunkt wählen, wird nichts anderes übrigbleiben als hin und retour zu laufen. Dafür können sie ihr Vehikel aber auch am Neusser Yachthafen parken und so ein Stück Weg sparen. Für ÖPNV-Nutzer, die an der Bushaltestelle Kasterstraße beginnen, bietet sich die Möglichkeit, auf dem Rückweg die S-Bahnhaltestelle Neuss-Rheinparkcenter anzusteuern – von dort kommt man rasch in die Neusser Innenstadt und auch nach Düsseldorf.
Die Erft mündet in unmittelbarer Nähe des Neusser Yachthafens; je nach Wasserstand wird es vom flachen Bach zum rauschenden Flüsschen. Überqueren kann man das Wasser an der Straße mit dem schönen Namen „Am Römerlager“, das auf die archäologischen Funde hinweist und damit auf die römische Großstadt Novaesium. Dann geht es einmal rund um das Yachthafenbecken und runter an den Rhein. Die Neusser Rheinaue erstreckt sich nun nach Norden hin bis zur Ölgangsinsel – mehrere parallele Pfade führen immer am Strom entlang, zunächst bis zur Kardinal-Frings-Brücke, die im Volksmunde immer noch „Südbrücke“ heißt. Nächste Station ist dann die Hammer Eisenbahnbrücke. Die mächtigen Vorstrompfeiler präsentieren eine spannende, sich ständig ändernde Ausstellung aktueller Graffiti-Kunst.Von hier aus zieht sich eine Reihe Strände entlang des Rheins, jeweils als Buchten begrenzt von den üblichen Buhnen. Selbst im Winter wird man hier auf Angler stoßen. Das gilt aber nur für den Abschnitt bis zum Beginn der Ölgangsinsel, über die Wikipedia sagt: „Das 57 Hektar große Gelände steht seit 1977 unter Naturschutz und ist damit das älteste Naturschutzgebiet im Rhein-Kreis Neuss. Es beherbergt eine der in Deutschland seltenen Graureiher-Kolonien und ist regelmäßiges Brutgebiet des Pirols. Die Vegetation wird von einem nicht bewirtschafteten Pappelbestand dominiert.“ Der Wald hat unter dem Sturm „Ela“, der zu Pfingsten 2014 durchs Rheinland fegte, massiv gelitten – beinahe die Hälfte des Baumbestandes musste gefällt werden. Und weil man ihn danach wieder in Ruhe gelassen hat, ist er zwar nachgewachsen, aber mit einer durchaus veränderten Vegetation. Wendepunkt der Tour ist die nördliche Spitze der Ölgangsinsel. Hier liegt die Einfahrt in den Neusser Hafen; der Düsseldorfer Stadtteil Heerdt ist am anderen Ufer zu sehen. Nicht viele Spaziergänger und Wanderer verirren sich an diesen stillen Ort. Zurück geht es über den einzigen Weg bis zu einem Asphaltweg, der rechtwinklig nach Westen abbiegt. Über den gelangt man auf den Rheindeich. Eine Papierfabrik gleich unterhalb bildet den äußersten Zipfel des Industriegebiets, das zum Hafen gehört. Der Weg auf dem Deich führt nun immer parallel zum Rhein zurück bis zum Yachthafen; zwischen der Kardinal-Frings-Brücke und dem Ziel erstreckt sich rechterhand der Neusser Rheinpark, den man als Abstecher in die Wanderung einbeziehen kann.Hinweis: Einkehren kann man auf dieser Wanderung tatsächlich nur in der Nähe des Start- und Zielpunktes; unterwegs findet man nicht einmal einen Kiosk…
Hier die Wanderung als Tour mit dem feinen Routenplaner Komoot: