Bei den grünen Plakatmaler:innen durfte jede:r mal ran…
Analyse · Früher, ja früher, da erkannte man Wahlplakate der Grünen daran, dass darauf anstelle von Kandidat:innen Sonnenblumen und Bienchen zu sehen waren. Nach dem großen Erfolg mit Robert und Annalena bei der Bundestagswahl (bru-har-har) hat sich die Partei der Karmapunktesammler:innen dem Personenkult geöffnet. Also, ein bisschen. Und deshalb rufen wir im Chor: Gib mir ein M, gib mir ein O, gib mir ein N, gib mir ein A – was kommt da raus? Sympathischer als die Mehr-oder-weniger-Hipster bei CDU und SPD ist Mona allemale. Der Rest ist ein Teller bunte Knete; die grünen Themen werden angerissen und mal kitischig bebildert, mal mit Urbanwotzen dekoriert.[Lesezeit ca. 2 min]
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Vielleicht haben sich die Grünen ja in Sache Wahlwerbung auf uralte Zeiten besonnen. Damals wollte man partout keine Profis, und so konnte jede:r mal was malen, und die Partei machte ein Plakat draus. Und jetzt wieder: Farbgebung ist Geschmackssache, Fotos gibt für lau im Internet, und n coolen Spruch, den kriegt man schon irgendwie hin. Kann auch sein, dass die Texter eine Art Bullshit-Bingo abgehalten haben, dass also irgendwie die Brummwörter Klima, Zukunft, Energie und so vorkommen mussten.
Und wäre da nicht auf all den schönen Plakaten immer wieder irgendwo ein Sonnenblümchen aufgedruckt, man wüsste gleich gar nicht, für welche Partei eigentlich Reklame gemacht wird. Wobei: Die ökologische Gefahr, die von Sonnenblumenfeldern der Landwirtschaftsindustrie ausgeht, müsste auch mal hinterfragt werden.