Analyse · Eigentlich hat sich der Verein, der mal Wismut Aue hieß, ganz gut in der zweiten Liga etabliert. Was für einen Klub aus einem 16.000-Seelen-Örtchen eine ziemliche Leistung ist. In letzter Zeit leiden sie aber unter gelegentlichen Merkwürdigkeiten der dort herrschenden Brüder. Ob das witzige 3:8 gegen die Paddelbirnen damit zu tun hatte, ist unklar. Schon klarer ist, dass dem Verein, der aus dem radioaktiv strahlenden Schacht kam, gerade der Trainer abhanden kommt. Dirk Schuster, der Steuermann, ein Erzkumpel von unserem Uwe Rösler, hat sich mal eben krankgemeldet. [Lesezeit ca. 3 min]
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Für den FC Erzgebirge geht es morgen um nix. Und für die Fortuna? Nein, quasseln wir nicht mehr über das, was „rein rechnerisch“ möglich wäre, sondern hoffen wir einfach auf eine schöne Zweitliga-Begegnung zwischen zwei in jeder Hinsicht ungleichen Klubs – zwischen denen übrigens keineswegs eine „Fanfreundschaft“ besteht. Was so aussah, war im Wesentlichen an eine Person gebunden, der im F95-Difo als „Erzgebirgler“ auftrat.
Der Spielplan und das System
Okay, das Spiel muss gewonnen werden. Kurz vor knapp noch von Heidenheim auf den sechsten Tabellenplatz verschoben zu werden, wäre angesichts des bescheuerten Saisonziel wirklich peinlich. Schön wäre, wenn die Begegnung HOCH gewonnen würde; es müssen ja nicht gleich acht Hütten sein, die unsere Jungs den Hinterwäldlern einschenken. Insofern kann der Matchplan nur unter der Überschrift „Offensive“ beschrieben werden. Nun haben die F95-Coaches ja schon verschiedene offensive Systeme spielen lassen, ein 4-1-4-1 war selten dabei. Nun sollte sich das gewählte taktische System nicht immer bloß nach dem Spielplan richten, sondern gern auch nach den zur Verfügung stehenden Spielern.
Die Aufstellung
Da hat Rösler eine relativ große Auswahl bei der Hand, weil die fehlenden Kicker momentan nicht unbedingt zu denjenigen zählen, die den Unterschied machen und zu Matchwinnern werden können. Ja, die Rede ist vom armen Dawid Kownacki, dem man so sehr wünscht, dass er endlich mal eine Leistung auf den Rasen bringt, die seinem Talent angemessen ist. Der hat sich die Birne angedengelt, nicht mittrainiert und fällt aus. Wünschen wir den über längere Zeit verletzten Jungs, Tony Pledl und Andre Hoffmann bei dieser Gelegenheit allerbeste Besserung.
Wie gesagt: Ein 4-1-4-1 könnte zu einem überlegenen Spiel führen, bei dem die größte Gefahr für Flos Kasten aus Auer Kontern entstehen würde. Die früh zu verhindern, wäre vordringlichste Aufgabe von Käpt’n Adam Bodzek und Marcel Sobottka, wobei Bodze die 1 zwischen den Linien bildet und Cello nominell im Vierermittelfeld agiert, aber bei Bedarf das Umschaltspiel der Gäste unterbindet – wie ein Box-to-Box-Spieler das heutzutage so macht. Die Viererkette in der Defensive steht, da sollte nicht dran gerüttelt werden: Kevin Danso und Luka Krajnc innen, Matthias Zimmermann und Leonardo Koutris außen.
Aus vielerlei Gründen sollte unser Rouwen Hennings mal wieder einzige Spitze spielen; es wäre ein Experiment, dessen Ausgang über das Saisonende hinausweisen würde. Wird er von den vier Mittelfeldkollegen (und natürlich den aufrückenden Außenverteidigern) ordentlich gefüttert, kann er zeigen, ob seine linke Klebe noch funktioniert. Rechnen wir Cello raus, sind für seine Fütterung drei Mann zuständig: Auf links – so denn wirklich fit – Kris Peterson, auf rechts Felix Klaus. An das Märchen vom nach innen ziehenden Shinta Appelkamp glaubt Ihr Ergebener nach den Erfahrungen der letzten Spiele nicht – unser größtes Talent MUSS den Regisseur geben. Punkt.
Womit wir bei den möglichen Varianten sind. Innerhalb des skizzierten 4-1-4-1 stehen selbstverständlich Brandon Borrello und Emma Iyoha als Außenstürmer bereit; ja, auch in der Startelf, auf jeden Fall aber als Einwechselspieler. Im vorgeschlagenen System wäre Kuba Piotrowski die Alternative zu Sobottka, der anstelle von Bodze den Ausputzer geben könnte. Auch die Version mit Kuba und Cello als Doppelsechs bei einem 4-2-3-1 ist vorstellbar. Alle anderen möglichen Wechsel würden dann situativ bei Verletzungen und Erschöpfung geschehen.
Der Tipp
Wie immer ist der Bauch des Ergebenen viel optimistischer als sein Hirn. Denn die Eingeweide sehen mehrere Treffer durch Rouwen Hennings, was auf insgesamt vier Hütten für die glorreiche Fortuna spricht. Weil Wismut im Umschaltspiel einige Stärken hat, würden die dann auf zwei eigene Buden kommen – Ergebnis 4:2. Realistisch ist aber ein eher zähes Ding mit einer torlosen ersten Halbzeit und maximal zwei Treffer für die Roten. Läuft es ganz mies, verzeichnen wir am Ende ein 0:0 – das wollen wir doch aber nicht hoffen.
Ein Kommentar
Da fehlt der Lieblingsspieler von UR, Edgar Prib. Ich glaube an die Sturheit von UR, er stellt ja auch gerne Appelkamp auf aussen.
Ich habe es ja selbst oft gesagt, UR ist der Fachmann, er erlebt die Spieler bei jedem Training. Aber bei Prib und Appelkamp ist es meiner Ansicht nach stures festhalten an Spieler (Prib) oder nicht optimaler Position (Appelkamp). Nun, vielleicht werde ich heute diesbezüglich überrascht.
Mein Tipp ist ein 1:0 oder sogar nur ein 0:0. Hennings ist schon lange ausser Form. Iyoha vorne drin Trauerich UR nicht zu.