Zum Glück hört oder liest man nicht allzu oft von Einsätzen der Männer in den Neopren-Anzügen. Denn fast immer, wenn die Taucher der Feuerwehr oder der Polizei im Rhein ihre Arbeit machen, sind Menschen zu Schaden gekommen. Zum Beispiel als im Sommer 2013 ein 78-Jähriger mit seinem Auto an der Theodor-Heuss-Brücke in den Rhein stürzte. Zwar gelang es den Spezialisten vom Tauchdienst der Feuerwehr, den Mann aus dem Wagen zu befreien, aber das Unfallopfer überlebte trotz sofortiger Reanimation nicht. Und doch: In vielen Fällen können die Feuerwehrtaucher Menschenleben retten.

Einsatzgruppe der Düsseldorfer Feuerwehrtauchstaffel (Foto: Feuerwehr Düsseldorf)

Einsatzgruppe der Düsseldorfer Feuerwehrtauchstaffel (Foto: Feuerwehr Düsseldorf)

Und das unter schwersten Bedingungen. Im Rhein mit seiner starken Strömung zu tauchen, ist immer eine gefährliche Angelegenheit. Auch, wenn es nur darum geht, nach Havarien die Fahrrinne freizuräumen oder Gegenstände zu bergen, die den Schiffsverkehr auf dem Strom gefährden. In Düsseldorf ist die Tauchergruppe der Feuer- und Rettungswache 1 an der Hüttenstraße zugeordnet. Zurzeit besteht die Gruppe aus 34 Tauchern und fünf Tauchern in Ausbildung. Weil immer mindestens vier Taucher pro Schicht Dienst tun, ist eine 24-stündige Einsatzbereitschaft gewährleistet. Zuständig sind die Männer nicht nur für den Rhein, sondern für alle Gewässer im Stadtgebiet. Konkret wird die Taucherstaffel in den folgenden Fällen aktiv:

  • Person im Rhein
  • Person im Wasser
  • Person im Eis eingebrochen
  • Person vom Hochwasser eingeschlossen
  • Suchen und Heben von Gegenständen
  • Absichern von Einsatzstellen auf dem Rhein zum Beispiel bei Schiffsbränden
  • Rettung von Tieren aus Gewässern
  • Strömungsrettung

Die Voraussetzung, in die Ausbildung aufgenommen zu werden, sind umfassend, und neben einem komplexen theoretischen Teil führt die Praxis zum Abschluss als Feuerwehrtaucher, der durch weitere theoretische und praktische Unterrichtseinheiten zum Feuerwehrtaucher Stufe 2 und 3 ausgebaut werden kann.

Polizeitaucher am Schlauchboot (Foto: MIK / Jochen Tack)

Polizeitaucher am Schlauchboot (Foto: MIK / Jochen Tack)

Die Ausbildung von Polizeitauchern unterscheidet sich davon nur geringfügig, und auch die Aufgabengebiete überschneiden sich teilweise. Allerdings liegt der Schwerpunkt bei den Tauchern der Polizei, die hierzulande der Technischen Einsatzeinheit zugeordnet sind, im kriminalistischen Bereich und bei der Gefahrenabwehr. So kommen die Taucher der Polizei NRW immer dann zum Einsatz, wenn Menschen vermisst werden und die Möglichkeit besteht, dass sie in einem Gewässer gefunden werden. Auch das Bergen von Leichen fällt in diesen Bereich, wobei die Beamten besonders für die Spurensicherung unter Wasser ausgebildet sind. Im Zusammenhang mit den Aufgaben der Wasserschutzpolizei werden die Taucher bei Bedarf auch herangezogen, um Schmuggelgut an Schiffen aufzufinden.

Kommentare sind gesperrt.