Um Fußballhimmelswillen nein! Die Überschrift spielt nicht damit, dass manche S04-Verachter das „Sch“ im Namen für ein anderes Wort verwenden, in dem ein „ß“ vorkommt. Sondern mit der Tatsache, dass die glorreiche Fortuna bis etwa zur 60. Minute kräftig und geduldig am Pömpel zog, der Klumpen im Abflussrohr sich aber einfach nicht lösen ließ. Aber dann mit einem Ruck. Wobei man der Fairness halber dazu sagen muss, dass beide Tore durch Käpt’n Hennings und Kenan Karaman sich nicht zu Unrecht einer Prüfung durch die Videolemuren unterziehen mussten. Wer die Partie nicht im Stadion (ha, ha, ha…) oder live vor der Glotze verfolgt hat, könnte aber auch annehmen, dass der Führungstreffer für die Könnennix-Blauen in der 53. Minute quasi ein Weckruf war – war er aber nicht.

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Eher umgekehrt. Denn die Nie-mehr-Meister nahmen in der ersten Halbzeit die Rolle ein, die ein Feudel in der Toilette spielt: Sie versuchten den Spielstrom der Hausherren zu behindern. Das gelang ihnen ganz gut, allerdings unter fast völligem Verzicht auf Ballbesitz und Offensivaktionen. Zwischendurch gehörte die Pille laut offizieller Statistik zu annähernd 80 Prozent den gutaussehenden Jungs in den weißen Jerseys mit den roten Applikationen – ein Wert, den nicht einmal die alles überragenden Bayern öfters hinkriegen. Und wer gedacht hätte, die Truppe von Chefcoach Uwe Rösler sei verloren, müsse sie das Spiel machen, sah sich getäuscht. Zumindest ansatzweise, weil die Fortunen – angeführt vom kreativen Kaan Ayhan und dem stoischen Andre Hoffmann – prinzipiell so agierten wie man das gegen einen nur blockenden Gegner tun muss.

Sitzt im Rohr wie Beton

Also wurde der Ball hinten gesichert, beim Passspiel rund um die Mittellinie nichts riskiert und geduldig gewartet bis sich ein Offensivling für den Passempfang in Stellung gebracht hatte. Was leider 45 Minuten lang viel zu selten passierte. So abgebrüht die Rotweißen auftraten, so wenig fiel ihnen im Angriff ein. Meistens kam das Ei zu Matthias Zimmermann auf rechts, der weiterleitete auf irgendwen rechts vor ihm, der wiederum irgendwann flankte. Nun hatten die Gelsenkirchener drei Funktürme als Verteidiger, die schnell klarmachten: Mit dem Kopp geht bei euch heute nix. Um die blaue Konstruktion aus (gefühlt) zwei Fünferketten ganz hinten und einer Viererkette davor zu knacken, hätte es a) eines intelligenten Laufspiels, b) einer höheren Geschwindigkeit und c) letztlich leider auch präziseren Pässen bedurft.

Die offiziell ermittelte Passquote der ersten Halbzeit sah nämlich gar nicht gut aus, und weil die Gäste auch noch mehr Zweikämpfe gewannen, blieb der Stopfen im Rohr. Bewundernswert, dass sich weder Kevin Stöger, der wesentliche Ideengeber, noch Erik Thommy, der wesentliche Rumrenner, dem Frust ergaben, sondern nach Art des Sisyphos die Steinkugel immer wieder den Hügel hoch rollten. Frustriert hätte auch Karaman sein können, der viel zu selten die Gelegenheit bekam eine mögliche Chance überhaupt zu erahnen. Währenddessen spielte Käpt’n Hennings das, was er immer spielt, wobei seine Ballannahme- und abspielfehler in den ersten rund 25 Minuten teils haarsträubend waren.

Was machen die Kontrahenten?

