Dieser Beitrag erschien zuerst in der Rainer’schen Post am 11.05.2012 – hier eine überarbeitete Version:
Bericht · Ihr sehr ergebener, aber ÜBERHAUPT nicht unparteiischer Beobachter ringt seit gestern Abend, so um 22:30 herum mit den Worten. Der Versuch, die Ereignisse im Berliner Olympiastadion in ein, zwei Sätze zu packen, sind bislang zum Scheitern verurteilt. Das liegt nicht nur daran, dass die unglaublich glorreiche Fortuna das Relegationsauswärtsspiel gegen den Bundesbahnwerksclub mit ZWEI zu EINS gewonnen hat. Sondern hat seine Ursachen auch in einem fortunistischen Gemeinschaftserlebnis wie es in der 117-jährigen Geschichte des TSV Fortuna Düsseldorf (Glückwunsch nachträglich, geliebte launische Diva!) bisher vielleicht fünf, sechs Mal stattgefunden hat. In dieser Westkurve, die von gut 7.000 (andere Quellen mutmaßen gar 10.000) Gästen besetzt war, wurde ein derart lautstarker und kollektiver – wie sagt man neumodisch? – Support angezettelt, der seinesgleichen sucht. Und das von einem vollkommen bunt gemischten Mob. Da standen Normalos neben Kutten, Ultras vor Eventies, Oldschooler neben Frischlingen, Hools neben SCDlern. [Lesezeit ca. 11 min]
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Diese wunderbare Mixtur entstand schon durch das Procedere der Anreise. Unser fantastischer Fanbeauftragte Jörg „Pejo“ Emgenbroich hatte es – mit tatkräftiger und sachkundiger Unterstützung der Damen und Herren vom Dachverband SCD (Supporters Club Düsseldorf 2003) – tatsächlich hingekriegt, zwei Sonderzüge zu organisieren. Man beachte: Dass die gebraucht würden, hat sich bekanntlich erst am vergangenen Sonntag(!) gegen 15:30 herausgestellt. So, liebe Leserin, jetzt versuch du mal, für rund 1.500 Menschen zwei Züge zu beschaffen. Da kannst du nicht einfach bei der DB anrufen, da musst du nach Charterzuganbietern Ausschau halten, und die müssen wiederum die Fahrt organisieren, also zum Beispiel die Strecke buchen.
Besagter Pejo schaffte das, indem er zwischen Sonntag und Donnerstag jeweils bis 3, 4, 5 Uhr morgens arbeitete. Mindestens genauso hoch muss aber erneut das Engagement der ehrenamtlichen Helfer des SCD gelobt werden, die mal eben aus der Lamäng den Kartenverkauf für das Heimspiel an die Dauerkartenbesitzer organisierte, sodass alle Insassen der selbstverwalteten Kurve mit erträglichen Wartezeiten an ihre Tickets kamen. Man muss es mal so sagen: Ohne Leute wie Tim, Marion, Tania, Carsten, Micha, Dominik, Sandra und und und wäre dieser Verein in solchen Situationen hilflos. Damit wird immer wieder klar, dass ein Riesenanteil am anschwellenden Erfolg der Fortuna seit dem legendären Mythos-Spiel vom Vatertag 2003 DEN AKTIVEN FANS gehört.
Fantastische Reiseorganisation
Die waren auch schon da, als F95 zum Beispiel an einem nasskalten Februarsonntag im Paul-Jans-Stadion (PJS) am Flinger Broich, im Schatten der Müllverbrennungsanlage, vor ungefähr 2.422 Zuschauern gegen einen Verein namens Ratingen 08/15 (oder so ähnlich) spielte. Die sind in die entlegensten Ecken des Einzugsgebiets der Oberliga West gereist. Die haben in der legendären „Singing Area“ der Haupttribüne im PJS Alarm gemacht, selbst wenn Fortuna kaum in der Lage war, gegen die hinterletzte Zweitvertretung eines Zweitligaclubs zu gewinnen. Die sind nach Bremen auf den Nebenplatz 11 gefahren, wo die Fortuna regelmäßig Niederlagen einsteckte. Diese geschätzten sechs-, siebentausend Menschen machen den Kern aus, nicht nur den Kern der aktuellen Fanszene, sondern den Kern dieses Vereins. Da können die Silberrücken und Großkopferten, die Promis und Wirtschaftsführer, die Aufsichtsräte und Vorstände noch so stolz auf sich sein: Ohne dieses AKTIVEN, TATKRÄFTIGEN Fans wären sie gar nicht da.
