In den Zeiten der Corona-Pandemie kann man auf dem Rhein bei Düsseldorf etwas für diese Krise ziemlich Bezeichnendes sehen: Da unternimmt die riesige MS Rheinfantasie der Köln-Düsseldorfer (KD) treu und brav Panoramafahrten, selbst wenn sich nur zwei, drei Dutzend Fahrgäste finden. Denn von Partytouren mit 500 oder mehr Feierwütigen kann in diesen Zeiten nicht die Rede sein.
Dabei passen theoretisch sogar 1.000 Menschen auf das schnittige Schiff, das 2011 getauft wurde. Wobei das Charterteam selbst eine Höchstteilnehmerzahl von 750 empfiehlt. Innen und außen ist das Schwesterschiff der MS Rheinenergie auf Events der unterschiedlichsten Art vorbereitet. Das Hauptdeck mit seinen bodentiefen Panoramafenstern besitzt eine richtige 35-Quadratmeter-Bühne mit der entsprechenden Ausrüstung, und die Veranstaltungstechnik ist auf dem neuesten Stand. Im Bug der Rheinfantasie gibt es zwei zusätzliche Aussichtssalons, und das geräumige Freideck hat eine Größe von 900 Quadratmeter. Dort gibt es sogar eine Grillstation für die Verpflegung an lauen Sommerabenden. Und der Clou: Das Schiff ist vollständig barrierefrei und verfügt natürlich über eine behindertengerechte Toilette.
Das Schiff wurde Ende Dezember 2010 in der niederländischen Werft Shipyard De Hoop auf Kiel gelegt, konnte im März 2011 vom Stapel laufen und wurde Anfang Mai des Jahres in Dienst gestellt. Die MS Rheinfantasie ist zwar das Schwesterschiff der MS Rheinenergie, aber nicht baugleich, sondern mit einer Länge von rund 85 Metern und einer Breite von 13,5 Metern etwas kleiner. Weil aber wesentliche Design-Elemente und farbige Akzente vom 2004 fertiggestellten Schwesterschiff übernommen wurden, ähneln sich die beiden Ausflugs- und Eventboote sehr.
Ausgerüstet ist die Rheinfantasie mit zwei Caterpillar-V12-Zylinder-Dieselmaschinen vom Typ C32PA7003 mit je rund 860 PS Leistung, die zwei Veth-Zdrive-Ruderpropeller antreiben. Hinzu kommt eine Veth-Bugstrahlanlage. So erreicht das Schiff eine Maximalgeschwindigkeit von 13,5 Knoten, die allerdings im normalen Personenverkehrsbetrieb nur selten ausgefahren wird.