Natürlich guckte auch Ihre sehr ergebene Couchkartoffel auf den Stand in Berlin. Die Hauptkontrahenten im Kampf gegen den Abstieg sind ja Bremen und Mainz; die Narrhalesen traten bei Union an, und selbstverständlich wünschte jede rotweiße Seele sich, dass die Eisernen den 05ern ordentlich einen einschenken. Einfache Rechnung: Eine Meenzer Niederlage und ein fortunistischer Sieg würden einen Platztausch bewirken – F95 lebte wieder überm Strich. Andererseits war auch klar, dass Zero Points for Düsseldorf mindestens diese beschissene Relegation zum wahrscheinlichsten Saisonergebnis machen würde. Trainer UR hatte die Partie zu Recht und in seinem unnachahmlichen Mix aus thüringischem Zungenschlag und Denglisch zum „Must-Win-Game“ erklärt – damned right, mate!

In der ollen Försterei stand’s zur Pause 1:1, und nach allem, was man im Web mitbekam, waren die Anti-Abstiegs-Konkurrenten näher dran am Sieg als die Unionisten. Zumal die einen Mann durch Gelbrot verloren hatten. Klare Sache: noch mehr Must-Win in der Spielautomatenarena. Bewundernswert, dass die Jungs auch nach dem Wiederanpfiff kein bisschen verkrampften und die Konzentration hochhielten. Bloß der Klumpen saß immer noch fest – auch wenn er sich an den Rändern ein bisschen gelockert hatte. Das war zunächst kein Verdienst der Rotweißen, sondern einem sanft veränderten Spielplan der Ruhrpöttler geschuldet, die sich in der Kabine irgendwas ausgerechnet hatten und nun doch öfters mal bei Flo Kastenmeier in seinem Gehäuse nachschauten. Und wie das so ist: Passt du EIN-MAL nicht richtig auf, schwupps, zappelt die Polyesterkugel in den Nylonmaschen.

Schwupps, Schalker Führung…

Ja, tatsächlich, Sch…e 05 ging in Führung. Durch ein wirklich feines Flugkopfballtor, das vom guten Flo (der mittlerweile mehr als ein Ersatz für Zack Steffen ist und immer besser wird) nicht einmal an einem Supersahnetag zu verhindern gewesen wäre. Nun hatten die ja in den vergangenen neun Spielen nicht gewonnen und sich bei den ersten beiden Geisterspielen ein Torverhältnis von 0:7 eingehandelt, da waren die schon mal heilfroh überhaupt eingenetzt zu haben. Ein Ruck ging durch die nicht. Jetzt kommt’s, und zwar das ultimative Loblied auf den ewigen Bodze – das ist für euch, ihr elenden Bodzek-Basher! Wir müssen nicht über die beschränkten fußballerischen Mittel des guten Adam reden, wir müssen nicht über seine Irrungen und Wirrungen in einigen Spielen der vergangenen neun Jahre reden, wir müssen von der grundsätzlichen Einstellung dieses Mannes gegenüber dem Fußballspiel reden und die ist so erfreulich oldschool, das einem die Tränen kommen können. Bodze arbeitet Fußball. Und, verrückt genug, entwickelt auf seine alten Tage sogar so etwas wie Spielintelligenz. Gut, dass Herr Rösler das erkannt hat und fördert.

Jedenfalls: Bodze kam in der 61. Minute für den merkwürdig blassen Marcel Sobottka, der zudem eine gelbe Karte mit sich rumschleppte; ein (wie heißt es im Spochtrepochter-Slang?) positionsgenauer Wechsel, der aber exakt im richtigen Moment kam, nämlich in der Phase, in der die Schlacker glaubten, sie könnten was reißen in der Landeshauptstadt. Während Sobottka zuvor erfolgreich versucht hatte, eine Schnittstelle zwischen der Dreieinhalberkette (dazu gleich mehr) und denen da vorne zu bilden, gab Adam seine Lieblingsrolle: den Abräumer vor der Defensivkette – Ihr Ergebener hat das ja mal scherzhaft „moderner Libero“ genannt. Und das machte er 30 Minuten lang perfekt. Wollen wir gleich auch noch ein Loblied auf Uwe Rösler singen? Okay: Der Mann lernt aus seinen Fehlern.

