Es hat einige Jahre gedauert bis die Düsseldorfer den Rhein wieder voll und ganz als das Herz der Stadt erkannt haben. Das hat vor allem mit dem Rheinufertunnel und der Rheinuferpromenade zu tun, die seit Mitte der Neunzigerjahre bewirkt haben, dass der mächtige Strom wieder direkt mit der Altstadt, der Carlstadt und auch Friedrichstadt und Unterbilk verbunden sind. Das Entstehen des Medienhafens hat ein Übriges getan. Denn zuvor war es nicht wirklich schon zwischen dem Rheinpark Golzheim und dem Hafen. Die B7 rauschte Tag und Nacht vorbei, und ab der Villa Horion begann das düstere und schmuddelige Hafenviertel. Und selbst die vielen herrlichen Strände rechts- und linksrheinisch waren keine besonders populären Orte der Stadt. Das alles hat sich dank kluger Stadtplanung geändert, und jetzt gibt es herrliche Plätze am Rhein in Hülle und Fülle. Wir würden gern wissen: Welcher ist dein/Ihr Lieblingsplatz am Rhein in Düsseldorf? Hier einige Vorschläge:

1. Die Rheintreppe am Burgplatz

Rheintreppe bei Sonnenuntergang

Rheintreppe bei Sonnenuntergang

Mit der Rheinuferpromenade entstand die Freitreppe, die vom Burgplatz hinab aufs Untere Rheinwerft führt und rasch zum Treffpunkt junger Leute wurde, die entweder keine Lust auf oder kein Geld für Altstadtlokale haben. Denn hier sitzt man bei mitgebrachten Getränke, man hört den Straßenmusikanten zu oder schaut sich an, was kreative Leute vor der wunderbaren Kulisse treiben, man redet miteinander und man genießt die Sonne und ihren Untergang – kurz: man hängt entspannt ab. Dass es manchmal auch laut und wild und bisweilen sogar gefährlich wird, hat damit zu tun, dass die Rheintreppe eben ein freier Ort ist, an dem alle Leute auf sich selbst und auf ihre Nebenleute aufpassen. Aber zwischen Mai und Oktober passt es einfach an vielen, vielen Abenden, und man kann hier mit dem Blick auf den Fluss und auf Oberkassel ganz schön glücklich werden.

2. Die Apollowiese an der Kniebrücke

Endlich wieder Strandpiraten - am KIT auf der Rheinuferpromenade

Party am KIT oberhalb der Apollowiese

Drei Sommer lang war die Apollowiese mit dem KIT jeden Donnerstag „the place to be“ für Menschen, die Musik und Tanz am liebsten open air genießen. Das DJ-Team namens „Strandpiraten“ legte auf, und an den besten dieser Abende kam die Atmosphäre dicht an die vom Café del Mar heran. Aber dann wurde die Sache einfach zu groß, und immer mehr Bescheuerte kamen hin und hielten sich nicht an die ungeschriebenen, aber eigentlich selbstverständlichen Regeln. Es ist natürlich immer noch sehr schön – sowohl auf der Wiese, wo man einfach lagern oder picknicken kann, als auch vor dem Café von „Kunst im Tunnel“ (kurz: KIT), einem friedlichen Ort, der selbst an Wochenenden nichts vom Kirmes- und Ballermanntrubel der Altstadt mitbekommt.

3. Der Paradiesstrand auf der Lausward

Friedlicher Morgen am Paradiesstrand

Friedlicher Morgen am Paradiesstrand

Kürzlich schrieb ein Leser: „Hört doch mal auf, ständig vom Paradiesstrand zu schwärmen – ist eh schon völlig überlaufen.“ Okay, wir hören auf damit, dieses herrliche Stück Sand zwischen der Fußgängerbrücke über den Medienhafen und dem Golfplatz auf der Lausward für Partys zu empfehlen. Nein, geht da nicht am Wochenende hin, schon gar nicht zum Grillen. Aber unter der Woche kann man es sich an diesem Ort mit dem besonderen Blick auf die Stadt immer noch in Ruhe gut gehen lassen – besonders, wenn man sich eher in Richtung Südwesten orientiert und z.B. über die Hamburger Straße anreist.