Und natürlich steht das Fußballerische im Vordergrund. Und man muss nun nicht jedem Berufskicker glauben, wenn er sich bei den Anhängern für die tolle Unterstützung bedankt. Zumal ja jeder Spieler mit einem sinnvollen IQ weiß, dass die Leute genau das hören wollen. Aber wenn sich F95-Fans daran erinnern, dass sie vor wenigen Jahren noch ganz selbstverständlich die Handynummer der meisten Spieler im eigenen Mobiltelefon gespeichert hatten, dass man sich mit den Vereinsangestellten auch gern mal in der Vereinsgaststätte traf, dass die beliebtesten Mannschaftsangehörigen ganz selbstverständlich zu Gast auf den wildesten Fanfeten waren – und zwar nicht im Sinne von Autogrammstunde, sondern weil sie mitfeiern wollten -, dann wird deutlich, dass es bei diesem wundervollen Verein aus dieser wunderbaren Stadt am Rhein eine physische und emotionale Nähe gibt wie kaum woanders. Da läuft der junge Herr Beister nach seinem Torerfolg beim 5:0 in Karlsruhe auf die Kurve zu und signalisiert mit den Fingern die 42, also die Nummer des Ultra-Blocks, und vollzieht am Ende den Trikottausch mit dem Kapo. Genug geschwärmt…
Die Reise
Der eine Zug wurde von der schweizerischen Centralbahn AG bereitgestellt, der andere vom Unternehmen Fanrail. Die Schweizer setzten auf eine Lok für den Güterverkehr, die leider nur 120 km/h Spitze ging, und Wagenmaterial („Garnituren“ sagen Eisenbahner wohl…) aus den späten Sechzigern. Das hatte Vor- und Nachteile. Natürlich ist es toll, wenn in einem Zug ohne Rauchverbot die Fenster durchgehend geöffnet bleiben können. Aber sechs Stunden auf durchgesessenen Zweite-Klasse-Bänken gehen auf die Hintermuskeln. Immerhin funktionierten die WCs und waren – im Gegensatz zu den Aborten in Fanbussen – jederzeit ohne Gefahr für die Gesundheit nutzbar. Auch die so genannten Sambawagen in diesem Zug waren einigermaßen schäbig, um es mal nett zu formulieren. Dagegen muss das Ding von Fanrail geradezu zum Luxuszug erklärt werden, weil hier teilweise die guten alten Liegewagen der Bundesbahn zum Einsatz kamen, in deren Abteilen man es sich ernsthaft gemütlich machen kann. Auch die Barwagen sahen aus als würden sie immer gut gepflegt.
Das Abenteuer „Sonderzug“ begann allerdings früher. Nämlich mit einer Ankündigung des Fanbeauftragten Pejo in der vergangenen Woche auf allen virtuellen Kanälen, man könne vorsorglich einen Platz im Sonderzug nach Berlin reservieren, der zustande käme, würde Fortuna den dritten Zweitligaplatz erobern und gleichzeitig die Hertha den Äff-Zeh in den Abstieg stoßen würde. Ihr halbwegs Ergebener mailte die Kopie des Formulars ziemlich genau am Samstag um 15:30 mit der Gewissheit, dass es die Söldnertruppe vom Hundmithörnerverein nicht schaffen würde, die Scheißbayern zu schlagen, und die Preetz-Opfer gegen die Subventionsheimer nicht verlieren würden. Und mit der Buchung, so der angewandte Aberglaube, würde zudem mindestens ein Unentschieden gegen die Streifenesel rauskommen.