Uwe Rösler hat aus seinen Fehlern gelernt

Noch einmal: Der Mann lernt aus seinen Fehlern. Ist das nicht wunderbar? Ein Fußballtrainer, der von einem aufs nächste Spiel genau an der Stelle etwas anders macht, an der er es zuvor verkackt hat? In dürren Worten: UR hat gestern zu exakt den richtigen Zeitpunkten die exakt richtigen Wechsel vorgenommen. Punkt. Ihrem Ergebenem kommt es in der Rückschau so vor, als ob einige Trainer (nicht nur der unsrige) durch die Möglichkeit, fünf Wechsel vorzunehmen, ein bisschen aus dem Gleis geraten sind. Sieht man ja auch daran, dass beinahe alle nicht so recht wissen, ob sie unbedingt Doppel- oder Triple-Wechsel vollziehen müssen, und, wenn ja, wann. Unsere Coaching-Team unter der Leitung von Uwe Rösler mit dem Co-Trainer Tom Kleine und dem Neu-Co-Trainer Rob Kelly sowie dem Immer-Noch-Co-Trainer Axel Bellinghausen hat auch begriffen, dass sie nicht fünfmal wechseln MÜSSEN. Jedenfalls: Bodze für Sobottka war wie Pott auf Deckel. Niko Gießelmann für den superfleißigen Markus Suttner in der 70. war vollkommen logisch, weil der Ösi genug getan hatte.

Steven Skrzybski (dem wir in unserem Spielbericht vom Rheinderby Unrecht getan haben, weil seine beiden Torvorlagen nicht erwähnt wurden – sorry dafür) ersetzte in der 81. Minuten den ebenfalls auf Reserve laufenden Käpt’n Hennings, und der gleichzeitige Wechseln von Alfredo Morales für Valon Berisha brachte plötzlich noch mehr Offensiv-Power. Alles richtig gemacht, alles optimal, alles perfekt. Apropos: Nicht nur Suttner lief wie ein Duracell-Äffchen, auch Valon Berisha machte Meilen ohne Ende, wobei allerdings die Kooperation mit Stöger nicht so gut klappte wie wir das seit dem Tag, an dem beiden zum ersten Mal gemeinsam auf dem Gras standen, gewohnt sind. Möglicherweise lag es an dem engmaschigen Brei, den die Blaumänner angerührt hatten. Womit wir auch schon beim Ausblick auf die Saison 2020/21 sind und der Tatsache, dass vom aktuellen F95-Kader nicht viel übrigbleiben wird. Gleich 17 (in Worten: SIEBZEHN) Verträge und Leihen enden zum 30. Juni – also noch vor den Terminen für die Relegationsspielen. Bei sechs davon steht schon fast, dass der Betreffenden uns verlassen wird. Und bei zweien hoffen und bangen eigentlich alle Fortunen, sie mögen doch bleiben: Erik Thommy und Kevin Stöger. Die Jungs mit den längerfristigen Verträgen wird man halten wollen – es sei denn, irgendwer böte einen gut gefüllten Geldspeicher.

Gedanken über die nächste Saison

Wird also Zeit sich Gedanken über das Korsettstangen und die übrigen Kräfte zu machen. Das wird unser Sportvorstand Lutz Pfannenstiel, der gestern bei seinem letzten Heimspiel die mit Abstand imposanteste Maske trug, natürlich schon seit Wochen, wenn nicht Monaten getan haben. Die Übergabe an seinen Nachfolger wird dank der guten Zusammenarbeit mit den Coaches und Uwe Klein von der Kaderplanung reibungslos funktionieren. Und einen lobenden Nachruf auf Lutz, den Weltenbummler, hat Ihr Ergebener für kommende Woche in der Flinte. Es steht zu vermuten, dass erstmal seit einiger Zeit der eigene Nachwuchs im kommenden Kader eine größere Rolle spielen dürfte, wobei die Auswahl möglicher Neuprofis nicht auf die U23 beschränkt wäre, sondern auch die grandiose U19 berücksichtigen müsste.

