Bericht · Um 1:25 in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni, also am Pfingstsonntag, erreichten die ersten Bomber der Royal Airforce Düsseldorf. In der ersten Welle wurden 1.300 Sprengbomben abgeworfen, danach 225.000 Brandbomben, die durch die zerstörten Dächer in die Häuser fielen. Hauptzielgebiete des Pfingstangriffs waren Derendorf mit seinen Betrieben der Rüstungsindustrie, vor allem Rheinmetall, und die Altstadt. Nachdem die Bomberflotte beigedreht hatte, brannte Düsseldorf auf einer Fläche von rund 40 Quadratkilometern. [Lesezeit ca. 2 min]

Für die Auswahl der Zielgebiete benutzte die britische Luftwaffe frei verfügbares Karten- und Datenmaterial, besonders aber sogenannte „Brandkatasterpläne“. Die hatten deutsche Feuerversicherer wie allgemein üblich vor dem Krieg bei britischen Rückversicherungsgesellschaften in London hinterlegt. Anhand dieser Karten konnte die Airforce genau erkennen, wo das höchste Brandrisiko bestand, um diese Gebiete gezielt anzugreifen, um möglichst große Schäden anzurichten. So wurde die Altstadt zwischen dem Rhein und der Königsallee sowie zwischen dem Hofgarten und dem Hafen ausgewählt: Hier gab es die größte Dichte an Holz als Baumaterial – was sich aus den Brandkatasterplänen ergab.

Schadensplan der Stadt vom Dezember 1949 (Screenshot)

Schadensplan der Stadt vom Dezember 1949 (Screenshot)

Nach dem Krieg wurde die Bilanz gezogen, und im Dezember 1949 veröffentlichte das Stadtplanungsamt einen Schadensplan. Auf diesem Stadtplan waren völlig zerstörte Gebäude in Gelb markiert, teilweise zerstörte in Rot und unbeschädigte in Schwarz. Die Karte findet sich auf der Seite „Düsseldorf Maps„. Um sie aufzurufen wählt man das Ebenen-Symbol (drittes von links), geht auf „Historische Karten und Bilder“, dann auf „Historische Karten“ und schließlich auf „Schadensplan 1949“; dieser Plan wird dann über den aktuellen Stadtplan gelegt angezeigt. An der Allee- Ecke Theordor-Körner-Straße erkennt man den völlig zerstörten Breidenbacher Hof. Man kann über die Karte scrollen und natürlich Gebiete heranzoomen.

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