Vor ein paar Tagen postet ein treuer Leser das Foto eines Gastankers auf der Höhe der Fleher Brücke in Düsseldorf auf Facebook. Aufgefallen war ihm der groß angebrachte Spruch „Keep our rivers clean“ am Rumpf des Schiffes. Wir versprachen, uns kundig zu machen, was es mit dem Tanker und der Parole auf sich hat. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen der neuen Butangastanker der internationalen Unternehmensgruppe Ineos handelt. Wer nun vermutet, dass die Schiffe selbst dazu beitragen, den Rhein und andere Flüsse sauber zu halten, liegt falsch. Auch wenn die Flotte, die zukünftig aus vier Schiffen bestehen wird, technisch absolut auf dem Stand der Technik ist – das Bekenntnis bezieht sich auf die Unterstützung der Aktion Operation Clean Sweep.

Ziel dieses Programms ist es, die Verschmutzung von Flüssen und Ozeanen durch Plastikpartikel zu bekämpfen. Ausgangspunkt ist, dass es beim Transport und Verladen von Kunststoff-Pellets und -Pulver für die Herstellung von Gegenständen aus Plastik immer zu Verlusten kommt, wodurch die winzigen Teilchen ins Wasser geraten. Bekanntlich sind gerade die Partikel im mikroskopischen Bereich besonders gefährlich für Flora und Fauna. Inwieweit das Beschriften der Schiffe mit entsprechenden Slogans dabei hilft, darf bezweifelt werden. Deutlich ist der Versuch des Chemie-Giganten sich so ein grüneres Image zu verschaffen.

Ein Ineos-Tanker an der Fleher Brücke am 10. Juni 2020 (Foto: Hajo Kendelbacher)

Ein Ineos-Tanker an der Fleher Brücke am 10. Juni 2020 (Foto: Hajo Kendelbacher)

Die neue Flotte gehört zu einem Ineos-Programm bei dem Ethan aus den USA über die Häfen von Antwerpen und Rotterdam und den Rhein zu den Cracker-Anlagen der Ineos bei Köln transportiert wird. Beteiligt am Projekt ist auch die Imperial Gas Barging als Logistikpartner.

Laut des Unternehmens handelt es sich nicht nur um die größten, sondern die modernsten Gastanker auf dem Rhein. Sie haben im Vergleich zu üblichen Schiffen dieser Art die dreifache Kapazität und wurden vollständig nach dem neuen ADN-2019-Gastanker-Standard entwickelt und gebaut; und zwar in den Niederlanden auf der Teamco-Werft in Heusden und bei der Veka Shipbuilding in Werkendam. Angetrieben werden die Tanker durch ein Pod-System von Veth anstelle des üblichen Wellenantriebs. Die von Teamco gebauten Schiffe sind jeweils 110 m lang und 15 m breit und verfügen über sechs Tanks mit einem Gesamtfassungsvermögen von 4.446 Kubikmeter. Die bei Veka gefertigten Schiffe haben bei gleicher Länge eine Breite 17,5 m und besitzen sechs Tanks mit insgesamt 5.538 Kubikmeter Kapazität.

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