Zurück zum Spiel. Also führten die Angestellten des Vereins, der sein letztes Hemd verpfändet hat, bevor es überhaupt im Schrank lag. Was die Jungs vom Tabellensechzehnten aber kein bisschen verstörte. Im Gegenteil, weil die Gäste Morgenluft witterten und sich der Kloß lockerte, ergaben sich andere Möglichkeiten – nein, von echten Kontern konnte angesichts der blauen Vorsicht kaum die Rede sein, aber gerade in der Mitte boten sich nun gewisse Lücken, die mit ein bisschen Adlerauge und Sprintbereitschaft nutzbar wurden. Trotzdem musste es zwei Standardsituationen werden, die dann innerhalb von sechs Minuten durch das, was spochtrepochterisch „Doppelschlag“ heißen muss, zur Führung und letztlich zum Sieg führten. Ja, genau: Fortuna Düsseldorf macht aus zwei „ruhenden Bällen“ zwei Hütten. Ist das nicht verrückt. Zumal ja jede Menge Anhänger seit Röslers Ankunft über diese blöden Zwei-Mann-Ecken fluchen, die dann meistens kurz ausgeführt werden. Ihr höchst Ergebener Fußballexperte hat sich das mal von einem echten Experten erklären lassen. Der sagt, dass diese Variante die Bandbreite der Möglichkeiten drastisch ausweitet und gerade in Spielen gegen kopfballstarke Verteidiger absolut State-of-the-art seien. Im Grund handele es sich ja um die Chance, unbedrängt vom Gegner eine Flanke zu schlagen.

Scharfes Chili löst die Verstopfung

Genau so lief das beim 2:1 als Thommy ein paar Schritte mit der Pille ging, um dann scharf wie Chili in den Fünfer zu flanken, wo Ayhan ein Kopfballduell gewinnt, mit der Birne einen Aufsetzer produziert, den Karaman kurz vor der Linie erwischt und einlocht. Gut, sagen wir so: Der Killer war, dass der gute Kaan gegen einen dieser Lulatsche schneller mit der Stirn war, dass er also zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und im optimalen Moment abhob, um zu köpfen. Der Abseitsverdacht war übrigens schnell ausgeräumt. Aber wir Freunde des getretenen Rundballs sind ja durch diesen fußballgottverfluchten Videobeweis so dermaßen verunsichert, dass wir uns erst trauen zu jubeln, wenn der Gegner den Anstoß ausgeführt hat. Das war auch schon beim Ausgleich durch Käpt’n Rouwen so. Zumal der unerwartet gute Sky-Kommentator einen Stoß von ihm gegen einen Schalker gesehen haben wollte, den diese Loser auch reklamierten. Ansonsten war das ein Ich-will-das-jetzt-Tor Marke Hennings. Ausgangspunkt war ein rasanter Freistoß aus ungefähr 25 Metern Entfernung von Stöger.

