Bei den grünen Plakatmaler:innen durfte jede:r mal ran…

Analyse · Früher, ja früher, da erkannte man Wahlplakate der Grünen daran, dass darauf anstelle von Kandidat:innen Sonnenblumen und Bienchen zu sehen waren. Nach dem großen Erfolg mit Robert und Annalena bei der Bundestagswahl (bru-har-har) hat sich die Partei der Karmapunktesammler:innen dem Personenkult geöffnet. Also, ein bisschen. Und deshalb rufen wir im Chor: Gib mir ein M, gib mir ein O, gib mir ein N, gib mir ein A – was kommt da raus? Sympathischer als die Mehr-oder-weniger-Hipster bei CDU und SPD ist Mona allemale. Der Rest ist ein Teller bunte Knete; die grünen Themen werden angerissen und mal kitischig bebildert, mal mit Urbanwotzen dekoriert.[Lesezeit ca. 2 min]

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Vielleicht haben sich die Grünen ja in Sache Wahlwerbung auf uralte Zeiten besonnen. Damals wollte man partout keine Profis, und so konnte jede:r mal was malen, und die Partei machte ein Plakat draus. Und jetzt wieder: Farbgebung ist Geschmackssache, Fotos gibt für lau im Internet, und n coolen Spruch, den kriegt man schon irgendwie hin. Kann auch sein, dass die Texter eine Art Bullshit-Bingo abgehalten haben, dass also irgendwie die Brummwörter Klima, Zukunft, Energie und so vorkommen mussten.

BRWWahl 2022: Die Grünen können beim Klima auch Kitsch (Foto: TD)

BRWWahl 2022: Die Grünen können beim Klima auch Kitsch (Foto: TD)

Und wäre da nicht auf all den schönen Plakaten immer wieder irgendwo ein Sonnenblümchen aufgedruckt, man wüsste gleich gar nicht, für welche Partei eigentlich Reklame gemacht wird. Wobei: Die ökologische Gefahr, die von Sonnenblumenfeldern der Landwirtschaftsindustrie ausgeht, müsste auch mal hinterfragt werden.

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