Unser Beitrag „Was macht eigentlich die Wasserschutzpolizei?“ hat nicht nur unseren Leserinnen und Lesern gefallen, sondern auch der nordrhein-westfälischen Wasserschutzpolizei. Deshalb lud man uns ein, eine Streifenfahrt an Bord der WSP2 von der Düsseldorfer Wache der NRW-Wasserschutzpolizei zu begleiten. Dabei lernten wir drei Beamte der Düsseldorfer WSP-Wache kennen, die wir heute in unserer neuen Serie „Menschen am Rhein“ vorstellen möchten. Die drei Hauptkommissare Michael Blankartz (44), Daniel Toth (41) und Manfred Dunz (52) [auf dem Titelbild von links nach rechts]gehören zu den insgesamt 265 Beamten der Wasserschutzpolizei des Landes und sind auf ganz verschiedenen Wegen zur WSP gekommen.

Unsere drei WSP-Hauptkommissare der Düsseldorfer Wache an Bord der WSP2

Unsere drei WSP-Hauptkommissare der Düsseldorfer Wache an Bord der WSP2

Voraussetzung dafür, zur Wasserschutzpolizei abgeordnet zu werden, ist eine ganz normale Polizistenausbildung und der anschließend Dienst in der Schutzpolizei. Wer gern aufs Wasser möchte, fängt dann aber tatsächlich als Auszubildende/r in einer WSP-Wache an. In Düsseldorf werden so im Herbst vier neue Kollegen beginnen und ein Jahr lang in der Praxis lernen, wie sich der Dienst auf dem Rhein gestaltet. Kein Wunder also, dass die Beamten der Wasserschutzpolizei allesamt keine heurigen Hasen sind, sondern jede Menge polizeiliche Erfahrung auf dem Buckel haben. So auch die Hauptkommissare Dunz, Blankartz und Toth, die uns erzählt haben, was sie zur WSP gebracht hat.

Manfred Dunz stammt aus dem hohen Norden und wollte unbedingt zur Wasserschutzpolizei in Schleswig-Holstein. Allerdings ist dort Einstellungsvoraussetzung, über eine seemännische Ausbildung und Berufspraxis zu verfügen. Angesichts der Tatsache, dass sich im nördlichsten Bundesland die Arbeit der Wasserschutzpolizei überwiegend in Küstengewässern abspielt, erscheint dies auch sinnvoll. Nach einigen Jahren bei der Schutzpolizei wechselte Hauptkommissar Dunz deshalb nach Niedersachsen, wo er zunächst zur Ausbildung in die Wasserschutzpolizei-Schule in Hamburg abgeordnet wurde. Nachdem er dort die Grundlagen erlernt hatte, die über die Jahre durch zahlreiche Lehrgänge erweitert wurden, kam er schließlich aufs Schiff und fuhr von 1989 bis 1997 von Emden aus mit WSP-Booten Streife im küstennahen Bereich. Im Jahr 2000 wechselte er dann nach Nordrhein-Westfalen und tut seitdem Dienst auf dem Rhein. Auf der Wache Düsseldorf fungiert er als Einsatzmittelleiter.

Michael Blankartz hat seit frühester Kindheit mit dem Wasser zu tun. Urlaub und Freizeit der Familie drehten sich ums feuchte Element, und das führte dazu, dass er unbedingt einen Beruf an Bord anstrebte. So kam er zur Bundesmarine, wo er auf verschiedenen Schiffen als „Heizer“ fuhr; so nennten Seeleute ganz allgemein die Antriebsexperten, die naturgemäß den Arbeitsalltag unter Deck verbringen, weil sie dafür verantwortlich sind, dass die Maschinen immer ordentlich laufen. Diese Aufgabe erfüllt er auch bei der Wasserschutzpolizei, zu der nach ein paar Jahren als Polizist an Land gestoßen ist.

Daniel Toth ist dritter Mann dieser Crew und seit September 2003 bei der NRW-Wasserschutzpolizei. Zuvor war er etliche Jahre bei der Schutzpolizei in Solingen im Einsatz. Ein dreiwöchiges Praktikum auf der WSP-Wache in Düsseldorf hat ihn seinerzeit überzeugt. Er beantragte die Versetzung zur Wasserschutzpolizei und durchlief den üblichen Weg der Aus- und Weiterbildung. Was ihm an der polizeilichen Arbeit auf dem Rhein am meisten gefällt ist, dass er viel mehr Verantwortung für jeden Einzelfall übernehmen kann; an Land, so Toth, hört man als Polizist meistens nicht, wie sich ein aufgenommener Fall entwickelt hat, das Procedere ist deutlich arbeitsteiliger angelegt.

Die Drei von der Wasserschutzpolizei lieben ihren Job, das wird im Gespräch deutlich. Geschätzt wird die Kollegialität; schließlich verbringt jede Crew ja eine ganze Schicht miteinander auf dem Schiff, es wird gemeinsam gekocht und gegessen. Und „das Büro“ samt Bibliothek der Gesetze und Verordnungen, den Akten und natürlich einem Computer haben die WSPler auch immer dabei; der größte Teil des „Papierkrams“ wird unterwegs erledigt. Zwar ist an Bord weniger los als an Land, dafür ist die Arbeit wesentlich abwechslungsreicher, und von jeder Wasserschutzpolizistin und jedem Wasserschutzpolizisten wird Vielseitigkeit gefordert. Die Erfahrung zeigt: Wer die einjährige Probezeit bei der WSP übersteht, die Ausbildung läuft und dann normalen Dienst auf den WSP-Booten tut, für den ist das ein Traumjob.

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