Eine Zeitlang war Ihr insgesamt ziemlich ergebener Analyst ja ein Systemfetischist, hat also immer angestrengt aufs Spielfeld gestarrt, um herauszufinden, ob und wie viele Ketten mit wie viel Mann jeweils dort rumturnen. Spätestens gestern wurde ihm klar, dass moderner Fußball ein flexibler Fußball sein muss. Möglich wird das durch die gewachsene (Spiel)Intelligenz. Früher, also zu Zeiten der Manndeckung als es überhaupt noch keine Ketten gab, war es so, dass der Trainer seinem Verteidiger Klaus Knochenbrecher einfach sagte: Du bleibst einfach dran an deinem Stürmer, und wenn der aufs Klo geht, gehst du mit. Wird gemacht, Chef! Später gab’s den Libero, dessen Aufgabe (bis ein gewisser Franz Beckenbauer diese Funktion völlig neu interpretierte) es war, alles, was an den Verteidigern vorbeigekommen war, wegzuhauen. Es folgten die Starrsysteme, bei den es zum Beispiel als Erfolg galt, wenn sich der Mann rechts in der Viererkette a) innerhalb eines schmalen Korridors und höchstens bis zur Mittellinie bewegte. Das horizontale Verschieben wurde modern, dann die Dreier-Fünfer-Varianten, in denen die Außenverteidiger bei Bedarf als Außenstürmer dienten. Und nun sind wir bei der kompletten Flexibilität angelangt. Ihr Ergebener konnte sich jedenfalls die ganze Zeit über nicht entscheiden, ob die Fortunen da mit einer Dreier- oder einer Viererkette hinten antraten. Dass Ayhan, Hoffmann und Suttner immer die Kette bildeten, war deutlich, aber Matthias Zimmermann, der stand eben oft auf der Position des rechten Außenverteidigers. Und, wenn es eine Dreierkette hätte sein sollen, setzt man dann dort nicht drei Innenverteidiger ein? Fragen über Fragen – in Sachen taktischer Aufstellung bleibt es spannend.

Gebrannte Kinder der letzten Minuten

Auch wenn’s in Düsseldorf nur ein paar tote Heringe interessiert: Das Verhalten der Verlierer des Endspiels um die deutsche Meisterschaft 1933 zeigt deren aktuellen Probleme mit maximaler Deutlichkeit auf. Der ohnehin recht verunsichert wirkende Tormann versucht die Mauer zu stellen, seine Kollegen ignorieren seine Wünsche, woraufhin er sein Bemühen einstellt. So kommt das Ding sehr scharf auf ihn zu, er steht seitlich zum eintreffenden Ei, kann es nicht fangen und lässt ihn nach vorne abprallen. Der im Fünfer postierte Verteidiger riecht keine Gefahr und will den Ball wohl ins Aus befördern. Hennings drückt ihn ein klitzekleines Bisschen nach vorn, es entsteht Luftraum, und – ta-daaa! – die Bude ist gemacht. Ähnliche Missverständnisse und Mir-doch-egal-Situationen produzierten die Gäste mehrfach, und ob das am Trainer liegt? Wohl eher nicht. Immerhin hatte sich das übelriechende Gemisch in der Kanalisation spätestens nach dem Ausgleich aufgelöst, es lief flüssig – auf beiden Seiten. Aus einem eher unansehnlichen Kick war kein Monsterspiel, aber immerhin eine spannende Partie mit vielen Aktionen geworden. Hat man mit dem Pömpel die Kacke aus dem Rohr geholt, freut man sich ja auch nicht wie Bolle, sondern ist zufrieden, dass es wieder flutscht.

Als Fortuna-Fan in der jetzt schon und unabhängig vom Ausgangs als verkorkste zu bezeichnenden Spielzeit 2019/20 ist man ja ein mehrfach gebranntes Kind, was das Geschehen nach einer Führung in den letzten Minuten einer Partie angeht. Also bestanden die letzten 20 plus 5 Minuten aus kollektive Dauerzittern. Würden die das Ding über die Zeit schaukeln? Ja, sie haben es gemacht! Auch wenn sie unter Druck gerieten. Die letzten Wechsel stabilisierten die Sache, und so richtig fiel den Blauen auch nichts ein. Der Schock kam kurz vor Abpfiff: Satte fünf Minuten sattelte der ausgezeichnet und sehr liberal pfeifende Schiri Welz auf – eine lange Zeit bei einer Ein-Tor-Führung. Schließlich gab’s Standard für Schalke, deren Torhüter schummelte sich in den Fortuna-Strafraum, aber Kastenmeier war beim Schuss zur Stelle, lag sichernd auf dem Ball, hob den Kopf, hielt Ausschau, sah Skrzybski halbrechts rennen, der S04-Keeper hinter ihm her, schlug einen langen Pass, den der gute Steven auch bekam, ohne dass ihn der Gegnertorwart daran hindern konnte, das Tor war also leer, ein 04er rannte in der Mitte mit, auch, aber dahinter Stöger(?), also entscheidet sich Skrzybski selbst zu schießen, aber da ist der Verteidiger gerade noch rechtzeitig zur Stelle und lenkt den Ball uns Aus.