Sonderzufahrten erden
Dass es dann zwei Sonderzüge würden (Zum Vergleich: Hertha bietet einen solchen Zug an, und der ist noch nicht annähernd voll), damit konnte kaum jemand rechnen. Jedenfalls trafen sich am Donnerstagvormittag ab etwa 09:30 die gut 1.500 poseteff Bekloppten auf dem Bertha-von-Suttner-Platz hinter dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Pejo hatte dort mit Unterstützung der SCDler Tische aufgebaut, an denen die Zugfahrkartenarmbändchen und die Eintrittskarten ausgegeben wurden. Das Wetter war schön, die Stimmung gelassen, und man stieß natürlich überall auf bekannte Gesichter. Da das alles viel langsamer lief als gedacht, entstand kurz vor Abfahrt von Zug I Hektik, und nicht jeder bekam sein Ticket, aber alle ein Bändchen.
Ihr s.e. Berichterstatter enterte in Begleitung der fortunaweit als Botschafterin des Regenbogenlandes bekannten alten Jule ein Abteil, das bereits mit vier Handwerksburschen besetzt war. Drücken wir es mal so aus: Sonderzugfahren erdet und bietet Halb- und Vollintellektuellen sowie Sesselpupsern jeder Art eine tolle Gelegenheit, Einblick in die Lebenswirklichkeit der wirklich arbeitenden Bevölkerung zu nehmen. Einer der Herren, den die anderen „Chef“ nannten, enterte kurz nach Abfahrt einen Platz am Tresen des Barwagens, während die anderen sich vorwiegend im Abteil besoffen. Der eine hatte eine Anderthalbliterflasche Jägermeister-Redbull dabei, die er auch leerte. Jägermeister! Redbull! Jedes Mal, wenn er die Tüte aufdrehte, verbreitete sich dieser widerliche Geruch im Wagen.
Zug I, der mit der Güterlok, nahm eine sehr ungewöhnliche Strecke; eben eine, die ansonsten den Güterzügen vorbehalten ist. Für passionierte Bahnfahrer wie Ihren s.e.B. eine spannende Sache, die Städte des Ruhrpotts mal aus anderer Perspektive zu sehen. Ab Minden bog man dann auf die übliche Strecke ein; zuvor war Zug II, der immerhin 45 Minuten nach dem ersten gestartet war, vorbeigezogen – ein Manöver, das sich in der Folge mit wechselnden Darstellern wiederholte.
Die Ankunft
Dass die Administration im armen, aber sexien Hauptstädtchen so wurschtig ist wie der Vorturner Wowi, ist ja spätestens seit der Lachnummer rund um den neuen Flughafen bekannt. Nun waren alle Eingeweihten davon ausgegangen, dass die Fortuna-Anhänger am Ankunftsbahnhof von Spandau in reservierte S-Bahnen gestopft und die drei Stationen zum Olympiastadion gekarrt würden. Pustekuchen. Die Ordner – dazu gleich mehr – lotsten die Masse über den Bahnsteig, auf dem auch der eine oder andere Hertha-Fan rumlungerte, aufs Nebengleis, wo eine stinknormale S-Bahn mit einigen Normalos und später einer Menge sportlicher Kinder besetzt war. Die Truppe landete am O-Stadion auf einem stinknormalen Bahnsteig und wurde dann ihrem Schicksal überlassen. Fantrennung? Fehlanzeige.
Wie schon beim Zweitligaspiel vor zwei Jahren mischte sich auf dem Reichssportfeld vor der Hütte das Volk munter miteinander, was angesichts Tausender Cops auch friedlich blieb. Andernorts, so munkelte es, seien ein paar Versuche von Düsseldorfer und Berliner Boxfreunden unternommen worden, sich zu messen, was aber ebenfalls polizeilich unterbunden wurde. So machten es sich Hunderte Rotweiße im Biergarten gemütlich, während andere die Imbissbuden leerfraßen oder das pissige Bier konsumierten. Da entgegen der Ankündigung Gepäck nicht in den Zügen bleiben durfte, aber auch nicht mit ins Stadion gebracht werden konnte, hatte Fortuna-Vorstand Sven Mühlenbeck rasch noch einen Miet-Siebenhalbtonner organisiert, in dem freundliche Hertha-Helfer („Volunteers“ … geht’s auch auf Deutsch?) die Sachen verwahrten. Befreit vom Rucksack, den Ihr Berichter für Thermoskanne, Stullen, Ersatzakkus, Handtuch (Man sollte NIE ohne Handtuch verreisen – siehe auch Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxie“) und Buch brauchte, ging es durch den Einlass aufs Gelände. Da gab’s die erste Leibesvisitation. Später dann noch eine, und auf dem Weg in den Block waren mehrere Ordnerketten zu überwinden.
