Im ersten Vorbereitungsspiel zur Saison 2022/23 schlug die Fortuna den Hildener Traditionsverein VfB 03 mit 5:0.

Bericht · Es ist seit einigen Jahren guter Brauch, dass die glorreiche Fortuna ihr erstes oder eines der ersten Vorbereitungsspiele zur neuen Saison gegen einen Traditionsclub in der Stadt oder in der Umgebung austrägt. Dieses Mal traf es den VfB 03 Hilden, der für die Partie auf die Bezirkssportanlage Am Bandsbusch auswich, ein richtig echter Sportplatz mit Laufbahn und Tribüne. Vermutlich wissen nicht viele Düsseldorfer:innen, dass es Hilden eine lange und breite Fußballtradition ist, und das der VfB 03 nur eine Speerspitze des Kicks in der sympathischen Kleinstadt vor den Toren der Landeshauptstadt ist. Die Hildener waren in der vergangenen Saison in der Oberliga ausgesprochen erfolgreich; nachdem sie in der ersten Runde Dritter wurden, schlossen sie die Meisterrunde hinter dem 1. FC Bocholt mit nur zwei Punkten Rückstand als Zweiter ab und verpassen so den Aufstieg in die Regionalliga. [Lesezeit ca. 3 min]

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Damit war der VfB 03 einer der bisher schwersten Gegner in einem Vorbereitungsspiel dieses Typs. Wobei der sportliche Aussagewert dieser Partien ganz zu Beginn der Trainingsperiode für beide Teams wie immer äußerst begrenzt war. Zumal die Sache bei brütender Hitze mit Schattentemperaturen deutlich jenseits der 30 Grad stattfand. Wer mehr als einen Sommerkick erwartet hatte, konnte kein:e Expert:in sein. Lange hielt der Oberligist gut mit, auch wenn die Fortunen schon in den ersten Minuten eine Kopfballchance durch Peterson hatten. Besonders auffällig die sehr gute Deckungsarbeit, die den Zweitligisten bei der Ballannahme störte und das Passspiel erschwerte. Auch die Torchancen der Hildener zeigten auf, dass eigentlich nur zwei Ligen zwischen ihnen und F95 liegen.

Pech hatte der VfB 03, weil schon um die 15. Minute herum passierte, was in einem Freundschaftsspiel nicht passieren soll: Zwei der Kicker in Schwarzweiß verletzten sich und mussten ausgewechselt werden. F95-Trainer Thioune blieb derlei erspart, wobei die Auswahl, die er auf den Platz und die Bank schickte, für einige Überraschungen sorgte. Dass der 18-jährige Daniel Bunk in der Startelf stand, wunderte wenig, denn schon im vergangenen Jahr machte er die komplette Saisonvorbereitung mit, und mancher hatte ihn schon im Kader der Ersten gern gesehen. Dass aber auch Tim Corsten, Innenverteidiger der Zwoten zum Anpfiff auflaufen würde, hatte man so nicht erwartet.

Robin Bird, Jona Niemiec, Tom Geerkens und der im Winter aus Hannover gekommene Niko Vukančić waren als weitere Zwote-Spieler dabei. Überraschend aber die Nominierung des stark veranlagte Elione Fernandes Neto aus der U17, ein weiteres Talent aus dem Nachwuchsleistungszentrum am Flinger Broich. Aus dem kommenden Kader der ersten Mannschaft waren Raffa Wolf, Zimbo Zimmermann, Chris Klarer, Tim Oberdorf, Cello Sobottka, Khaled Narey, Kris Peterson, Andre Hoffmann, Kuba Piotrowski, Felix Klaus, Emma Iyoha, Dennis Gorka, Shinta Appelkamp, Tyger Lobinger und der schwer erblondete Daniel Ginczek an Bord. Flo Kastenmeier, Rouwen Hennings und die Neuverpflichtung Benjamin Böckle schauten sich die Sache von außen an.

Welches Zahlenspiel genau die taktische Grundordnung am besten darstellte, war unklar. Sicher nur, dass das eine klassische Viererkette (Zimmermann, Klarer, Oberdorf, Corsten) antrat und eine, na ja, Doppelspitze (Ginczek, Lobinger) antrat. Bei den vier Kollegen dazwischen war anfangs nur Sobottkas Rolle als defensiver Sechser klar. Peterson und Narey besetzten meistens die Flügel, und Bunk gab eine Mischung aus Achter und Zehner. Wobei er vor allem durch kluge Schnittstellenpässe glänzte. Die Hildener standen in einer Art 4-4-1-1 mit ihrem Knipser Pascal Weber als einziger Spitze. Beeindruckend das ausgesprochen flexible Mittelfeld, das jederzeit schnell von der Defensivarbeit zum Offensiven umschalten konnte.

Überhaupt gefielen die Gastgeber durchgehend, und wenn sich bei ihnen nach einer langen Saison und bei der großen Hitze ab etwa der 80. Minuten nicht doch erhebliche Müdigkeitserscheinungen und Konzentrationsmängel eingestellt hätten, wer weiß, ob es nicht beim leistungsgerechten 0:3 geblieben wäre. So aber machten Iyoha und Klaus in den letzten beiden Spielminuten noch die Tore zum Endstand von 0:5.

Seit heute Morgen sind die rotweißen Zweitligakicker unterwegs nach Österreich ins Trainingslager, wo sie am Mittwoch um 17 Uhr gegen MFK Ruzomberok, den Tabellendritten der Fortuna(!)-Liga aus der Slowakei ein Testspiel austragen. Interessanter wird es dann am 9. Juli, wenn die glorreiche Fortuna im Paul-Janes-Stadion zur Saisoneröffnung gegen Twente Enschede antreten wird

 

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