Manche Spaziergänger an diesem herrlichen, sommerlichen Wochenende haben sich vielleicht gefragt, was denn das Arbeitsschiff und der Kran auf seinem Leichter vor dem Unteren Rheinwerft in Düsseldorf dort machen. Hier die Lösung: In diesen Tagen wird dort eine neue Steigeranlage für die Schiffe der Weissen Flotte Düsseldorf gebaut. Das hat es zuletzt 2016 gegeben als zwei neue Anlegestellen für größere Passagierschiffe unter halb der Oberkasseler Brücke gebaut wurden. Jetzt haben Neugierige wieder die Gelegenheit die Bauarbeiten live zu beobachten.

Google-Map: Auf diesem Stück Rheinwerft entsteht der neue Steiger

Google-Map: Auf diesem Stück Rheinwerft entsteht der neue Steiger

Eigentlich heißen die Anlagen „Schwimmanleger„. Es handelt sich dabei in aller Regel um ein Ponton, das am Rande des Fahrwassers schwimmt und durch einen Steg mit dem Ufer verbunden ist. Verankert wird der Anleger meist mit starken Ketten oder Drahtseilen; manchmal helfen hydraulische Stangen dabei, den Druck anlegender Schiffe aufzufangen. Es gibt jede Menge Bauformen, von denen man mindestens zwei verschiedene an der Düsseldorfer Rheinpromenade begutachten kann. Im klassischen Fall liegt der Ponton einige Meter vom Ufer entfernt, und die Landebrücke führt senkrecht darauf zu. Der Steiger der Weissen Flotte direkt an den Kasematten befindet sich dagegen dicht an der Kade. In diesem Fall führt der Steg schräg und parallel zum Ufer abwärts.

Rheinhochwasser: Wenn die Steger der Anleger nach oben führen...

Rheinhochwasser: Wenn die Steger der Anleger nach oben führen…

Apropos: Weil die Pontons im Wasser schwimmen, ändert sich ihre Position natürlich mit dem Wasserstand. Bei den Hochwassern zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 konnte man beobachten, dass die Landebrücken waagerecht lagen oder gar aufwärts führten. Um das auszugleichen, werden oft lange Dalben ins Flussbett gerammt, die dann entsprechend hoch aufragen – und von manchen Passanten als hässlich empfunden werden. Der neue Steiger der Weissen Flotte wird – um diesen unschönen Anblick zu vermeiden – mit Teleskoppfählen ausgerüstet sein, die je nach dem Pegelstand aus- und wieder eingefahren werden können.

Rund 20 Steigeranlagen gibt es in Düsseldorf zwischen dem Medienhafen und Kaiserswerth, bis auf die selten genutzte Anlegestelle bei Mönchenwerth liegen diese alle am rechtsrheinischen Ufer. Bei den wichtigen und großen Messen sind oft mehr als die Hälfte davon durch Hotelschiffe belegt, die Messegästen eine Alternative zu den Hotels in der Stadt bieten. Betrieben werden die Steigeranlagen von verschiedenen Unternehmen, die diese entweder selbst nutzen oder gegen Gebühr Reedereien zur Verfügung stellen. Die Weisse Flotte Düsseldorf verfügt aktuell über zehn Anleger – der Neubau am Unteren Rheinwerft wird die Nummer 11 sein.

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