Uff, geschafft…

Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Fortuna ist Sieger. Also, ein Must-Win-Sieger und das völlig zu Recht. Man könnte nun eine ganze Latte an Spochtrepochter-Plattitüden abspulen, von wegen, die Mannschaft habe sich belohnt, man habe den Bock umgestoßen und man könne nun das rettende Ufer noch erreichen, aber das will ja niemand hören, geschweige denn lesen. Bleiben wir nüchtern: Mit diesem Heimsieg beim gleichzeitigen Unentschieden von Mainz liegt Fortuna nun nur einen Punkt hinter dem 15. Platz, mit besserem Torverhältnis. Da kann man beruhigt in die geistlose Schlauchbootarena auf der Fröttmanninger Müllhalde fahren, ohne sich in die Hosen zu machen. Nur eine Klatsche darf’s nicht werden. Es folgen zwei Heimspiele, wobei ja eigentlich egal ist, wo man kickt, gegen Hoffenheim und den BVB, dann müssen die armen Kerle nach Leipzisch, bevor’s gegen Augsburg und bei Union zum Schluss kommt. Ihr Ergebener hat vor einiger Zeit gemutmaßt, dass dieses Mal 31 Punkte für den Nichtabstieg reichen könnten. Inzwischen sieht es eher nach 33 Punkten aus, was bedeutet, dass das Team der glorreichen Diva aus den letzten sechs Spielen eben noch sechs Punkte holen müsste. Okay, Unentschieden können sie, wie wär’s also mit sechsmal Remis? Nur Spaß…

2 Kommentare

  1. Die Überschrift spielt nicht damit, dass manche S04-Verachter das “Sch” im Namen für ein anderes Wort verwenden, in dem ein “ß” vorkommt.
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    DOCH DIE STIMMT! Verachter natürlich nicht.

    Das passt genau das Wort so eine Scheißßßßße habe ich zuletzt unter Tedsco gesehen und ganz,ganz früher argentinische Trainer Helenio Herrera, der den Catenaccio bei Inter Mailand anwandte.
    Als Spielsystem kam der Catenaccio in den 1970er Jahren aus der Mode und wurde anschließend zum Synonym für defensiven und destruktiven Fußball.

    Das ist kein Fußball das ist „ß“!

    iiiiiiiiii bababa fieser Gedanke ;-( das wäre mein Verein, Fleischerei oder Gasversorger ich würde da nichts mehr kaufen!!!!!!!!
    Da ist doch noch was. Was ist mit unserem Geld für Raman?! Super Vorstand F95! Habt ihr Klasse gemacht für so ein wertvollen Spieler zu verscherbeln für 3 Millionen. Das hat euch auch meine DK gekostet (7) .

    Schalke ist auf den Rasen INSOLVENZ und so wie Bild und Co. verbreiten auch finanziell wenn die nicht Europa erreichen. Echt Klasse gemacht Vorstand:-(

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    Was sagte Raman „jetzt habe ich die besseren Mitspielern“ hihihihi

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    Danke Rösler für diesen Fußball den du spielen lässt! Ich wisst nicht wer ein besseren Fußball spielt ausser hoeneß1, hoeneß2-hopp b (v) b, AsperinFettsack.

    HOFFENTLICH belohnen sich unsere Jungs und damit uns Verrückten 95er .

  2. Erstmal danke für den, wie gewohnt, guten Bericht. Bei den Gedanken zu der nächsten Saison zähle ich aber auch die Frage ob die nächste Saison auch mit „Uns“ stattfindet oder auch nicht.
    Weil der Betrieb auch ohne „Uns“ ganz gut funktioniert denke ich eher nicht.