Es ist angerichtet: Zwei wahre Traditionsclubs, zwei tolle Mannschaften, mehr als 40.000 Zuschauende, Flutlicht, Freitagabend, Hoppediz erwacht…
Analyse · Auch wenn manche:r das Gejammere der Region seinerzeit nicht ertragen konnte, auch wenn der Verein vom Problembär hintenrum mit rheinland-pfälzischen Steuermitteln gerettet wurde: Wir haben uns doch alle gefreut, dass der 1. FC Kaiserslautern wieder in die zweite Liga zurückgekehrt ist. Dass K’lautern, wir wir kurz und liebevoll sagen, so dermaßen einschlägt, damit war nicht zu rechnen. Also findet heute Abend im Rheinstadion ein echtes Spitzenspiel statt. [Lesezeit ca. 4 min]
Die Bande zwischen der glorreichen Fortuna und den Nachfahren von Fritz Walter sind vielfältig verflochten. So viele Fortunen sind über die Jahre zum 1. FCK gewechselt, der ja auch über Jahrzehnte sportlich erfolgreicher war als unsere Diva. Das begann mit Reiner Geye und hörte mit Axel Bellinghausen noch lange nicht auf. Momentan stehen gleich vier Ex-Fortunen in deren Kader. Jean Zimmer, der Heimkehrer, ist sogar Käpt’n. Robin Bormuth ist jetzt hier gelandet. Marlon Ritter ist schon länger dabei, Tyger Lobinger gerade erst bei K’lautern angekommen. Spielen werden morgen sicher Zimmer und Bormuth.
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Der Spielplan:
Das Geheimnis des klauterschen Erfolgs? Sie haben überhaupt erst zwei Spiele verloren. Damit und sage-und-schreibe ACHT Unentschieden in 16 Spielen haben sie punktgleich mit Fortuna den siebten Tabellenplatz erobert. Das heißt aber auch, dass es wie gegen Hanoi darum geht, sich nicht von einem direkten Tabellennachbarn überholen zu lassen. Einem Gegner, der die drittmeisten Tore der Liga erzielt hat. Nun wird gern der Spieler Boyd mit seinen acht Buden hervorgehoben, aber das Gefährliche am Team von Trainerhaudegen Dirk Schuster ist, dass sich die 27 Treffer auf viele Schultern verteilen. Nun ist Boyd ein Knipser wie er im Buche steht, aber Redondo und Wunderlich haben auch schon vier bzw. fünf Hütten auf dem Konto. Und im Augenblick haben die Betzenberger einen Lauf, es will ihnen fast alles gelingen.
Was kann man dagegen tun? Martialisch ausgedrückt könnte man sagen: Man muss ihnen das Rückgrat brechen. Also genau die Spielzüge und Laufwege kaputtmachen, auf denen ihr Offensivsystem aufbaut. Denn die Analyse ihrer Siege zeigt, dass sie nicht viele Varianten draufhaben. Wieder wird es darum gehen, dass Mittelfeld zu beherrschen. Zweitens: Defensiv zeigen sie Schwächen auf den Flügeln, also sollten Angriffe bevorzugt über Außen kommen.
Das System und die Aufstellung: Zurück zur Dreieinhalb
Lautet die Parole „Wir sind die Herrscher des Mittelfelds!“ kommen ja nur Systematiken mit vier oder fünf Kickern auf dieser Höhe in Frage. Und schon geht es wieder um Dreier- vs Viererkette. Der Ergebene starrt jetzt bereits seit mehreren Spieltagen immer aufs Feld, um herauszufinden, ob Trainer Thioune sich nun für eine Dreier- oder Viererkette entschieden hat. Und ist zu einer Erkenntnis gekommen: Unsere rotweißen Buben praktiziere eine Dreieinhalberkette. Je nach dem Spielplan dient nämlich der linke (Karbownik, Iyoha) oder der rechte (Zimmermann) Schienenspieler als vierter Mann beim Rasenskat. Es sind also keine grundsätzlichen Systementscheidungen, sondern nur Nuancen, die sich mehr auf die jeweilige Aufgabenstellung eines Spielers beziehen als auf irgendein Zahlenspiel.
Das Experiment mit der Kombi aus Dawid Kownacki und Rouwen Hennings erklärt euer Ergebener hiermit für gescheitert. Dieses Scheitern war einer der Gründe für die doofe Niederlage in Hannover. Wenn drei Stürmer aktuell zusammengehören, dann Kownacki, Iyoha und Peterson – heute gern als echter Dreiersturm. So, und damit die Sache über die Flügel funktioniert, würde der Ergebene zwei quicke, dribblige Jungs auf die Halbpositionen außen setzen: links natürlich Michal Karbownik, rechts – Ta-daaaa! – Felix Klaus.
Der gute Felix, der nach ergebener Meinung immer noch und immer wieder unterschätzt wird, ist nie ein klassischer Außenstürmer gewesen, seine Stärke liegt darin, durch Dribblings bis an den Sechzehner zu kommen und dort (hoffentlich) auf einen Kollegen abzulegen. Selbst zu schießen, ist keine so gute Idee, denn ein Knipser wird aus ihm nie. So richtig haben die Coaches eine Außenachse mit Zimmermann, Klaus und Peterson noch nie probiert. Im Mittelfeld führt kein Weg vorbei an Jorrit Hendrix und natürlich Cello Sobottka. Moment! Natürlich ist auch eine Version mit Cello als defensiver Sechser und Shinta Appelkamp als Achter-Zehner denkbar.
Als potenzielle Einwechsler stehen defensiv natürlich wieder Andre Hoffmann und Benjamin Böckle auf dem Zettel. Ansonsten entweder Appelkamp oder Hendrix für die Mitte und Hennings, Baah, Neto für vorne.
Der Tipp
Hilft ja nix: Die Diva muss gewinnen. Der Kopf hat nüchtern errechnet, dass dies mit einem Tor Unterschied der Fall sein wird. Das Herz wünscht sich einen klaren Sieg. Und der Bauch, der übt schon seit dem Wachwerden Fortuna-Anfeuerungsgesänge und freut sich auf ein Fußballfest mit gutem Ausgang für unsere Farben.
3 Kommentare
Es war auffällig als Sobottka gegen Pauli nicht dabei war, dass die ganze Struktur, trotz Überzahl, nicht richtig funktionnierte.Sobottka ist für mich der Spieler der aus der launischen eine gefährliche Diva macht.
Weil er wieder dabei ist, und Zieler heute nicht spielt, gewinnen wir 2:1.
Schade, Chance nicht genutzt. Der Elfmeter war völlig überflüssig. Und bitte, rede jetzt keiner mehr vom Aufstieg!
Das war kein Elfmeter. Das war ein ganz normaler Zweikampf…beide wollen zum Ball und der Düsseldorfer ist noch zuerst am Ball, diese Situation als Elfmeter zu pfeifen in der letzten Minute…also ich war im Stadion und mir blieb fast die Luft weg und wenn ich mir das jetzt bei You Tube antue, dann bleibt mir imer noch die Luft weg.
Mein Respekt hier an den Trainer für die Pk und vor allem an den zweitbesten Torwart der zweiten Bundesliga (nach Ziegler), für die sachlichen Worte nach der Partie.