Wer unter dem Deich an der Ilvericher Rheinschlinge unterhalb der Flughafenbrücke bis ans Wasser geht und sich umdreht, sieht oberhalb ein ziemlich seltenes Schifffahrtszeichen – ein schwarzes „D“ auf weißem Grund. Es weist daraufhin, dass hier unter dem Fluss ein Düker verläuft. Gegenüber auf der Lohauser Seite steht das passende Pendant. Gemeint ist ein Tunnel, der in etwa 5,5 Metern Tiefe die Fahrrinne kreuzt und durch den Abwasser aus den rechtsrheinischen Gebieten Düsseldorfs zum Klärwerk Nord auf der Meerbuscher Seite gepumpt wird.

Konstruktionsskizze des Dükers im Düsseldorfer Norden (Abb.: IB Wendt))

Konstruktionsskizze des Dükers im Düsseldorfer Norden (Abb.: IB Wendt))

Insgesamt sieben solcher Düker gibt es zwischen Köln und Duisburg, jeweils für verschiedene Zwecke erbaut. Das Wort „Düker“ ist eine Verballhornung des niederländischen „Duiker“, was einfach „Taucher“ bedeutet. Neben Dükern für den Transport von Ab- und Trinkwasser von Ufer zu Ufer werden solche Tunnel in Köln und Düsseldorf auch für Fernwärmerohre genutzt. Ein Düker verbindet Leverkusen mit Köln-Langel und dient dazu, chemische Produkte zwischen den Bayer-Werken in Leverkusen und Dormagen auszutauschen. In Duisburg gibt es einen Düker zwischen Uerdingen und Mündelheim, wobei unter der Ruhr, den Kanälen und Hafenbecken der Stadt mehrere Dutzend kleiner Düker existieren, die teilweise nur ein Bündel armstarker Rohre enthalten.

Dieses Schifffahrtszeichen weist auf einen Düker unter dem Fluss hin

Dieses Schifffahrtszeichen weist auf einen Düker unter dem Fluss hin

Die großen Düker unter dem Rhein sind dagegen begehbar. Als er Düker im Düsseldorfer Norden Ende der Sechzigerjahre in seiner heutigen Ausbaustärke eröffnet wurde, konnten die Bürger ein Wochenende lang trockenen Fußes den Rhein unterqueren. Heute bieten die Betreiber in Köln und Düsseldorf gelegentlich Führungen durch die Fernwärmedüker an. Denn diese Tunnel haben Querschnitte von mehr als zwei Metern und jeweils in der Mitte Gänge für die Wartungstechniker. Weil aber nur das große „D“ auf Tafeln am Ufer auf die Düker hinweist, sind sie bei den Menschen am Rhein weitgehend unbekannt.

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