Wie gut, dass auch unsere starken Jungs von CCS, die Fortunaleute auch zurecht als UNSERE Ordner bezeichnen, mitgereist waren und Zusammenstößen mit den durchweg aggressiven Olympiastadionsordnern abmilderten. Übrigens: Auch die Sorte Cops, denen man ihre Herkunft aus dem Osten besonders deutlich anhörte, erwiesen sich als aggressiv und unfreundlich – das galt für die Berliner Bullen nicht, für die ja so ein Fußballspiel in Relation zur üblichen Kiezdemo ein Kindergeburtstag ist.
Das Spiel
Ihr extrem Ergebener traf natürlich wieder Walter. Wie er bei jedem seiner Auswärtsspiel Walter trifft. Und wenn Ihr s.e.B. Walter trifft, dann gewinnt die Fortuna. Besagter Walter adoptierte den Berichterstatter, der so im Block im Umfeld einer Fangruppierung landete, deren Name „Alte Garde“ mehr als passend ist, wenn man den Begriff „Alte“ weit fasst, und bei „Garde“ an alte Filme denkt. Gleichzeitig fanden sich in der Nähe auch viele erprobte Fortunafans aus den legendären Achtzigern, sodass in diesem Bereich eine ganz wunderbare Stimmung entstand. Aber nicht nur da. Besonders aktive Jungs und Mädels hatten den Oberrang geentert, und weil es sich dabei u.a. um Teile der Ultras handelte, gab es eine schöne Support-Klammer zwischen UD (Ultras Düsseldorf) samt Kapo Niko unten am Zaun und der Angry Youth oben. Zumal letztgenannte zu Spielbeginn wunderhübsches Rotlicht produzierten… Apropos: Im Verlauf der zweiten Halbzeit gab es immer mal wieder die eine oder andere Fackel, die für zusätzliche Begeisterung sorgte – das Video unten zeigt das sehr authentisch.
Die erste schöne Überraschung war, dass die Herren van den Bergh und Langeneke nach Genesung wieder von Anfang an dabei waren. Unser Held, Sascha Rösler, blieb allerdings zu seinem Leidwesen bis zum Abpfiff auf der Bank. Angesichts der Tatsache, dass das Rückspiel wohl sein letztes als Profi sein wird, kann man davon ausgehen, dass Trainer Meier ihm einen glänzenden Abgang vor heimischem Publikum einrichten wird. Die Partie begann nervös, und der gute Schiri Fritz war bemüht, bei den ersten beiderseitigen Ruppigkeiten ohne Karten auszukommen. Und so blieb es eine faire Partie ohne nennenswerte Fehlentscheidungen oder Anlässe, sich über das Team in Gelb zu beklagen.
Die Hütte für die Rehhagel-Buben fiel nach einer Ecke, die gut reinkam und vom klotzschädeligen Hubnik in Ratajczaks Maschen torpediert wurde. Der Typ war so vehement geflogen, dass keiner der F95-Verteidiger was dagegen tun konnte. Der Stimmung im Gästeblock schadete das Tor nicht. Im Gegenteil: Repräsentative Umfragen unter beinahe nüchternen Sonderzüglern ergaben, dass ein Unentschieden (gern auch nur ein 1:1) für viele das Wunschergebnis schlechthin war, während nicht wenige sogar mit einem 2:1 oder 3:1 zufrieden gewesen wäre – Hauptsache, unse Jungs machen auch eine Bude. Bis zur Pause dümpelte die Sache mit Chancen hier und da. Zwischen den Spielhälften erbrach das Arschloch, den der DB-Subventionsverein fürs Dummquatschen bezahlt, die übliche Volksbelustigungsscheiße. Überhaupt fiel dieser Pimmelkopp am Mikro durch a) massivste Blödheit und b) die Unverfrorenheit auf, trotz ausdrücklichen DFB-Verbots, die lethargische Eventiemasse WÄHREND des Spiels zum Anfeuern zu animieren. Wer solche Stadionsprecher hat, gehört sowieso nicht in die erste Liga.
