Auch gegen Dresden hat F95 noch eine Rechnung aus der Vorrunde offen – aber das sollte nicht zu Übermut verleiten.
Analyse · Wir müssen, sagen einem die üblichen Laberköppe vor, von Spiel zu Spiel denken. Gut. Also denken wir von Rostock über Hannover bis Dresden. Das große Ganze sagt für die Diva, dass sie wirklich nur im worsesten aller Cases noch in die Relegation flutschen könnte, dass Dünamoo aber zwingen gewinnen muss, will der Verein den Entscheidungsspielen doch noch entgehen. Heißt: Die wundervollen Männer in Rot können die Sache mit großer Gelassenheit angehen. Und das sollten sie auch. Ist besser für die Seele… [Lesezeit ca. 4 min]
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Für die Dresdner sind es sechs Punkte Abstand auf Sandhausen auf Rang 15 – und das vier Spieltage vor Schluss. Die Fortuna hat acht Punkte vor Dresden, also dem Relegationsplatz Vorsprung. Gewinnt F95, ist der Drops final gelutscht. Gibt’s ein Remis, dürfte das für uns reichen, und Dynamo ginge es schlecht. Diese Ausgangslage bestimmt wesentlich den…
Spielplan
„Nix muss, alles kann“ könnte die Devise lauten. Also kein überstürztes Angriffsspiel, sondern alles auf Basis einer soliden Defensive, die über die Viererkette hinausgeht. Heißt auch: Eine Spitze reicht. Bei Ballbesitz sollte vorsichtig vorwärts gespielt werden, um Ballverluste im Mittelfeld zu vermeiden. Im Gegensatz zur Partie in Hanoi könnten wieder Flanken von außen das Offensivmittel der Wahl sein; da muss der gegnerische Sechzehner auch nicht mit besonders vielen Leuten besetzt sein.
So würde die Fortuna vorsichtig beginnen und mal gucken, was die Dresdner so machen. Die sind ja viel, viel besser als es ihre Tabellenposition aussagt. Die können richtig schnell Wucht entwickeln. Fragt sich nur, wie viel Risiko die Schwarzgelben gehen wollen. Und genau das gilt es auszukundschaften.
Das System und die Aufstellung
Wie gesagt: Viererkette und eine Spitze sind gesetzt. Zwei Außenläufer sind für die Unterstützung von Rouwen Hennings nötig; Khaled Narey auf dem rechten Flügel ist aber sowas von gesetzt. Fragt sich, wer auf Links ran soll. Kris Peterson könnte wieder und würde sicher auch wollen. Emma Iyoha hat auf dieser Position zuletzt nicht überzeugt, und die einzige Alternative ist ja immer, dass der Khaled nach links wechselt und rechts Felix Klaus oder Tony Pledl rennen. Andererseits: Wenn Nicolas Gavory keinen echten Linksaußen vor sich hat, kann er die Seite auch rauf und runter beackern, und dann könnten beispielsweise wieder Shinta Appelkamp nominell draußen spielen, in Wahrheit aber zentraler stationiert sein. Resultat der Debatte: Ja, besser wär’s auch angesichts des Matchplans mit Kris Peterson zu beginnen.
Bleibt die Frage nach dem Dreiermittelfeld. Weil Cello Sobottka mit Rippenschmerzen ausfällt und auch Käpt’n Bodze wegen einer Verletzung nicht mitmachen kann, ist hier am meisten Gehirnschmalz zu investieren. Euer erfrischend ergebene F95-Beschreiber spielt ja immer mal wieder mit der Idee, Zimbo Zimmermann auf die Sechs zu holen. Würden Daniel Thioune und seine Kumpanen das tun, bräuchte es einen anderen Rechtsverteidiger. Den aber könnte vermutlich der überaus flexible Tim Oberdorf geben. Machen wir einen Kompromiss: Zimbo bleibt hinten, Tim geht auf die defensive Sechs.
Halt! Kuba Piotrowski wird wohl im Kader sein und auch mitmachen können, wenn auch vermutlich nicht über die volle Länge. Also könnte die rechte Ecke des Mittefelddreiecks je nachdem mit Tim oder Kuba besetzt werden – eine charmante Variante! Neben Eddie Prib kommen für die beiden anderen Mittelfeldpositionen eigentlich nur zwei Kollegen in Frage: Ao Tanaka (der a) immer besser wird und b) wohl in wenigen Tagen Vollfortune wird) und natürlich Shinta Appelkamp als Zehner.
Auf der Bank sitzt also Tim Oberdorf, der zu gegebener Zeit (aber sicher spätestens zur 60. Minute) für Kuba Piotrowski kommt – oder umgekehrt. Als Ersatzmann für die linke Defensivseite kommt nur Flo Hartherz in Frage. Als Alternativen für die Flügel müssen Felix Klaus und Tony Pledl dabei sein. Ob der inzwischen tief gefrustete Robert Bozenik als Einwechsler für Rouwen Hennings geeignet ist, wird immer fraglicher. Da sollte dann auf jeden Fall auch Emma Iyoha parat sein. Das war’s.
Der Tipp
Bei nüchterner (sagt der Kopf) Betrachtung läuft alles auf ein gemütliches Remis in der Größenordnung 0:0 oder 1:1 hinaus. Das Herz hofft auf ein wildes Spektakel, das eine entfesselte Fortuna am Ende mit 4:2 für sich entscheidet. Und der Bauch meint, es könnte für ein unauffälliges 2:0 für die rotweißen Buben reichen.
Ein Kommentar
Wir sollten das Spiel aus einer sicheren Abwehr mit aggressiven Spiel aktiv gestalten. Das „ Schauen wir mal Spiel“ haben wir zu oft vergeigt.
95 ole