Gemunkelt wurde darüber schon lange, und bereits der im Mai 2008 verstorbene Oberbürgermeister Joachim Erwin hatte im Geheimen eine Machbarkeitsstudie anfertigen lassen. Denn nach dem grandiosen Erfolg der jährlichen DTM-Saisoneröffnung auf der Kö war klar: Düsseldorf braucht den Motorsport. Und spätestens 2020 wird es soweit sein – die Stadt bekommt eine Formel-1-Rennstrecke! The Düsseldorfer bekam über Mittelsleute Einblick in die aktuelle Machbarkeitsstudie samt erstem Streckenplan. Standort der Strecke wird der ehemalige Messeparkplatz zwischen der A44 und dem Arenagelände sein; das Freigelände für Open-Air-Konzerte wird integriert sein.
Auf diesem Hintergrund macht die Gründung einer Tochtergesellschaft namens D.Live der DCSE Sinn, die angeblich nur zum Bespielen des noch einzurichtenden Open-Air-Geländes auf dem Messeparkplatz gedacht ist. Und dies auch nur, um demnächst einem Konzert des englischen Popartisten Ed Sheeran Raum zu geben. Offensichtlich gingen die Pläne des neuen DCSE-Geschäftsführers Michael Brill von vornherein weiter. Auch wenn die ersten geleakten Pläne eine eher konventionelle Rennstrecke nach dem Muster der typischen 3,5-Kilometer-Klasse zeigen, die im Wesentlichen die Fläche der jetzigen Messeparkplätze nutzt – unter Einbeziehung bisheriger Landwirtschaftsflächen Richtung Rheindeich, vorstellbar ist auch, dass – dies eine Idee aus dem OB-Erwin-Umfeld – Start und Ziel IN die Arena verlegt werden, was allerdings erhebliche bauliche Veränderungen erfordern würde. In diesem Fall würden die jetzige Parkplatzzufahrt „Am Staad“ und die lange Gerade zwischen der Nordplattform der Arena und den Parkplätzen einbezogen. Möglich wird dies alles, weil die Messe Düsseldorf die bisherigen Parkplätze im Norden zugunsten der neuen Tiefgarage unter dem Neubau des Congress-Centers aufgeben wird. Bereits ab Herbst 2018 stehen diese Flächen der D.Live zur Verfügung.Wie TD aus anderer Quelle erfuhr, steht mit einem in Düsseldorf ansässigen, global agierenden Unternehmen bereits ein Großsponsor bereit, der sich bisher noch nicht im Rennsport engagiert hat – von einer hohen zweistelligen Millionensumme pro Jahr soll die Rede sein. Angesichts dessen hat auch die FIA ihre grundsätzliche Bereitschaft, einen Lauf der Formel-1-WM 2020 probeweise nach Düsseldorf zu vergeben, signalisiert; die Anwälte beider Seiten arbeiten dem Vernehmen nach bereits an den entsprechenden Verträgen. Angeblich ist die Unterschriftenzeremonie bereits für Oktober 2018 geplant. Weder die DCSE, noch das Büro des Oberbürgermeisters Geisel wollten sich zum Thema gegenüber TD äußern.
[Titelbild: Start Bahrain GP 2016 von Dave Jefferys via Wikimedia unter der Creative-Commons-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“ (US-amerikanisch)]
Ein Kommentar
Super! Da freu ich mich aber mal echt! Dann brauch ich ja nachts nicht mehr mit meinem getunten BMW über den Hennekamp zu brettern und unschuldige Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Ich hoffe doch, dass die Strecke auch für den Renn-Breitensport geöffnet wird! Bringt Düsseldorf jede Menge Vorteile.