Und – BÄMM!
Unsere Mannen in Rot kamen gewohnt willensstark aus den Kabinen und erhöhten den Druck auf die seelenlose Söldnertruppe von Minute zu Minute. Außerdem sank die in der Rückrunde erschreckend hohe Fehlerquote, und Thomas „Messi“ Bröker wuchs so langsam über sich hinaus. Als er um die 64. Minute herum rechts an der Grundlinie in den Berliner Sechzehner kam und spitzwinklig auf den vom Bayernstricher dort verdrängten Herrn Kraft traf, war allen klar: ein Tor ergäbe das nicht. Aber dann. Aber dann fand. Aber dann fand Bröker. Aber dann fand Bröker die Lücke. Aber dann fand Bröker die Lücke zwischen Aluminiumpfosten und Herthapfosten im Tor, und die Pille zappelte im Kasten. Was danach im Block abging, entzieht sich jeder berichterstatterischen Berichterstattung. Es sei denn, man nähme bekannte Spochtrepochterfloskeln: Wildfremde Menschen lagen sich in den Armen. Die eine oder andere Träne floss. Wilde Begeisterungsschreie aus Tausenden Kehlen. Und so weiter. Das war ein wunderschöner Moment.
Dann dachte die anwesenden Freunde des Arbeitervereins aus Flingern, man könne nun das Remis nach Hause schaukeln, da hielt ein gewisser Maros oder Romas oder Rollmops im badezimmerblauen Hemd mit weißen Fugen seine Birne im falschen Moment hin, und – BÄMM! – stand es 2:1 FÜR DIE FORTUNA! Mit diesem Ereignis verließ das Raumschiff die Erde, und den Rest des Spiels schwebte die rotweiße Anhängerschaft irgendwo zwischen dem Sonnensystem und fernen Nebeln. Es blieb dabei. Die Fortuna hat das Auswärtsrelegationsspiel gewonnen. F95 hat das Relegationssauswärtsspiel gewonnen. WIR haben gegen Hertha in deren Stadion gewonnen. Das meistgenannte Wort danach hieß „unfassbar“. Und damit will es auch ihr erheblicher ergebener Berichterstatter bewenden lassen.
Die Rückfahrt
Ihr Berichtsmensch nahm auf dem Heimweg den anderen Zug, um bei den netten, wenn auch bisweilen, ähem, ungeduldigen Herren zu bleiben, die dann den reservierten Waggon mit unkonventionellen Methoden für sich reklamierten. Die knapp fünf Stunden Rückfahrt waren angefüllt mit Tonnen toller Stories von Fortunaspielen, Auswärtsfahrten und dem Austausch mit Anhängern anderer Mannschaften. Als ihr ausgesprochen müder Berichterstatter den Heimathafen erreichte, graute der Morgen in Blau und Orange, während das Federvieh zwitscherte, als wären alle Vögel Fortunafans.
Was nun noch kommt (Dienstag, 20:30, Relegationsspiel um den letzten verbleibenden Platz in der Ersten Bundesliga zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC im Rheinstadion), ist Zugabe. Ein Chor aus 40.000+ Anhängern der Heimmannschaft wird den Zuschauern da draußen an den Fernsehempfängern zeigen, wo unser Support-Hammer hängt. Und viele aktuelle Erstligisten werden sich noch wünschen, die Fortuna würde nicht auch in ihre Stadt kommen. Ach ja: Lieblingsauswärtsfahrt würde dann in der kommenden Saison die nach Sinzheim sein, wo WIR dem greisen Hopp mal zeigen, dass es nötig war, die Fortuna wieder zurück in die Bundesliga zu holen!