Besonders oft ist dieses merkwürdige Wassergefährt nicht in unserer Region zu sehen, weil es als Schulschiff der niederländischen Ausbildungsinstitute Maritiem College in IJmuiden und Maritieme Academie in Harlingen Dienst tut und die ARA-Region (Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen) eher selten verlässt. Aber wenn die Prinses Máxima vorbeikommt, dann fällt sie gleich ins Auge. Das liegt am Kabinenaufbau an der Stelle, wo sonst bei einem typischen Binnenschiff der Frachtraum bzw. die Tanks sind.

Prinses Máxima und Prinses Amalia als Koppelverband unterwegs (Foto: MA, Harlingen)

Prinses Máxima und Prinses Amalia als Koppelverband unterwegs (Foto: MA, Harlingen)

Tatsächlich handelt es sich um eine schwimmende Schule mit Unterkünften für 24 Schüler (und 4 Personen Besatzung) und einem großen Unterrichtsraum, der auch als Messe dient. Wie der Bug zeigt, läuft die Prinses Máxima auch als Schubverband, und zwar mit dem eigens gebauten Schubleichter Prinses Amalia, der von Form und Größe her keine andere Aufgabe erfüllt als den Schülern als Übungsobjekt zu dienen.

Die Amalia ist nur 30 Meter lang und als Tanker mit allem ausgerüstet, was man zum Bunkern und auch Löschen braucht; der Bunkermast kann dabei als Schiffskran genutzt werden. Auch auf dem Leichter gibt es ein „Klassenzimmer“. An Bord lernen zukünftige Schiffsführer das Fahren eines Koppelverbandes.

Das hübsche Heck der Prinses Máxima (Foto: MC , IJmuiden)

Das hübsche Heck der Prinses Máxima (Foto: MC , IJmuiden)

Das Schubboot selbst ist 56 Meter lang, 8 Meter breit und hat einen Tiefgang von maximal 1,50 Metern. Es ist ausgerüstet mit 2 Caterpillar-Maschinen vom Typ 3406 C mit je 300 kW und 2 Vierblattschrauben. Außerdem gibt es 2 Dieselgeneratoren Cummins 6BT5.9, 1 Dieselgenerator Cummins 4BT3.9 G4 und 1 Hilfsgenerator sowie 2 Bugstrahlruder vom Typ Cummins M 11G2 mit je 283 kW.

Ähnlich wie bei einem Fahrschulauto sind alle Steuereinrichtungen doppelt ausgeführt damit eine Lehrkraft eingreifen kann, wenn einem fahrenden Schüler etwas schiefgeht. Weil die Prinses Máxima und die Prinses Amalia erst 2006 in Dienst gestellt wurden, sind sie technisch einigermaßen auf der Höhe der Zeit; etwa alle vier Jahre wird nach Bedarf neuste Technologie nachgerüstet.

Die Rümpfe wurden in einer rumänischen Severna-Werft in Drobeta Turnu Severin gebaut und in der Werft von J & K Smit in Krimpen aan de Lek ausgerüstet – ein Vorgang wie er im Bau von neuen Rheinschiffen inzwischen ausgesprochen verbreitet ist.

[Titelbild: Frila via Wikimedia unter der Lizenz „Creative Commons Attribution 3.0 Unported„]

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