4. Tonhallenterrasse, Fortunabüdchen, Rheingärtchen und Rheinterrassen

Bild der KW37: Fortunabüdchen am Rhein

Bild der KW37: Fortunabüdchen am Rhein

Das Fortunabüdchen am Ende der Rheinuferpromenade gegenüber vom Ehrenhof und neben dem Rheingärtchen ist wohl das, was man „Kult“ nennt. Das war nicht immer so, und das ist auch noch nicht sehr lange der Fall. Noch vor fünf, sechs Jahren galt dieses Büdchen lediglich als Zwischenstation für Fortuna-Fans aus dem Süden der Stadt auf dem Weg zur Heimspielen in der Arena. Außerdem trafen sich an normalen Tagen dort die Bewohner der Stadt, die gern mal ein Bierchen trinken, aber aus verschiedenen Gründen Gastwirtschaften meiden. Die dritte Gruppe Stammgäste waren Senioren, die den Blick von hier über den Rhein lieben. Inzwischen ist das Fortunabüdchen bekannt aus Film, Funk und Fernsehen – um es so auszudrücken. Wer die Massen meiden möchte, findet mit der Tonhallenterrasse und dem Biergarten der Rheinterrasse Alternativen in unmittelbarer Nähe.

Die Löricker Rheinbuchten

Löricker Lieblingsbucht

Löricker Lieblingsbucht

Vom Ufer unterhalb des Freibads Lörick bis hoch zur Einfahrt zum Yachthafen zieht sich eine Reihe feinsandiger Buchten hin, die vor allem bei Hundegängern bekannt und beliebt sind. Hier kann man im Sommer unter schattenspendenden Bäume mit den Füßen im Sand vollkommen relaxen, während die vierbeinigen Hunde rennen, toben und spielen – mal mehr am Strand, mal mehr im Wasser. Natürlich bieten sich die Buchten auch Spaziergänger und Radfahrern als Pausenpunkte an, und zum großen Glück verirren sich Grillgruppen, die ihren Fressdreck woanders gern in der Gegend verteilen, eher selten hierher. Der Blick geht rüber in Richtung Messe, Arena und Nordpark mit der Schnellenburg als Orientierungspunkt. Und wer einmal erlebt hat, wie die Sonne über den Golzheimer Häuschen aufgeht, der wird wohl öfters morgens an diesen Ort kommen.

Galerie Burghof in Kaiserswerth

Burghof - Biergarten in Kaiserswerth

Burghof – Biergarten in Kaiserswerth

Generationen von Düsseldorfern haben in den vergangenen gut 50 Jahren ganze Sommertagen im schattigen Burghof direkt am Rhein in Kaiserswerth verbracht, weil sie sich nicht losreißen konnten von der entspannten Atmosphäre, dem wunderbaren Blick über den Fluss und dem Speisen- und Getränkeangebot. So friedlich es nachmittags immer ist, so voll und laut kann es an Abenden am Wochenende werden. Wer den Burghof kennt und gelegentlich mit dem Auto reist, weiß: Geparkt wird unten auf dem offiziellen Kaiserswerther Parkplatz, denn die Plätze direkt am Deich sind rar, und wer unbefugt oder platzverschwendend parkt, kann Ärger bekommen. Und das will man doch nicht, wenn es eigentlich um Freude geht…

Ein Kommentar

  1. Einen friedlichen Morgen am Paradiesstrand zu genießen ist wirklich super! Auch wenn man nicht ständig vom Paradiesstrand schwärmen soll, er ist immer noch einer meiner Lieblingsplätze in Düsseldorf 🙂