Als ich Anfang Juni auf der Ostseite der Kö an den Ständen des Bücherbummels vorbeischlenderte, saß da ein Mann mit Künstlerhut vor seinem Pavillon vor einem seiner Gemälde. Natürlich sprach ich Friedhelm Riegel an, denn ich hatte schon an den Bildern erkannt um wen es sich handelt. Nach ein paar Höflichkeiten sagte er: „Übrigens, die Bilder hier kann man alle kaufen.“ Einen Geschäftssinn hatte er schon immer, der Mann, der fast 40 Jahre lang Altbierbotschafter für Gatzweiler war und in dieser Eigenschaft dafür sorgte, dass das Bier mit dem Schlüssel von Düsseldorfer Schützen und Karnevalisten besonders gern getrunken wurde. Man nannte es Marketing, und es half der Brauerei sehr. Friedhelm Riegel aber war selbst eine dolle Nummer im Düsseldorfer Winterbrauchtum und errang in den Siebzigerjahren sogar über den Karneval hinaus deutschlandweite Bekanntheit als Humorist.
Wobei: Ähnlich wie heute beim rheinischen Kabarettisten Jürgen B. Hausmann (eigentlich: Jürgen Beckers) reihte Riegel in der Bütt Dönekes, Anekdoten und Beschreibungen annähernd absurder Alltagssituationen aneinander, ohne dass es ihm darum ging, durch punktgenaue Pointen Lacher einzusammeln. Die Satirezeitschrift Pardon nannte ihn 1976 sogar den („zur Zeit“) einzigen wirklich komischen deutschsprachigen Humoristen. Und damit unterschied er sich damals und die ganzen Jahre hindurch immer deutlich von einer gewissen Sorte Karnevalisten, die Humor für etwas halten, das man sich ansaufen kann. Und weil er einen Hang zum Schrägen hatte, entstand auch sein größer Hit „Rang zang zang“, mit dem er auf zahlreichen Kompilationen von Karnevals- und Witzliedern zu finden ist. Quasi Markenzeichen seiner Songs ist sein Lachen, Summen, Flüstern und Mitsprechen.